430 Millionen US-Dollar Nettoverlust macht Coinbase im ersten Quartal des Jahres. Das steht in den Quartalszahlen, die das Unternehmen am Mittwoch, 10. Mai, vorgelegt hat. Auch alle anderen Kennzahlen bleiben hinter den bereits niedrigen Erwartungen der Wall Street zurück. Das Ergebnis: Die Veröffentlichung beschleunigte den Sturzflug der Aktie, der bereits Mitte letzter Woche begonnen hatte. Seitdem hat sie rund die Hälfte ihres Wertes eingebüßt.
Coinbase unterbietet Erwartungen
Der Umsatz der Kryptobörse fiel von 1,8 Milliarden Dollar auf 1,17 Milliarden. Analysten hatten mit einem Rückgang auf 1,48 Milliarden gerechnet. Der Verlust pro Aktie lag bei 1,98 Dollar. Vor sechs Monaten stand dort noch ein Gewinn von 3,05 Dollar pro Aktie. Die Szene war von einem sehr viel niedrigeren Verlust in Höhe von maximal 0,07 Dollar ausgegangen. Im Durchschnitt waren es sogar nur 0,02 Dollar.
Coinbase-Aktie im freien Fall
Seit März hat die Aktie mehr als 70 Prozent ihres Wertes verloren, bescheinigt CNBC. Der Bitcoin fiel im selben Zeitraum um rund 30 Prozent. Demnach habe die aktuelle Baisse, die vor allem Tech-Aktien und Kryptowährungen betrifft, Coinbase besonders schwer erwischt. Die Talfahrt beschleunigte sich letzte Woche, als bereits schlechte Zahlen kursierten. Alleine in den letzten 24 Stunden sank das Papier von rund 80 auf unter 60 Dollar.
Kryptobörse übt sich in Optimismus
„Wir glauben, dass diese Marktbedingungen nicht von Dauer sind“, beschwichtigt die Chefetage im Quartalsbericht. Man habe Fortschritte gemacht, so sei „Coinbase NFT“ gestartet und das Coinbase Wallet erfreue sich zunehmender Akzeptanz. Außerdem, so betonen die Verfasser, habe man 1.200 neue Vollzeitmitarbeiter eingestellt. Auf der anderen Seite sank die Zahl der monatlichen Nutzer:innen von 11,4 Millionen im vierten Quartal 2021 auf 9,2 Millionen. Das gesamte Handelsvolumen auf der Plattform sank im gleichen Zeitraum von 547 auf 309 Milliarden Dollar.
Ausgaben übersteigen die Einnahmen
Die allgemeinen und administrativen Ausgaben betrugen 414 Millionen Dollar und stiegen damit auf rund 40 Prozent im Vergleich zum letzten Quartal. Die gesamten Betriebskosten summierten sich damit auf 1,72 Milliarden Dollar und überstiegen damit zum ersten Mal seit dem Beginn der öffentlichen Berichterstattung die Einnahmen. Seit sechs Monaten stiegen sie um 70 Prozent. CNBC schreibt, der Anstieg weise darauf hin, dass das Unternehmen immer noch Ausgaben tätige, als ob es sich in einer Phase des Hyperwachstums befinde, „auch, wenn die Nutzer und das Transaktionsvolumen zwischen den Quartalen zurückgegangen sind“.