Erst Twitter-Hype, dann Ernüchterung: Bitcoin-Kurs rutscht kurz unter 38.000 Dollar
Nach Tagen des Hin und Hers steht seit Montagabend fest, dass der Kurznachrichtendienst Twitter das Übernahmeangebot von Elon Musk annehmen wird. Weil der Tesla- und SpaceX-Chef nicht nur als innovationsfreudig, sondern auch als kryptofreundlich – Stichwort: Dogecoin – gilt, werteten Investor:innen dies als Signal für eine mögliche weitere Unterstützung von Kryptowährungen seitens Twitter. Der Bitcoin-Kurs kletterte entsprechend im Laufe des Dienstags um sechs Prozent auf rund 40.500 US-Dollar – stürzte dann aber wieder ab.
Bitcoin-Kurs nach Kursrutsch etwas erholt
Erst die charttechnische Unterstützung bei 38.000 Dollar stoppte den Kursrutsch am Dienstagabend. In den vergangenen Stunden hat sich der Bitcoin-Kurs auf knapp 39.000 Dollar wieder etwas erholt. Zum Vergleich: Vor einer Woche notierte der Bitcoin-Kurs bei knapp 43.000 Dollar. Es scheint derweil, als habe sich der Kryptomarkt in den vergangenen Stunden wieder einmal im Gleichschritt mit anderen eher riskanten Anlagewerten wie Tech-Aktien bewegt. Hier gab es aufgrund der Quartalsberichte von Branchengrößen wie Google/Alphabet oder Microsoft einen Aufwind zu verzeichnen.
Dennoch stehen die Märkte angesichts des Ukraine-Kriegs, der Lockdowns in China, steigender Preise und des Anziehens der Zügel bei der Geldpolitik der Zentralbanken aktuell mächtig unter Druck. Für die Kryptowährungen kommt noch die Sorge vor weiteren Regulierungsschritten in der EU hinzu. Fabio Panetta, Mitglied des Direktoriums der Europäischen Zentralbank, etwa hatte sich zuletzt für die Einführung einer Kryptosteuer ausgesprochen. Für Bitcoin und andere digitale Währungen, die nach dem rechenintensiven Proof-of-Work-Mechanismus funktionieren, solle diese Steuer höher ausfallen, so die Idee Panettas. Immerhin scheint ein Totalverbot für Kryptowährungen in der EU vom Tisch zu sein.
Kryptomarkt in Seitwärtsbewegung gefangen
Während manche Marktteilnehmer:innen angesichts des Kursrutsches bei Bitcoin, Ether und den meisten anderen Top-Kryptowährungen weitere Verluste fürchten, geht etwa Kryptoanalyst Rekt Capital davon aus, dass sich hier lediglich die Seitwärtsbewegung fortsetze. Diese ist demnach charttechnisch seit Jahresbeginn aktiv. Eine langfristige starke Unterstützung liege demnach bei rund 30.000 Dollar. Das kurze Aufflackern bei den Kryptokursen der vergangenen Tage zeigt aber laut deraktionaer.de, dass Käufer:innen bereitstünden, sollte sich die allgemeine Marktstimmung nur etwas aufhellen.