Bitcoin vor signifikantem Anstieg? Kryptobörsen sehen BTC-Abfluss über 2,5 Milliarden Dollar

Bewährt sich der Bitcoin in der Krise? Na ja, geht so. (Bild: Overearth / Shutterstock)
Daten des On-Chain-Analyseunternehmens Glassnode zeigen, dass in nur 14 Tagen rund 61.000 Bitcoins aus den gehosteten Wallets bei Kryptobörsen abgeflossen sind. Dadurch erreichen die BTC-Bestände auf Kryptobörsen ein Drei-Jahres-Tief. Verschiedene Marktbeobachter sehen darin ein Signal.
So könnte das geringe Angebot an Bitcoins an den Börsen für einen Kursanstieg sorgen. Manche sehen den Coin-Primus gar „bereit für eine Rallye“. Finanzexperte Stephane Ouellette verweist auf das alte Marktgesetz und wendet es auf den Bitcoin an: „Wenn es eine Menge BTC an den Börsen gibt, sind die Leute bereit zu verkaufen“.
Wenn aber Bitcoins von den Börsen genommen und in private Wallets verschoben werden, sinke das Angebot auf dem Markt deutlich. Das wiederum führe dazu, dass die Kurse steigen könnten, wenn sie einer steigenden Nachfrage begegnen.
Die Betrachtung legt allgemeine Marktmechanismen zugrunde, was sie eher als vage Vorhersage qualifiziert. Bitcoin hat sich in den letzten Monaten vor allem seitwärts bewegt. Daran konnte auch der russische Angriff auf die Ukraine nichts ändern. Gerade solche Krisenfälle waren indes stets als Lackmustest für Krypto-Assets betrachtet worden. Käme es zu einer solchen gravierenden Krise, würde Krypto eindeutig zeigen, was es könne.
Passiert ist im Wesentlichen nichts. Es gab lediglich einen kleinen Panikverkauf zu Invasionsbeginn. Jedoch erholte sich der Bitcoin schnell und kehrte in seine derzeit übliche Handelsspanne zurück. Natürlich lassen sich immer Gründe finden, warum der Coin jetzt doch wieder nicht ausbricht. So soll es gerade an der steigenden Inflation und der restriktiven Haltung etlicher Zentralbanken liegen. Irgendwas ist ja immer…
Kommen wir noch mal auf den BTC-Abfluss aus Börsen zurück. Auch Into The Block hat festgestellt, dass innerhalb von nur 24 Stunden rund 15.000 BTC von Handelsplattformen abgezogen worden waren. Dabei handelt es sich um die größten Abflüsse seit dem 29. Januar. Into The Block weist darauf hin, dass das letzte Mal, als der Bitcoin in solchem Umfang von Börsen abgezogen wurde, „ein deutlicher Preisanstieg folgte“.
Ohnehin sind derartige Kurzzeitbetrachtungen für echte Krypto-Fans kaum von Bedeutung. So bleiben auch in der jetzigen Krisenlage etliche Marktbeobachter bei ihren Bewertungen. Abra-Chef Bill Barhydt ließ uns in der vergangenen Woche wissen, dass er immer noch an ein Kursziel von 250.000 Dollar glaubt. Dan Morehead, Chef von Pantera Capital, geht sogar von einer Verzehnfachung des aktuellen Kurses innerhalb der kommenden fünf Jahre aus.
Natürlich gibt es auch Ökonomen wie James Rickards, die Bitcoins mit Casino-Chips vergleichen und ihnen sogar den Status eines Investments absprechen. Die Zeit wird zeigen, wessen Einschätzungen näher an der Realität waren. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Beitrags jedenfalls pendelt der Bitcoin wieder einmal um 42.500 Dollar.
An der Position hat er sich über das bisherige Jahr immer wieder festgebissen, um dann gelegentlich und kurzzeitig nach unten abzustürzen. Normalisiert würde der BTC-Kurs dieses Jahres aussehen wie mein EKG. Nur, dass die Bewegung in meinem EKG eine positive Nachricht wäre. Der Bitcoin hingegen sieht sich mit anderen Erwartungen konfrontiert.
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