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Zieht OpenAI ChatGPT aus Europa ab?

Wir hoffen, du hattest einen guten Tag, und wollen dir jetzt noch ein paar spannende Informationen mit auf den Weg in den Abend geben. t3n Daily gibt es auch als Podcast und als Newsletter. Hier kommen die Themen des Tages.
OpenAI-CEO Sam Altman befindet sich gerade auf einer Tour durch Europa, wo er für KI und KI-freundliche Regulierungsrichtlinien werben will. Dabei hat er gedroht, den Betrieb von ChatGPT und ähnlichen Produkten einzustellen, sollten vonseiten der Politik zu viele Vorschriften gemacht werden. Bei einem Treffen in London mit Technologieunternehmen, Entscheidungsträgern und politischen Vertretern hatte Altman seine Unzufriedenheit darüber ausgedrückt, wie die EU in ihrem Gesetz aus dem Jahr 2021 „Systeme mit hohem Risiko“ definiere – nämlich so, dass auch ChatGPT zu dieser Kategorie gehört.
Die neuen Vorschriften besagen, dass für solche Systeme Sicherheitsüberprüfungen und Risikomanagement verpflichtend sind. Altman glaubt, dass das technisch nicht umsetzbar sei. Falls die Vorschriften nicht eingehalten werden können, „werden wir den Betrieb einstellen“, so Altman wörtlich.
Auf einem Finanz-Event zum Thema KI hat Microsoft-Gründer Bill Gates öffentlich über die Zukunft des Tech-Markts im Hinblick auf künstliche Intelligenz spekuliert. Er gehe davon aus, dass in einiger Zeit ein mächtiger KI-Assistent auf die Bedürfnisse der Anwender:innen eingehen und viele Aufgaben übernehmen würde.
Beispielsweise könne er Dinge lesen und sich Wissen aneignen, für das den User:innen die Zeit fehlt. Bisher etablierte Tools wie Onlineshopping bei Amazon oder die Google-Suche könnten durch diese Veränderungen obsolet werden. Ob dieser Assistent von Microsoft oder einem noch unbekannten Startup entwickelt wird, da ist Gates sich noch nicht sicher. „Die Chancen stehen 50 zu 50“, so der Tech-Milliardär.
Eine Aufnahme-Software mit dem Namen iRecorder Screen Recorder ist im September 2021 auf den Markt gekommen und wurde bisher gut 50.000 Mal heruntergeladen. Wie sich jetzt herausgestellt hat, wurde die zunächst unauffällige Android-App gut ein Jahr später durch ein Update zu einem Abhörprogramm umfunktioniert. Ein versteckter Remote Access Trojaner (RAT) gewährte eine unbemerkte Nutzung des Mikrofons.
So wurden alle 15 Minuten Audiodateien von der Umgebung der Anwender:innen aufgezeichnet und über einen verschlüsselten Link an den Server des Entwicklers geschickt. Expert:innen spekulieren, ob es sich bei der groß angelegten Kampagne um eine Spionageaktion handelt. Belege dafür gibt es aber nicht. Die App ist inzwischen aus dem Google-Play-Store entfernt worden.
Die von der chinesischen Regierung unterstützte Hacker-Gruppe Volt Typhoon hat in einer gewaltigen Cyberspionage-Kampagne die kritische Infrastruktur der Vereinigten Staaten ins Visier genommen. Betroffen sind laut Microsoft und dem Geheimdienstbündnis Five Eyes offenbar Kommunikation, Fertigung, Versorgungsunternehmen, Transport, Bauwesen, Schifffahrt, Regierung, Informationstechnologie und Bildung.
Das genaue Ausmaß ist noch nicht klar, aber es steht fest, dass auch einige Organisationen auf der US-Pazifikinsel Guam gehackt wurden, wo sich drei US-Militärstützpunkte befinden. Die würden vor allem bei chinesischen Militäraktionen gegen Taiwan eine strategisch wichtige Rolle spielen. Bei der Cyberattacke wurden unzählige Anmeldeinformationen erbeutet, mit denen China Zugriff auf sämtliche Bereiche der US-Infrastruktur hätte. Microsoft bemüht sich derzeit um Schadensbegrenzung und kontaktiert kompromittierte Kund:innen.
Auf dem hauseigenen Streaming-Event Playstation Showcase hat Sony-CEO Jim Ryan eine neue Handheld-Konsole angekündigt, die derzeit unter dem Namen „Project Q“ entwickelt wird. Eine echte Konkurrenz für die Nintendo Switch oder das Steamdeck von Valve wird die tragbare Playstation aber wohl nicht. Denn auf dem Gerät werden nur Spiele laufen, die schon auf der heimischen Konsole installiert sind, außerdem kann man es nur im eigenen WLAN nutzen.
Zweck des Gadgets ist eher, weiterspielen zu können, wenn der Fernseher belegt ist – es soll keine vollwertige Handheld-Konsole sein. Ob Spieler:innen die derzeit geschätzten 200 US-Dollar für einen Dualsense-Controller mit Bildschirm ausgeben wollen, wird sich zeigen. Viele Fans reagierten enttäuscht, hatten sie doch aufgrund von Gerüchten eine eigenständige Handheld-Konsole von Sony erwartet.
Das war es schon wieder mit dem t3n Daily für heute. Noch viel mehr zu allen Aspekten des digitalen Lebens, des Arbeitslebens und der Zukunft findest du rund um die Uhr auf t3n.de.
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Ja, deshalb haben sie gerade erst ihre App in weiteren europäischen Ländern freigegeben … ♂️