
Bitcoin könnte in der Finanzwelt ankommen. (Grafik: Shutterstock/Peshkova)
Spätestens seit Herbst 2023 kennt der Bitcoin-Kurs nur eine Richtung: nach oben. Dahinter steckt zum einen die Hoffnung auf ein Ende der Zinsanhebungen seitens der Notenbanken. Auch das bevorstehende Halving treibt die Kurse.
Bitcoin-Spot-ETF: Hoffnung treibt Kryptokurse
Den größten Anteil an der neuen Lust auf Bitcoin und andere Kryptowährungen dürfte aber die erwartete Genehmigung des ersten Bitcoin-Spot-ETF in den USA haben. Blackrock erwartet die entsprechende Entscheidung schon für Mittwoch, den 10. Januar 2024.
Dann, so die Hoffnung vieler Kryptoinvestor:innen, könnte eine große Hemmschwelle für Anleger:innen wegfallen, die bisher vor Investitionen in Bitcoin und andere Kryptowährungen zurückgeschreckt sind. Anders als bisherige Anlageformen würde ein Spot-ETF den Bitcoin direkt an der Börse handelbar machen – mit allen Vor- und Nachteilen.
Mehrere Anträge warten auf Genehmigung
Neben Blackrock soll es noch knapp ein Dutzend weitere Anbieter geben, die Anträge auf eigene Bitcoin-Spot-ETF eingereicht haben. Entsprechend groß war in den vergangenen Monaten die Euphorie. Im Jahr 2023 legte der Bitcoin-Kurs um 150 Prozent zu. Ähnliche, teils noch größere Kursaufschwünge waren bei den Altcoins zu beobachten – inklusive neuer Hypes um Memecoins.
In den vergangenen Tagen hat sich die Stimmung auf dem Kryptomarkt allerdings eingetrübt. Die Kurse gaben teils im zweistelligen Bereich nach. Während Bitcoin und Ethereum bisher mit einem blauen Auge davongekommen sind, ging es vor allem bei jenen Altcoins bergab, die zuletzt scheinbar unaufhaltsam zugelegt hatten.
Deutliche Kursverluste bei Altcoins
Auch in den Top 10 gab es tiefrote Zahlen. So mussten Cardano (Ada), Polkadot (Dot) und Solana (Sol) im Sieben-Tage-Vergleich Einbrüche um 11 bis 18 Prozent hinnehmen.
Aber was steckt hinter dem plötzlichen Rückgang? Naheliegend ist etwa, dass viele Anleger:innen vor der endgültigen Entscheidung die Gelegenheit nutzen, Gewinne mitzunehmen. In der Börsensprache gibt es dafür den Begriff „Sell the news“.
Gewinnmitnahmen und Bangen vor SEC-Entscheidung
Das könnte bedeuten, dass die Hoffnung im Vorfeld einer für den Markt entscheidenden Nachricht die Kurse so weit nach oben getrieben hat, dass diese nach dem Eintreffen der Nachricht erst einmal einbrechen. Außerdem ist nicht auszuschließen, dass die Entscheidung der US-Wertpapieraufsicht SEC doch nicht für den Spot-ETF ausfällt.
Auch wenn die Wahrscheinlichkeit als eher gering einzustufen ist, dürfte die ausbleibende Genehmigung und damit ausbleibendes zusätzliches Kapital die Kurse in den kommenden Wochen einbrechen lassen. Das gilt neben dem Bitcoin auch für die sogenannten Altcoins.