Erst wollten die Chefs alle ins Büro zurückholen – doch jetzt bereuen sie es
Zur Zeit der Pandemie hat sich der Arbeitsalltag für viele grundlegend verändert. Unzählige Angestellte arbeiteten entweder in Vollzeit oder teilweise im Komfort ihrer eigenen vier Wände.
In jüngster Vergangenheit haben Führungskräfte jedoch entschieden, die Angestellten entweder für eine bestimmte Anzahl von Tagen in der Woche oder auch komplett wieder ins Büro zu holen.
Überraschenderweise zeigen nun aktuelle Daten von Envoy, dass rund 80 Prozent dieser Führungskräfte in den USA die Entscheidung bedauern. Für diese Erkenntnis wurden über 1.000 Führungskräfte aus amerikanischen Unternehmen befragt.
Widerstand gegen die Rückkehr ins Büro
Es scheint, dass viele Angestellte den Komfort des Heimarbeitsplatzes schätzen gelernt haben. Die Pläne zur Rückkehr ins Büro stoßen daher auf erheblichen Widerstand. Kathy Kacher, die Präsidentin von Career/Life Alliance Services, sagte gegenüber CNBC: „Viele Organisationen, die eine Rückkehr ins Büro durchsetzen wollten, mussten ihre Pläne aufgrund des Widerstands der Mitarbeiter revidieren. Dies macht sie in den Augen vieler schwach.“
Ein weiteres Dilemma für Führungskräfte sind die ungenutzten Büroflächen und die damit verbundenen Kosten. Angesichts der aktuellen Unsicherheit fällt es vielen schwer, zu planen, da unklar ist, wie viele Mitarbeiter in den kommenden Monaten tatsächlich vor Ort sein werden.
Daten von WFH Research zeigen, dass lediglich 12 Prozent der Belegschaft vollständig von zu Hause aus arbeiten, während 29 Prozent ein Hybridmodell bevorzugen und 59 Prozent wieder vollständig ins Büro zurückgekehrt sind.
Techriese Zoom setzt auf Präsenz
Auch in der Techbranche gibt es Bewegung. Bei Zoom, einem der führenden Anbieter von Videokonferenzlösungen, werden die Mitarbeiter nun wieder ins Büro gebeten.
Wer innerhalb eines Radius von 80 Kilometern um ein Zoom-Büro wohnt, wird angehalten, mindestens zwei Tage pro Woche vor Ort zu arbeiten. Zoom ist der Überzeugung, dass diese Regelung die Zusammenarbeit und das Teamgefühl stärken wird. Ob diese Änderung bei den Angestellten auf Zustimmung trifft, bleibt abzuwarten.