Der i3 war ein Pionier in seinem Segment und nach einem holprigen Start auch ein Erfolgsmodell. Nun ist Schluss mit dem Elektropionier im Kleinwagensegment. BMW packte in die letzten zehn Exemplare noch einmal viele Extras und legte für die Schlussedition eine Sonderlackierung auf. Nach etwa achteinhalb Jahren darf das Herstellerwerk in Leipzig ein neues Elektroauto bauen, das nicht mehr die magischen drei Buchstaben trägt – sondern unter der Marke Mini läuft. Der Hersteller nimmt das Ende des Elektrokleinwagens zum Anlass, um dessen Geschichte noch einmal Revue passieren zu lassen.
Zu Beginn unbeliebt
Es ist kein Geheimnis, dass sich der i3 zu Beginn nicht recht verkaufen wollte. Das Auto war für einen Kleinwagen teuer und die Elektromobilität war noch nicht so weit fortgeschritten. Außerdem gab es keine Anreize, um auf Elektroautos umzusteigen – es fehlten außerdem Ladesäulen und Wallbox-Angebote. 2013 hatte der i3 zudem nur eine Reichweite von 190 Kilometern. Sie ließ sich über einen „Range Extender“, einen Verbrennungsmotor, der Strom erzeugte, auf rund das Doppelte erhöhen. Stück für Stück erweiterte BMW den Elektropionier mit zeitgemäßer Ausstattung. Zuletzt konnte man ihn in 74 Ländern kaufen.
BMW i3: Innovationsträger, Impulsgeber, Pionier
Der Exot war eine komplette Neuentwicklung und die Ansage der Designer:innen und Ingenieur:innen war: Wir machen vieles anders. Neben dem neuartigen Antrieb kamen Hochvoltbatterien und Aluminium-Chassis zum Einsatz. Er war der erste Serienwagen mit einer Fahrgastzelle aus Carbonfaser-verstärktem Kunststoff (CFK). Das Design des Autos und dessen Innenraum war so neu, dass man von Avantgarde sprach. Sogar Apple-Chef Steve Jobs soll Interesse an dem Auto gezeigt haben.
Der Vorstandsvorsitzende des Konzerns, Oliver Zipse, sagt, die Entwicklung des i3 zeige den Mut von BMW, „pionierhaft Themen zu gestalten, etwas anders zu machen und nicht nur dem Mainstream zu folgen.“ Etliche Awards für den i3 geben Zipse recht.
Weiterentwicklung in die richtige Richtung
Durch den i3 beschritt BMW frühzeitig Wege, die sich seitdem als wichtig herausstellten. Die Leichtbauweise und die elektrischen Antriebs- und Speichertechnologien hat BMW bei der i3-Entwicklung zum ersten Mal in einem Kleinwagen eingesetzt und seitdem weiterentwickelt. Das „eDrive“-Antriebssystem produzieren die Bayern heute zum Beispiel in der fünften Generation. Das Verwenden von nachhaltigen Materialien – ein Teil der Kunststoffe und Textilien des i3 stammen schon immer aus Recycling-Quellen – und die klimafreundliche Produktion waren ebenfalls neue Wege, die BMW mit dem i3 beschritten hat. Als sich das Auto nicht verkaufte, sei BMW in eine Art „Elektro-Depression“ gefallen, von der sich der Konzern bis heute nicht ganz erholt habe, schrieb die Wirtschaftswoche 2021. Nach einem starken Start mit dem i3 fiel der Konzern massiv zurück.
Standort Leipzig baut jetzt Minis
Nach 250.000 i3 baut die BMW-Fabrik in Leipzig weiterhin Batteriemodule und weitere E-Antriebskomponenten. Hinzu kommt nun der Mini Countryman in der Variante mit elektrischem Antrieb. Er soll 2023 auf den Markt kommen. BMW verkürzte die Restlaufzeit des i3, weil man möglichst schnell mit der Produktion der Elektroversion des Minis starten wolle. Im Januar verkündete BMW das endgültige Aus für das Kultauto. Der elektrische Mini SE musste sich vor allem von US-amerikanischen Medien viel Kritik anhören.
Zitat“ Als sich das Auto nicht verkaufte, sei BMW in eine Art „Elektro-Depression“ gefallen, von der sich der Konzern bis heute nicht ganz erholt habe“
Das stimmt nicht ganz. Die Hauptentwickler haben damals BMW verlassen, sind nach China gegangen und haben dort eine E Auto Firma gegründet.
Wenn die Entwickler weg sind, läuft erst mal nicht viel. Das ist in jedem Unternehmen so.