Noch hängen die Betrugsvorwürfe und die angekündigten Klagen aus dem Lager des nicht scheiden wollenden US-Präsidenten Donald Trump wie ein Damoklesschwert über dem Wahlerfolg von Joe Biden. Die Tech-Welt scheint nach der tagelangen Ungewissheit aber kräftig aufgeatmet zu haben als Biden am Samstag zum 46. US-Präsidenten erklärt wurde. Vor allem Multimilliardär und Amazon-Chef Jeff Bezos dürfte froh sein, dass Trump das Rennen verloren hat.
Trump-Intimfeind Bezos gratuliert Biden
Über Instagram teilte Bezos gegen Trump aus. „Einigkeit, Einfühlungsvermögen und Anstand sind keine Merkmale einer vergangenen Ära“, schrieb Bezos, der Biden und der designierten Vizepräsidenten Kamala Harris gratulierte. Zudem habe die Rekordzahl an abgegebenen Stimmen bewiesen, dass die Demokratie in den USA stark sei. Bezos war in den vergangenen vier Jahren immer wieder mit Trump aneinandergeraten. Dabei ging es neben den Steuervermeidungstaktiken von Amazon auch um die Bezos-Zeitung The Washington Post und die Beziehungen zur US-Post, wie CNBC schreibt.
Auch Microsoft-Gründer Bill Gates gilt als scharfer Kritiker der Trump-Politik, insbesondere was die Corona-Pandemie angeht. Gates, so ließ er via Twitter wissen, freue sich jetzt auf die Zusammenarbeit mit der neuen Regierung und dem US-Senat, um die Pandemie unter Kontrolle zu bekommen. Microsoft-President Brad Smith ergänzte im Firmenblog, dass es jetzt an der Zeit sei, neue Brücken zu bauen, um die Lücken zu schließen, die das US-amerikanische Volk jetzt trennten.
Facebook freut sich über Harris-Erfolg
Facebook-COO Sheryl Sandberg und Priscilla Chan, die Frau von Facebook-CEO Mark Zuckerberg, konzentrierten sich bei ihren Glückwünschen insbesondere auf Kamala Harris, die als erste schwarze Frau und als erste Person mit asiatischen Wurzeln das Amt des Vizepräsidenten bekleiden wird. In dasselbe Horn stößt auch Laurene Powell Jobs, die Witwe von Apple-Gründer Steve Jobs. Sie schrieb via Twitter, dass mit dem Erfolg von Harris die gläserne Decke endgültig durchbrochen sei.
Cisco-Chef Chuck Robbins meint, dass man jetzt an einer integrativeren Zukunft für alle arbeiten müsse. Sein Unternehmen wolle daher mit der neuen Regierung und dem Kongress zusammenarbeiten, um die digitale Infrastruktur zu verbessern. Dazu gehöre die Modernisierung von Firmen, Schulen und Krankenhäusern sowie der Ausbau von Breitbandinternet in ländlichen Gebieten. Box-CEO Aaron Levie erwartet sich von Biden und Harris unter anderem mehr Stabilität und internationale Beziehungen, die Unternehmen zugutekommen sollen.