Um die weiter stark steigende Inflation einzubremsen, hat die US-Notenbank (Fed) am Mittwoch den Leitzins um 0,5 Prozentpunkte auf 0,75 bis ein Prozent angehoben. Der Schritt war von den Märkten erwartet worden, entsprechend schnellten die Kurse der großen Indizes sowie der Kryptowährungen zunächst nach oben. Der Dow Jones etwa legte am Mittwochnachmittag um fast 1.000 Punkte auf gut 34.000 Punkte zu. Der Bitcoin-Kurs stiegt um rund 1.000 Dollar auf fast 40.000 Dollar. Nachdem die Aktienmärkte im Laufe des Donnerstags einbrachen, gaben in der Nacht auf Freitag auch die Kryptokurse nach.
BTC und ETH mit satten Verlusten
Der Bitcoin (BTC) verlor laut Coinmarketcap rund zehn Prozent an Wert, war zeitweise nur noch 35.500 Dollar wert. Aktuell hat sich der Kurs der größten Kryptowährung jetzt bei etwas über 36.000 Dollar eingependelt. Damit hat der Bitcoin seit seinem Allzeithoch von über 67.000 Dollar im November 2021 fast die Hälfte an Wert verloren. Allein seit Jahresbeginn 2022 ging es um rund ein Viertel bergab. Ähnlich entwickelte sich auch der Kurs der zweitgrößten digitalen Währung Ethereum (Ether/ETH). Von über 2.900 Dollar stürzte der ETH-Kurs bis Freitagnachmittag auf unter 2.650 Dollar ab. Aktuell bewegt sich Ethereum bei rund 2.700 Dollar.
Der Hauptgrund für den Einbruch auf dem Kryptomarkt dürfte die Notenbank-Entscheidung sein – insbesondere, was die Aussichten und Erläuterungen von Fed-Chef Jerome Powell dazu angeht. Denn auch wenn die Märkte mit einer Erhöhung gerechnet hatte, war es der größte Zinsschritt seit 20 Jahren. Flankierend drückt der Ukraine-Krieg auf die Stimmung. Krieg, Lockdown in China und die Lieferprobleme bei Material und Rohstoffen sorgen für weiter steigende Preise. Einmal mehr zeigte der Kryptomarkt, der sich in den vergangenen Stunden fast durchgängig tiefrot präsentierte, eine Korrelation mit der Entwicklung auf den Aktienmärkten.
Anleger:innen fliehen in konservative Assets
Letztlich gilt: Steigen die Zinsen, werden konservativere Anlageformen wie das Sparbuch oder Anleihen wieder beliebter. Das Geld wird aus den mehr Rendite versprechenden, aber auch riskanteren Assets wie Kryptowährungen oder Tech-Aktien abgezogen. Und dabei dürfte vorerst auch kein Ende abzusehen sein. Powell signalisierte eine weitere Straffung der Geldpolitik. Beobachter:innen rechnen mit weiteren Zinsschritten auf knapp über zwei Prozent Ende 2022. Zudem sollen Anlagen im Wert von knapp 50 Milliarden Dollar nicht erneuert werden – was den Märkten Liquidität entzieht. Die Europäische Zentralbank könnte im Sommer ebenfalls noch nachlegen.
Speziell bei den Kryptowährungen kommen noch Sorgen vor strengeren Regulierungsmaßnahmen hinzu. In New York etwa droht ein Bitcoin-Mining-Verbot. In der EU wird derzeit an Gesetzesentwürfen für die Regulierung des Kryptomarktes gefeilt. Ein Totalverbot ist zwar wohl vom Tisch. Allerdings haben die Gesetzeshüter:innen ein Auge auf den sich erst entwickelnden dezentralen Finanzmarkt (Defi) geworfen. Hier wollen sie mit noch zu bestimmenden Mitteln gegen Geldwäsche, Terrorismus und Betrug vorgehen. In einem offenen Brief warnen Unternehmer:innen und Interessierte aus der Krypto-Welt vor negativen Auswirkungen für den Standort Europa.
Leider stimmt das wahrscheinlich nicht ganz. Die leitzinsen sind natürlich relevant aber schon seit Wochen eingepreist.
Der Grund ist wohl eher der sich in den letzten 24-48h abgespieltem Einbruch von Luna und dessen stablecoin Terra.
Um den zu stützen wurde massiv BTC verkauft.
Und der Einbruch wiederum scheint (angeblich) eine Art Financial attack gewesen zu sein, so wie George soros damals gegen den Pfund wettete.