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Lebenslauf: So wenig Zeit nehmen sich Personaler für dein CV

Der Lebenslauf gilt als das wichtigste Dokument der Bewerbung. Dennoch nehmen sich Personaler erstaunlich wenig Zeit für ihn. Das hat Folgen für Jobsuchende.

2 Min. Lesezeit
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Personaler überfliegen den Lebenslauf in Rekordzeit. Das hat Folgen. (Foto: Shutterstock-baranq)

Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse: Das sind die Unterlagen, die bis heute in fast jede Bewerbung gehören. Die Reihenfolge markiert jedoch kaum die Wichtigkeit der Dokumente für den Personaler. Einer österreichischen Stepstone-Umfrage zufolge ist für den Großteil der HR-Manager der Lebenslauf das wichtigste Dokument. Satte 68 Prozent wählten das sogenannte CV (Curriculum Vitae) an die Spitze. Erst danach folgen das Anschreiben beziehungsweise Motivationsschreiben mit 22 Prozent und die Arbeitszeugnisse mit zehn Prozent.

Erstaunlich: Personaler überfliegen den Lebenslauf in nur 43 Sekunden

Lücken im Lebenslauf sind nicht automatisch mit einer Absage verbunden. (Foto: Shutterstock-baranq)

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Wie eine in dem Zusammenhang ebenfalls durchgeführte Eye-Tracking-Studie ergeben hat, widmen Personaler dem Lebenslauf jedoch vergleichsweise wenig Zeit. Lediglich 43 Sekunden betrachten sie das CV, bevor sie es wieder zur Seite legen. Zuvor hatten die Recruiter ihren Zeitaufwand noch auf mindestens zwei Minuten geschätzt. Die Realität sieht jedoch anders aus. Nicht einmal eine Minute verbringen die HR-Manager mit dem Dokument. Und das hat natürlich auch Folgen für die Bewerber und Bewerberinnen.

Wer keinen übersichtlich gestalteten Lebenslauf vorzuweisen hat, läuft Gefahr, dass die Unterlagen schneller als gedacht auf dem Absagestapel landen. Finden Personaler bestimmte Informationen nicht, die relevant für eine Einstellung sind, hat der Jobsuchende seine Chance vergeben. Ob ein grafischer oder klassischer Lebenslauf besser ankommt, bleibt übrigens Zufall. Die Befragung ergab, dass nur eine knappe Mehrheit von 55 Prozent der HR-Managern das klassische CV im Vergleich zum grafischen als ansprechender empfinden.

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Das denken Personaler über das Bewerbungsfoto und Lücken im Lebenslauf

Ein professionelles Bewerbungsfoto hat für viele Personaler übrigens noch immer eine große Bedeutung. Dies geht sowohl aus den Befragungen als auch aus dem Eye-Tracking hervor. Der erste Blick fällt demnach auf das Foto und bei der Frage nach der Wichtigkeit belegt es innerhalb des Lebenslaufs immerhin noch den dritten Platz. Sollte ein Kandidat kein passendes Bewerbungsfoto von sich zur Verfügung haben, sei es sogar besser, ganz darauf zu verzichten, rät Stepstone in der Studie.

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Erstaunlich entspannt gehen die HR-Verantwortlichen übrigens mit Lücken im Lebenslauf um. Während längere Ausfälle vor wenigen Jahrzehnten noch als Karriereknick ausgelegt wurden, haben sich die Zeiten dahingehend spürbar verändert. Sollte es in der Vergangenheit zu Berufspausen gekommen sein, sehen das 92 Prozent der Befragten nicht als No-Go an. Wichtig sei den Befragten an dieser Stelle, dass Kandidaten die vorhandenen Lücken begründen können.

Lücke im Lebenslauf: 20 schlagfertige Antworten Quelle: Twitter @DrLuebbers
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12 Kommentare
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Dein t3n-Team

Matthias

Menschen entscheiden in wenigen Sekunden ob sie jemanden attraktiv finden oder nicht, da sind 43 Sekunden immer noch sehr viel Zeit. Erst Recht wenn man bedenkt, wie viele Bewerbungen teilweise gleichzeitig auf dem Tisch liegen.

Antworten
G. Mau

Immer mehr Abkürzungen, die kein Mensch mehr versteht und sich mehr und mehr dem babylonischen Sprachwirrwarr annähern. CV wird wenigstens noch erklärt, aber was ist ein HR-Manager?

Antworten
Andreas Weck

Human Ressources.

Gruß, Andreas Weck

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Ralf Lay

Und dabei heißt es DAS Curriculum Vitae, nicht DER

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Andreas Weck

Hallo Ralf, danke! Haben wir korrigiert.

Gruß, Andreas Weck

Cedric Mayer

Das „babylonische Sprachgewirr“ beginnt bereits dort, wo sprachliche Kenntnisse fehlen; die Abkürzung CV steht für curriculum vitae, das lateinische Wort curriculum ist sowohl im Lateinischen als auch im Deutschen neutral (vgl. Duden: https://www.duden.de/rechtschreibung/Curriculum). Man nimmt sich also nicht wenig Zeit „für Deinen CV“, sondern „für Dein CV“. Oder einfach auf deutsch: „für Deinen Lebenslauf“. Da stimmt es dann wieder.

