Das boomende Cloud-Geschäft mit IT-Diensten im Internet hält den Software-Riesen Microsoft auf Erfolgskurs. Im abgelaufenen Geschäftsquartal (bis Ende September) nahm der Gewinn gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 30 Prozent auf 13,9 Milliarden Dollar (11,8 Milliarden Euro) zu, wie Microsoft am Dienstag nach US-Börsenschluss in Redmond im US-Bundesstaat Washington mitteilte. Der Umsatz wuchs um zwölf Prozent auf 37,2 Milliarden Dollar.
Microsoft übertraf die Erwartungen der Wall-Street-Analysten deutlich, die Aktie reagierte nachbörslich zunächst mit Kursaufschlägen. Das lukrative Geschäft mit Cloud-Services für andere Unternehmen und Apps brummte weiter – Microsofts Azure-Plattform steigerte die Erlöse um 48 Prozent. Auch mit seinen Office-Programmen profitierte der Konzern vom pandemiebedingten Trend zur Heimarbeit. Der Bereich „Productivity and Business Process“, zu dem neben den Office-Produkten auch das Karrierenetzwerk Linkedin gehört, wuchs um elf Prozent auf 12,3 Milliarden Dollar. Genaue Umsatzzahlen zu Microsoft Teams wurden nicht veröffentlicht.
Weiterer Zuwachs im Gaming-Geschäft erwartet
Starker Nachfrage erfreuten sich zudem das Gaming-Geschäft rund um die Xbox-Spielkonsole und Microsofts „Surface“-Tablets, hier gab es Umsatzanstiege um 30 beziehungsweise 37 Prozent. Auch hier profitierte Microsoft von der Coronakrise. Viele Verbraucher blieben zuhause und probierten sich an Diensten wie xCloud oder dem Game Pass.
In diesem Bereich wird Microsoft voraussichtlich auch noch einmal deutlich zulegen können, wenn die beiden neuen Xbox-Konsolen Series X und Series S Mitte November in den Verkauf gehen. „Wir erwarten eine sehr starke Nachfrage nach der Einführung unserer Xbox-Konsolen der nächsten Generation“, sagte Microsofts CFO Amy Hood. Experten rechnen mit einem Umsatzwachstum von rund 40 Prozent im nächsten Quartal.
Insgesamt verbuchte die PC-Sparte, zu der auch das Betriebssystem Windows zählt, einen sechsprozentigen Zuwachs der Erlöse auf 11,8 Milliarden Dollar. Microsoft hat die Coronakrise bislang nichts anhaben können, die Aktie ist seit Jahresbeginn um mehr als 36 Prozent gestiegen. dpa/brr