Betrug beim Online-Dating: Love-Scammer erbeuten 1,3 Milliarden Dollar – laut FTC
Der „Tinder-Schwindler“ Shimon Hayut, dessen Geschichte gerade in einer Netflix-Serie erzählt wird, soll mehrere Frauen über einen Zeitraum von einigen Jahren hinweg um rund zehn Millionen US-Dollar erleichtert haben. Dabei gab er sich als Diamanten- oder Waffenhändler aus, lud seine Dates in teure Restaurants und auf exklusive Wochenendtrips ein. So viel Aufwand betreiben längst nicht alle sogenannten Love-Scammer. Insgesamt sind sie mit ihren Betrügereien aber äußerst erfolgreich, wie ein Bericht der FTC zeigt.
1,3 Milliarden Dollar in 5 Jahren ergaunert
Der US-Handelsbehörde (Federal Trade Commission, FTC) zufolge haben die Betrüger:innen in den vergangenen fünf Jahren 1,3 Milliarden Dollar erschwindelt. Insbesondere 2021 war ein erfolgreiches Jahr für die Love-Scammer. Allein im vergangenen Jahr wurden 547 Millionen Dollar ergaunert, ein Plus gegenüber 2020 um 80 Prozent. Im Schnitt verloren die Betrogenen rund 2.400 Dollar. Die Schwankungsbreite ist dabei aber hoch.
Die männlichen Liebesbetrüger:innen geben sich oft als Geschäftsleute aus und die weiblichen als Ärztin, Lehrerin oder Schauspielerin. Sie wickeln ihre Opfer ein, indem sie ihnen glaubhafte Geschichten erzählen und ihnen Liebe oder potenzielle Partnerschaften vorgaukeln. In vielen Fällen geschieht dann ein Unglück, etwa eine finanzielle oder gesundheitliche Krise, wie die FTC schreibt. „Menschen, die Geld an Love-Scammer verloren haben, berichten, dass sie oft mehrmals hintereinander Geld gesendet haben: Sie glauben, dass sie jemandem helfen, der ihnen wichtig ist. Aber alles ist gelogen“, so die Behörde.
Betrug mit Kryptowährungen nimmt zu
Neben der Mitleidstour versuchen es die Betrüger:innen aber auch mit angeblichen finanziellen Chancen. In den vergangenen Jahren sprangen die Love-Scammer zunehmend auf den Krpto-Zug auf. In diesem Bereich flossen allein 139 Millionen Dollar im Jahr 2021 – eine Verfünffachung im Vergleich zu 2020. Für die Scammer scheint das enorm lukrativ. Im Schnitt sollen die Opfer bei Krypto-Betrügereien um 10.000 Dollar erleichtert worden sein. Die Täter:innen erklären ihren Opfern etwa, sie hätten eine einmalige Chance für einen hohen Gewinn. Die dafür überwiesenen Coins landen dann aber auf der Wallet der Betrüger:innen – die dann damit verschwinden.