Vor rund drei Wochen hatte Asus das Zenfone 9 – aus Versehen? – in einem auf dem offiziellen Youtube-Kanal des Konzerns hochgeladenen Promovideo geleakt. Obwohl kurz darauf gelöscht, waren damit zu diesem Zeitpunkt schon einige wichtige Spezifikationen ans Licht der Öffentlichkeit geraten. Etwa, dass die neue Zenfone-Generation mit Qualcomms aktuell schnellstem SoC, dem Snapdragon 8+ Gen 1, ausgestattet ist. Auch, dass Asus das Fassungsvermögen des Akkus im Vergleich zum Vorgänger etwas gesteigert hat, war schon bekannt. Alle Details hat Asus aber erst jetzt öffentlich gemacht.
Zenfone 9: Kompaktes High-End-Smartphone
So kommt das Zenfone 9 wie der Vorgänger mit einem 5,9 Zoll großen AMOLED-Panel (2.400 mal 1.080 Pixel, bis zu 120 Hertz). Das sorgt dafür, dass das Gehäuse – wie von Asus unbedingt gewollt – unter sieben Zentimeter breit und weniger als 15 Zentimeter hoch bleiben konnte. Mit 9,1 Millimetern ist das Asus-High-End-Gerät aber etwas dicker als die vergleichbaren Smartphones von Apple (iPhone 13, 7,4 Millimeter) und Samsung (Galaxy S22, 7,6 Millimeter). Dafür sind alle Geräte ähnlich schwer. Das Zenfone 9 wiegt 169 Gramm.
Asus hat darüber hinaus, abgesehen vom Formfaktor, das Design des Zenfone 9 einer umfassenden Überarbeitung unterzogen, wie das Unternehmen mitteilt. So gibt es nicht nur vier neue moderne Farben (Moonlight White, Starry Blue, Sunset Red und Midnight Black), sondern auch „eine griffigere Textur auf der Rückseite“. Letztere besteht aus Kunststoff. Das Display wird von Gorilla Glass Victus geschützt. Außerdem verfügt das Gerät über eine IP68-Zertifizierung, ist also wasser- und staubdicht.
Flottes SoC, größerer Akku und bessere Kühlung
Der neue flotte Prozessor unter der Zenfone-9-Haube soll für eine um zehn Prozent höhere Performance bei zugleich um 30 Prozent geringerem Energieverbrauch sorgen. Ähnlich wie beim Akku, der jetzt 4.300 statt zuvor 4.000 Milliamperestunden fasst, hat Asus gegenüber dem Vorgänger auch bei der Kühleinheit nachgelegt. Damit soll verhindert werden, dass die gestiegene Performance sich in einer stärkeren Erwärmung niederschlägt. Statt Heatpipes hat Asus im Zenfone 9 eine Hightech-Dampfkammer und einen Wärmeverteiler verbaut, der Kupfer, Graphitplatten und Wärmeleitpaste verwendet.
Der Akku kann per 30-Watt-Hypercharge-Adapter und Schnellladetechnologie flott nachgeladen werden. Eine drahtlose Auflademöglichkeit gibt es aber nicht. Die Sympathie für das Kabel zeigt sich auch daran, dass Asus eine Klinkenbuchse verbaut, um daran kabelgebundene Kopfhörer anschließen zu können. Natürlich beherrscht das Smartphone auch Wireless. Ins Internet geht es via Wi-Fi 6 oder 5G. Auch Bluetooth 5.2 ist an Bord. Die Bedienung soll eine neue, seitlich angebrachte Multifunktionstaste mit eingebautem Fingerabdrucksensor erleichtern.
Kamera: Gimbal-Feature gegen Wackler
In puncto Kamera verfügt das Zenfone 9 über eine 50-Megapixel-Hauptkamera (Sony-IMX766), die im Vergleich zum Vorgänger verbessert worden sein soll. Für wackelfreie Aufnahmen soll dabei der Sechs-Achsen-Hybrid-Gimbal-Stabilisator sorgen. Das Spannende hinter diesem Begriff: Das Kameramodul ist beweglich gelagert. Durch den Stabilisator sollen physische Verwackler ausgeglichen werden. Die zweite Kamera, ein 12-Megapixel-Ultraweitwinkel, fungiert zugleich als Makro, wie heise.de schreibt. Eine dritte Kamera, ein Teleobjektiv, gibt es aus Platzgründen nicht.
Das Zenfone 9 kommt in verschiedenen Speichervarianten. Mit acht Gigabyte RAM und 128 Gigabyte Speicher kostet das Asus-Smartphone zum Start 799 Euro. Für die Variante mit acht Gigabyte RAM und 256 Gigabyte Speicher werden 849 Euro fällig. Das Zenfone 9 mit 16 Gigabyte RAM und 256 Gigabyte Speicher werden 899 Euro fällig. Alle Geräte kommen ab Werk mit Android 12 – ohne allzu viel Bloatware. Updates sind für mindestens zwei Jahre garantiert.