Dogecoin stürzt um 75 Prozent ab: Experten sehen Talsohle noch nicht erreicht

Der 8. Mai 2021 war ein großer Tag für den Dogecoin. An diesem Tag sollte der selbst ernannte Dogefather Elon Musk antreten, um die Gastgeberrolle der beliebten US-Comedyshow Saturday Night Live (SNL) zu übernehmen.
Im Vorfeld der Show hatte Musk immer wieder den Dogecoin angeteasert und damit für hohe Nachfrage nach dem Krypto-Asset gesorgt. Im gleichen zeitlichen Umfeld hatten via Reddit vernetzte Kleinanleger den Dogecoin ähnlich gepusht wie zu Jahresbeginn die Gamestop-Aktie oder Ende Mai das AMC-Papier. Jedenfalls erreichte der Dogecoin im Laufe des 8. Mai sein Allzeithoch von 75 Dollarcent.
Während der Sendung ereignete sich dann so etwas wie ein Schock: Elon Musk bezeichnete den Dogecoin in einem Sketch relativ unumwunden als „Schwindel“ und Musks Mutter machte klar, dass sie sich zum Muttertag nicht „schon wieder Dogecoin“ wünsche.
Durch diese Aussagen begünstigt, aber sicherlich auch im Kontext des allgemeinen Krypto-Absturzes, der im Wesentlichen durch den weltweit zunehmenden Regulierungsdruck auf Bitcoin und andere führende Währungen entstanden war, gab es für den Dogecoin nur noch den Weg nach unten. Schon in der Woche nach der SNL-Ausstrahlung hatte Doge rund 50 Prozent seines Werts verloren. Auch für Musk hat sich der Auftritt nicht gelohnt: Er verlor im Nachgang rund 20 Milliarden Dollar Buchvermögen, weil auch die Tesla-Aktie stark nachgegeben hatte.
Am 22. Juni dümpelt der Dogecoin um 16 Dollarcent, nachdem er in den vergangenen zwei Tagen noch einmal deutlich von um 28 Cent gefallen ist. Damit liegt der Altcoin nun um mehr als 75 Prozent unterhalb des Vor-SNL-Werts. Das Transaktionsvolumen des Dogecoin hat sich seit den Höchstständen sogar um 93 Prozent reduziert.
Experten sehen das Ende jedoch noch nicht erreicht. So scheinen auch Werte um fünf Cent wieder in greifbare Nähe zu rücken. In dieser Größenordnung hatte sich der Altcoin über den Jahresverlauf 2021 bis zu einem steilen Aufstieg Anfang April bewegt.
Das bringt nicht wenige der Kleinanleger, die auf den vermeintlich fahrenden Zug aufgesprungen waren, in Schwierigkeiten. Menschen, die per Reddit oder auf andere Weise zu der Entscheidung gelangt waren, es könne sich um eine gute Idee handeln, deutliche Beträge in Dogecoin zu investieren, stehen vor dem Ruin.
Klar, dass da der Ruf nach einem Retter laut wird – und auch klar ist, wer dieser Retter sein könnte. Elon Musk soll es richten, fordern einige. Es würde ja schon reichen, wenn er wieder mal positiv über den Coin mit dem Hundegesicht twittern würde, meinen manche. Dabei übersehen sie, dass sich Musk in der Zwischenzeit durchaus das ein oder andere Mal positiv zum Dogecoin geäußert hat. So hatte er etwa bekannt gegeben, dass er mit den Entwicklern an der Verbesserung der Transaktionen arbeite. Dabei hatte sich herausgestellt, dass Musk sogar die Finanzierung des Projekts angeboten, die Entwickler das aber abgelehnt hatten.
Eindeutige Fan-Tweets unterlässt Musk allerdings seither. Inzwischen dürfte auch fraglich sein, ob die noch den gleichen Effekt wie vor dem Crash hätten. Musks Twitter-Kapriolen haben jüngst sogar Anonymous gegen ihn aufgebracht. Die Gruppierung wirft dem Milliardär vor, mit seinen „Spielchen auf dem Kryptomarkt“ Leben zerstört zu haben. Musk hat sich bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert.
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