Ende August hatte das US-amerikanische Softwareunternehmen Snowflake bei der Börsenaufsicht SEC seinen Börsengang beantragt. Unter dem Kürzel Snow will der Cloud-Spezialist an der Wall Street glänzen. Snowflake soll rund 28 Millionen Anteilsscheine ausgeben wollen, unter dem Strich sollen rund 2,4 Milliarden US-Dollar erlöst werden. Für noch mehr Interesse bei potenziellen Anlegern dürfte jetzt aber gesorgt haben, dass Börsenguru Warren Buffett vor dem geplanten IPO bei dem Unternehmen investiert hat, wie das Manager-Magazin berichtet.
Snowflake: Nach Börsengang 28 Milliarden wert?
Ohnehin dürfte Snowflake mit einem ordentlichen Plus bei der Bewertung aus dem Börsengang gehen. Bei der jüngsten Finanzierungsrunde noch mit zwölf Milliarden Dollar bewertet, könnte nach einem erfolgreichen Debüt auf dem Börsenparkett eine Marktkapitalisierung von rund 28 Milliarden Dollar zu Buche stehen. Entsprechend scheint auch Starinvestor Warren Buffett seine bisherige Zurückhaltung bei Tech-Titeln aufgegeben zu haben.
Je zur Hälfte haben die Buffett-Holding Berkshire Hathaway und der Wagniskapitalarm des Softwarekonzerns Salesforce laut Manager-Magazin eine Privatplatzierung weiterer Aktien für 500 Millionen Dollar vorgenommen. Darüber hinaus soll Buffett weitere 320 Millionen Dollar in ein Aktienpaket von Alteignern von Snowflake-Anteilen stecken. Insgesamt nimmt Buffett also rund 570 Millionen Dollar in die Hand, um von einer erfolgreichen Börsennotierung von Snowflake zu profitieren.
Buffett-Investment in Snowflake bemerkenswert
Dass Buffett eine solche Summe in Snowflake steckt, ist deswegen bemerkenswert, weil der Börsenguru normalerweise von Tech-Titeln eher die Finger lässt – gerade wenn es um Firmen geht, die sich an Firmenkunden richten. Mit einem Großinvestment in IBM hat sich Buffett vor zehn Jahren einmal die Finger verbrannt. Aktuell steht insbesondere der Tech-Sektor nach einem Rekordboom an den Aktienmärkten in den vergangenen Monaten vor Einbrüchen. Im Frühjahr hatte Buffett wegen erster Auswirkungen der Coronakrise einen Verlust von 50 Milliarden Dollar hinnehmen müssen.
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