Testflug schon 2025: Blue Origin soll Raumschiff mit nuklearem Antrieb bauen

Ein Raumschiff mit Atomantrieb soll schneller zum Mars oder anderen Planeten fliegen können. (Bild: Darpa)
Schon länger forscht etwa die Nasa an Raumschiffen mit einem Kernenergieantriebssystem. Dabei wird in einem Reaktor Wasserstoff so stark erhitzt, dass er als Strahl durch einen Kanal geleitet und als Antrieb genutzt werden kann – allerdings erst im All. Beim Start der Rakete von der Erde aus wäre die Gefahr einer Explosion zu groß. Zuletzt haben die USA ihre Anstrengungen zur Entwicklung eines Atomantriebs verstärkt, um den Mond oder Planeten wie den Mars schneller erreichen zu können. Jetzt steht der Bau eines entsprechenden Raumschiffs an.
Die Darpa, die Forschungsbehörde des US-Verteidigungsministeriums, hat insgesamt drei US-Konzerne damit beauftragt, einen Kernenergieantrieb beziehungsweise ein dafür geeignetes Raumschiff zu entwickeln. General Atomics soll einen Reaktor entwickeln und ein Antriebssystem designen, wie heise.de schreibt. Blue Origin und der Rüstungskonzern Lockheed Martin sollen unabhängig voneinander ein Raumschiff entwickeln. Die Darpa hat dafür das sogenannte Draco-Programm – Demonstration Rocket for Agile Cislunar Operations – ins Leben gerufen.
Im Rahmen dieses Programms gibt die Darpa 27,9 Millionen US-Dollar für die Entwicklung von Antrieb und Raumschiffen aus. Allein 22,2 Millionen Dollar fließen General Atomics zu. Jeff Bezos’ Raumfahrtfirma Blue Origin und Lockheed Martin erhalten 2,5 beziehungsweise 2,9 Millionen Dollar. Die Entwicklungsarbeit sollen die drei Konzerne schon bis Ende des kommenden Jahres abgeschlossen haben. Danach sollen weitere Ausschreibungen getätigt werden. Ziel ist ein Testflug im Orbit im Jahr 2025.
Für die Darpa steht zunächst eine größere Beweglichkeit für schnelle Manöver im sogenannten cislunaren Raum im Fokus, also dem Bereich zwischen Erde und Mond. Für General Atomics etwa ist die gewählte Technik eines nuklearthermischen Antriebs aber insgesamt bahnbrechend. Der Atomantrieb werde die Art, wie Raumfahrzeuge künftig betrieben werden, dramatisch verändern, sagte ein Firmenvertreter dem US-Sender CNBC. So könne etwa die Reisezeit zum Mars deutlich reduziert werden.
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