Noch Mitte August 2022 hatte der Bitcoin-Kurs an der Marke von 25.000 Dollar gekratzt und manchen Investor:innen schon die Hoffnung auf eine kommende Erholung am Kryptomarkt gegeben. Doch dann gab es einen erneuten Einbruch. Die Rede des Chefs der US-Notenbank, Jerome Powell, gab den Kryptokursen dann den Rest.
US-Notenbank will Zinsen weiter anheben
Am vergangenen Freitag sagte Powell, er erwarte, dass die Fed die Zinsen weiter anheben werde – und zwar in einem Ausmaß, das der US-Wirtschaft „einige Schmerzen“ bereiten werde, wie CNBC berichtet.
Mit der Ansage enttäuschte Powell viele Anleger:innen und Expert:innen, die aufgrund der Inflation und drohender Rezession auf kleinere Zinsschritte gehofft hatten.
Die Aussicht auf stark steigende Zinsen wiederum verschreckt Investor:innen an Aktien- und Kryptomärkten. Angesichts höherer Zinsen verlagern viele Anleger:innen ihr Interesse von riskanten Anlagemöglichkeiten in sicherere Häfen. Die Liquidität sinkt.
Aktien- und Kryptomärkte verlieren
Die Folge: Wichtige Aktienindizes wie der Dow Jones oder der S&P 500 verloren am Freitag kräftig. Auch beim Dax ging es deutlich bergab. Mit einiger Verzögerung traf es am Montag dann auch den Kryptomarkt, allen voran den Bitcoin, mit voller Wucht.
Der Bitcoin-Kurs sackte laut Coinmarketcap auf bis zu 19.600 Dollar ab und rutschte damit kurzzeitig unter die psychologisch wichtige Marke von 20.000 Dollar.
Ähnlich stark verlor die zweitgrößte Kryptowährung Ethereum/Ether. Nachdem in der vergangenen Woche die Marke von 1.700 Dollar nach oben hin durchbrochen worden war, ging es am Montag auf 1.430 Dollar hinunter.
Bitcoin-Kurs erholt sich
Sowohl Bitcoin als auch Ethereum/Ether erholten sich aber und notieren am Dienstagvormittag mitteleuropäischer Zeit bei 20.500 beziehungsweise 1.600 Dollar.
Dass damit der Optimismus auf den Kryptomarkt zurückgekehrt ist, ist allerdings fraglich. Noch immer belasten eine Reihe von Problemen die Kursentwicklung, etwa der Kollaps des Stablecoins Terra USD oder die Pleite des Hedgefonds Three Arrows Capital.
Die Jahresbilanz sieht jedenfalls nicht gut aus. Seit Jahresbeginn hat der Bitcoin rund die Hälfte seines Werts eingebüßt. Seit dem bisherigen Allzeithoch von rund 69.000 Dollar im November 2021 steht ein Minus von 70 Prozent zu Buche.
Bitcoin: Kurs könnte weiter sinken
Expert:innen sind sich uneins darüber, ob der Sturz auf unter 18.000 Dollar im Juni schon das Ende des Abwärtskurses bedeutet haben könnte. Möglich ist auch, dass der Bitcoin-Kurs noch auf deutlich unter 15.000 Dollar rutscht.