Anzeige
Anzeige
News

Chemie-KI findet Molekül für Sauerstoffherstellung auf dem Mars

Man nehme eine KI, einen Chemieroboter und ein Dutzend Marsmeteoriten: Am Ende der Experimente kam eine Sauerstoffsynthese heraus. Die hätte auf dem Mars gleich zwei wichtige Anwendungsbereiche.

Von Raimund Schesswendter
2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Der KI-Chemiker hat selbstständig Methoden entwickelt und am Ende eine Syntheseformel entwickelt. (Screenshot: Q. Zhu, Y. Huang, D. Zhou et al./t3n.de)

Ein KI-gesteuerter Roboter hat aus Marsmeteoriten Verbindungen synthetisiert, mit denen man Sauerstoff erzeugen kann. Der Zwischenweg läuft über das Wassermolekül.

Anzeige
Anzeige

Dazu hat die Chemiemaschine 3,7 Millionen Moleküle berechnet, die es aus sechs verschiedenen Metallelementen kombinierte. Sie stammten aus den Meteoriten. Wissenschaftler:innen der University of Science and Technology of China in Hefei haben die Ergebnisse im Magazin Nature Synthesis veröffentlicht.

Katalysator soll Sauerstoff aus Wassereis spalten

Seitdem die Wissenschaft große Mengen an gefrorenem Wassereis auf dem Mars vermutet, stellt sie sich die Frage, wie man es aus dem Gestein lösen und zu Sauerstoff weiterverarbeiten könnte. Das soll möglichst mit lokal vorhandenen („in situ“) Katalysatoren geschehen.

Anzeige
Anzeige

Die Autor:innen schreiben: „Die Sauerstoffversorgung muss bei allen menschlichen Aktivitäten auf dem Mars oberste Priorität haben.“ Sowohl die lebenserhaltenden Systeme als auch die Raketentreibstoffe verbrauchten eine „erhebliche Menge“ an Sauerstoff.

Katalysatorsystem vor Herausforderungen

Die Expert:innen frohlocken, eine mit Sonnenenergie betriebene Wasseroxidation unter Verwendung eines Sauerstoff­entwicklungs­katalysators (OER) ermögliche die Vor-Ort-Produktion. Allerdings sehen sie zwei große Herausforderungen: Das System zur Synthetisierung müsse unbemannt und selbststeuernd sein. Außerdem müsse es erst den richtigen Katalysator herausfinden.

Anzeige
Anzeige

Statt 2.000 Jahre menschlicher Arbeit …

Das Papier rechnet vor, dass normale Chemiker:innen 2.000 Jahre brauchen würden, um die optimale Formel zu finden. Dabei nahmen sie an, dass jedes Experiment rund fünf Stunden dauern würde.

Die Chemiker:innen haben auf Grundlage bestehender Systeme einen KI-gestützten Syntheseroboter geschaffen, der die Aufgabe automatisch und selbstgesteuert berechnet und an 14 aufgabenspezifischen Chemie-Workstations durchgeführt hat.

Anzeige
Anzeige

… findet KI-Chemiker in sechs Wochen die beste Formel

Er hat außerdem „auch die beste Formel für eine chemische Syntheseaufgabe mithilfe eines leistungsstarken Berechnungsmoduls“ entworfen. Dazu habe er Algorithmen des maschinellen Lernens (ML) und theoretische Modelle kombiniert, um sowohl vom Roboter erfasste experimentelle Daten als auch umfangreiche Simulationsdaten zu analysieren.

Der KI-Chemiker erstellte ohne lokales Vorwissen in sechs Wochen ein Vorhersagemodell aus 30.000 theoretischen und 243 experimentellen Datensätzen. Am Ende stand eine OER-Katalyseformel in Verbindung mit den am besten geeigneten Synthesebedingungen. Die Verfasser:innen sind sich sicher, ein solches System könne auf dem Mars selbstständig experimentieren und die geeignetsten Verbindungen für jede chemische Aufgabenstellung herausfinden.

Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Kommentare

Community-Richtlinien

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Kommentar abgeben

Melde dich an, um Kommentare schreiben und mit anderen Leser:innen und unseren Autor:innen diskutieren zu können.

Anmelden und kommentieren

Du hast noch keinen t3n-Account? Hier registrieren

Anzeige
Anzeige