Ein Konzern soll mit 4 Milliarden Dollar den Tech-Aktien-Boom befeuert haben

Softbank. (Foto: natthi phaocharoen/Shutterstock)
Vor den Einbrüchen der vergangenen beiden Tage haben vor allem Technologieaktien in den USA einen beispiellosen Boom erlebt. Sei dem Frühjahr konnten Tech-Konzerne wie Apple, Amazon, Facebook sowie Tesla ihren Börsenwert nahezu verdoppeln. Apple etwa hatte im August als erstes Unternehmen der Welt einen Marktwert von zwei Billionen Dollar erreicht. Geht es nach übereinstimmenden Berichten von Wall Street Journal (WSJ) und Financial Times könnte dieses Kursfeuerwerk am Aktienmarkt von einem einzelnen Akteur befeuert worden sein.
Den von den beiden renommierten Wirtschaftsblättern zitierten Insidern zufolge soll der japanische Konzern Softbank im März massiv Aktienoptionen auf Technologie-Titel gekauft haben, wie das Handelsblatt berichtet. Das Volumen des Kaufs der Optionen soll sich laut WSJ auf vier Milliarden US-Dollar belaufen haben. Konkret geht es bei dem Ganzen um sogenannte Call-Optionen. Das sind Optionen auf einen Aktienkauf zu vorher festgelegten – höheren – Preisen. Bei Put-Optionen wetten Investoren auf sinkende Aktienkurse.
Weil Banken, die Call-Optionen anbieten, eine entsprechend hohe Anzahl an den dahinterstehenden Aktien vorrätig haben müssen, treiben diese wiederum den Kurs weiter in die Höhe. Den von Softbank erworbenen Optionen sollen Tech-Aktien im Wert von rund 50 Milliarden Dollar gegenübergestanden haben, so das WSJ. Darüber hinaus soll Softbank weitere vier Milliarden Dollar für Aktien von Amazon, Microsoft und Netflix sowie einen Anteil an Tesla ausgegeben haben. Softbank hat sich dazu bisher nicht geäußert.
Die sogenannten Big Five, Apple, Microsoft, Amazon, Facebook und Google-Mutter Alphabet, haben mit ihren massiven Kurssteigerungen den Gesamtmarkt mit nach oben gezogen. Schließlich machen die fünf Titel schon fast ein Viertel des Indexes S&P 500 aus. Entsprechend fürchten Marktbeobachter einen allgemeinen Einbruch der Aktienmärkte, wenn die Tech-Titel – wie am Donnerstag und Freitag geschehen – schwächeln.
Softbank dürfte übrigens nicht der einzige Player sein, der mit der Strategie von Call-Optionen den Markt beeinflusst hat. Auch im Fall von Salesforce, dessen Aktien am Tag der Bekanntgabe der Quartalszahlen um 26 Prozent nach oben geschossen waren, vermuten Aktienhändler eine solche Einflussnahme eines unbekannten Investors. Die Financial Times vergleicht diese Investoren übrigens mit den sogenannten Walen, denen ein großer Teil der vorhandenen Bitcoins und anderer Kryptowährungen gehören sollen. Sie können mit Käufen und Verkäufen große Kursschwankungen auslösen.
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