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Analyse

Bitcoin und Ethereum im freien Fall: Kryptowinter wird zur Eiszeit

Schon den Sommer 2021 empfanden Kryptoanlegende als eher winterlich. Im Vergleich dazu nähern wir uns in diesem Jahr dann den arktischen Temperaturen einer regelrechten Eiszeit. Bitcoin und Ethereum sacken immer weiter ab.

Von Dieter Petereit
3 Min.
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BTC und ETH: Wo endet der Absturz? (Foto: nuttapon averuttaman / Shutterstock)

Schlechte Nachrichten für Ethereum-Anlegende. Der an sich für stabil gehaltene Ether, der das größte Ökosystem an Defi-Anwendungen antreibt, stürzt laut Coinmarketcap innerhalb von 24 Stunden um weitere rund neun Prozent ab und unterschreitet damit die wichtige Marke von 1.000 US-Dollar.

Ether so schwach wie seit zwei Jahren nicht

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Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Beitrags pendelt der ETH um 997 Dollar. So niedrig notierte der Ether zuletzt um den Jahreswechsel 2020 auf 2021. Damals war der Kurs allerdings nur ein kurzer Zwischenschritt auf dem bullishen Durchmarsch des Coins, der im Spätherbst 2020 begonnen und im Mai 2021 bei einem Kurs von knapp 4.100 Dollar sein jähes Ende gefunden hatte.

Nach einem dramatischen Absturz auf um 1.800 Dollar im Sommer 2021 erholte sich der Ether im Herbst wieder. Mit kleinen Schwankungen stieg der Kurs bis zu einem Allzeithoch von knapp 4.900 Dollar im November 2021 auf.

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Der nächste Tiefpunkt zeigte sich dann im Januar 2022 bei einem Kurs um 2.500 Dollar, von dem sich der ETH bis Anfang April lösen und auf rund 3.500 Dollar steigen konnte. Seitdem geht es im Trend nur noch bergab.

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Mit dem Unterschreiten der Schwelle von 1.000 Dollar können weitere Verluste nicht ausgeschlossen werden. Im Kursverlauf hat sich gezeigt, dass ausgehend von 1.000 Dollar auch Unterwerte von um 100 Dollar nicht unplausibel sind.

Bitcoin unterschreitet nächsten Meilenstein

Bitcoin-Anlegende sind inzwischen viel Kummer gewohnt. Auch wenn sie sich gegenseitig stets damit zu überzeugen versuchen, dass der Bitcoin über die Zeit seiner Gründung bis jetzt immer noch auf eine Gewinnbilanz schaut, dürfte das den Großteil der Anlegenden nicht beruhigen. Denn die waren zumeist in den vergangenen 18 Monaten eingestiegen – eben weil sich der Kurs so deutlich nach oben bewegt hatte. Damit stehen die meisten Neuanlegenden jetzt mit Nettoverlusten dar.

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Der 18. Juni 2022 beschert dem Bitcoin laut Coinmarketcap einen neuen Tiefpunkt. Innerhalb einer halben Stunde fiel der Coin am Morgen um rund neun Prozent und erreichte damit Werte von um 18.900 Dollar. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Beitrags pendelt der BTC um 19.200 Dollar. Damit hat der Coin-Primus innerhalb von sieben Tagen weitere fast 10.000 Dollar verloren.

Der Bitcoin fällt damit auf seinen niedrigsten Wert seit Anfang Dezember 2020. Rund 19.000 Dollar waren im Dezember 2017 noch ein Grund zum Feiern als der BTC kurzzeitig in diese Höhe peakte, um dann für Jahre zwischen 3.000 und 12.000 Dollar zu pendeln.

Ebenso wie beim Ether war der Punkt von rund 19.000 Dollar im Dezember 2020 nur ein flüchtiger Stand auf dem Weg zu einem Höchstwert im April 2021. Seinerzeit erreichte der Bitcoin Kurse um 63.000 Dollar, um dann den gesamten Kryptomarkt in eine Talfahrt zu führen, die im Juli 2021 ihren Tiefpunkt erreicht hatte.

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Seinerzeit endete die Talfahrt bei einem Wert knapp unter 30.000 Dollar. Bis Anfang November das Allzeithoch von knapp 69.000 Dollar erreicht werden konnte, zeigte sich der Bitcoin zwar deutlich volatil, aber bei wichtigen Unterstützungspunkten, etwa der 40.000er-Marke relativ stabil.

Davon kann jetzt keine Rede mehr sein. Seit dem Crash des sogenannten Stablecoins Terra-USD nimmt das Vertrauen in Kryptowährungen schnell ab. Der jüngste Freeze beim Celsius-Network, das sämtliches Vermögen seiner 1,7 Millionen Kunden auf der Plattform eingefroren hat, trägt ebenfalls nicht eben zur Entspannung oder auch nur zu einer zuversichtlichen Prognose bei. Da kann Binance-Chef CZ noch so wenig überzeugend von „normalen Marktzyklen“ philosophieren. Übrigens hatte die Aussetzung des Abhebens von Bitcoin auf seiner eigenen, immerhin der weltgrößten Kryptobörse, auch für viel Nervosität gesorgt.

Nach dem drastischen Absturz am Samstag kämpft der Bitcoin darum, wenigstens die Marke von 19.000 Dollar zu halten. Wenn das nicht gelingt, scheint ein Absturz auf 10.000 Dollar und darunter nicht ausgeschlossen.

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Abschließend sei darauf hingewiesen, dass die Verwendung des Begriffs Verluste für die Vorgänge auf dem Kryptomarkt – jedenfalls bezogen auf BTC und ETH – nicht ganz korrekt ist. Natürlich entstehen reale Verluste erst, wenn sich Anlegende von ihren Positionen trennen – also im Verkaufsfall oder beim Totalausfall wie bei Terra. Wer bis jetzt dabei geblieben ist, wird wohl auch weiter bleiben und auf den Jahreszeitenwechsel hin zum Kryptofrühling hoffen.

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Kommentare (1)

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Chris Fitzgerald

Krieg, Umwelt und Gier ist und bleibt halt unberechenbar.

Es lernen grade sehr viele Menschen dazu, was andere schon lange wussten.
Theorie und Praxis sind (mal wieder) nicht so belastbar wie Realität.

Schließt Frieden und sieht es als wichtige Lektion.

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