Einfach nachplappern mag im Trend liegen, bleibt aber falsch.

Antworten
Andreas Weck

Danke fürs Aufpassen. Haben wir korrigiert.

Gruß, Andreas Weck

Antworten
anonymus

Dem ist definitiv nicht mehr so.
Die Unternehmen erhalten längst nicht mehr so viele Bewerbungen wie früher.
Entweder sind jene von vornherein zum Scheitern verurteilt (fehlende Qualifikationen, zu große Lücken, etc.) oder das Unternehmen hat eine so eine große Fluktuation, dass man dort nicht arbeiten will – weil sie einfach jeden nehmen für die „Drecksarbeit“. Überstunden, schlechte betriebliche Stimmung und Niedriglohn inklusive.
Wie oft bin ich zu Bewerbungsgesprächen gekommen und der Entscheider blätterte durch die Unterlagen, als hätte er diese gerade erst erhalten. Dazu noch überflüssige Fragen, die bereits klar und deutlich im Anschreiben oder Lebenslauf beantwortet wurden. Genauso „out“ sind sinnlose Stressfragen, die überhaupt nicht zum Unternehmen passen. Copy ’n’ Paste ist schon in dieser Phase ein echter Jobkiller. So etwas ist respektlos und bleibt im Gedächtnis.
Merke: Wer dem Lebenslauf genauso wenig Aufmerksamkeit schenkt wie dem Anschreiben, meint es mit der Stellenbesetzung nicht ernst. Hier müssten einige Personaler einen entsprechenden Lehrgang besuchen…

Antworten
Franziska

Was heißt denn hier „Wichtig ist den Befragten an dieser Stelle, dass Kandidaten die vorhandenen Lücken begründen können“? Das geht die gelinde gesagt einen Scheiss an, aus was für Gründen ich mir das ach so tolle Arbeitsleben mal ein Jahr lang nicht angetan habe. Da gibt es viele: Familienzeit, Renovieren, Pflege, Reisen, Weiterbildung, Buch schreiben… Was in aller Welt Namen erwarten die eigentlich alles für Gehälter, von denen Städter noch nicht mal mehr ihre Miete zahlen können ohne zusätzlich AirBnB-Gäste zu beherbergen und bei auch sonst unattraktiven Aufgaben und Bedingungen? Fragen über Fragen. Jedes Mal wenn ich lese oder höre, was für einen Tanz Bewerber veranstalten, um Personaler von ihrer Eignung für einen Job zu überzeugen, den man eigentlich nicht geschenkt möchte, bin ich wieder aufs Neue froh, dass ich die Welt der corporate jobs schon vor acht Jahren gegen die Freiberuflichkeit getauscht habe. Zu einem anständigen Jobangebot zählen neben einer attraktiven Vergütung – Maßstab für mich ist hier ein Nettogehalt, dass dem Dreifachen meiner Warmmiete entspricht – auch ein unbefristeter Vertrag, flexible Arbeitszeiten, 25 bis 30 Urlaubstage, Weiterbildungsangebote, Home Office-Möglichkeiten, generell familienfreundliche Bedingungen und eine betriebliche Altersvorsorge. Wer das alles anbietet, kann auch gern die Begründung von Lücken im Lebenslauf einfordern. Wer aber vorhat, bei 40 Stunden und 20 Urlaubstagen 2.000 brutto zu zahlen kriegt auf solche Fragen nur eine Antwort, und die lautet Fuck off. Die Unternehmen überschätzen ihre Attraktivität für Bewerber maßlos. Mich konnte im Gespräch jedenfalls keines von seiner Eignung für meine Lebensgestaltung überzeugen.

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anonymos

Unterschreibe ich so

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Stanley

Man sollte mal mit dem Unsinn aufräumen, dass Personaler überhaupt eine wichtige Rolle im Auswahlverfahren spielen. Denn genau dieser geringen Bedeutung entspricht der zeitliche Aufwand, den sie in ihren Teil des Auswahlprozesses investieren. Da kommt es lediglich darauf an, die absolut hoffnungsvollen Fälle auszusortieren, bevor die halbwegs vielversprechenden Fälle dann den zuständigen Führungskräften vorgelegt werden, die ja die eigentlich Suchenden sind und als einzige auch beurteilen können, wer fachlich für die ausgeschriebene Stelle in Frage kommt. Das viel beschworene Anschreiben spielt bei den FK so gut wie keine Rolle (habe noch nie jemanden getroffen, der etwas anderes behauptet hätte), da zählt alleine der FK und der Eindruck im persönlichen Gespräch. Man kann wohl davon ausgehen, dass sich ein Personaler angesichts der heutigen Personalsituation reichlich Ärger einhandeln würde, wenn er einen fachlich guten Bewerber (den er selber nicht erkennen kann) wegen eines nicht lustig und phantasievoll genug geschriebenen Anschreibens aussortieren würde. Das sind Mythen, die allenfalls in schlauen Ratgebern verbreitet werden und an die die Personaler und Recruiter selber nicht glauben. Über die Einstellung entscheiden die Führungskräfte, sonst niemand. Der HR-Mensch erledigt im Wesentlichen nur Papierkram und das Drumherum.

Antworten
Stanley

korrigiere: 1) die absolut hoffnungsLOSEN Fälle…
2) da zählt allein der CV….

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