Handel mit Drogen und Bankdaten: Polizei jagt Kriminelle im Darknet

Europol ist ein wichtiger Schlag gegen den Drogenhandel im Darknet gelungen. (Bild: Shutterstock/ BeeBright)
Wir hoffen, du hattest einen guten Tag, und wollen dir jetzt noch ein paar spannende Informationen mit auf den Weg in den Abend geben. t3n Daily gibt es auch als Podcast und als Newsletter. Hier kommen die Themen des Tages.
Großer Schlag gegen Drogenhandel im Darknet
Europol ist ein spektakulärer Schlag gegen Drogenhändler:innen im Darknet gelungen. Bei einer internationalen Operation wurden knapp 51 Millionen Euro, 850 Kilogramm Drogen und über 100 Schusswaffen sichergestellt sowie 288 Personen festgenommen. Im Visier der Ermittler:innen aus neun Ländern, darunter auch Deutschland, stand das Darknet-Portal Monopoly Market. Darüber sollen sich die Verdächtigen am Kauf und Verkauf von Drogen beteiligt haben.
Zum Erfolg der Aktion mit dem Codenamen „SpecTor“ haben laut Europol maßgeblich Beweise von deutschen Behörden beigetragen. 52 der insgesamt 288 festgenommenen Verdächtigen stammen aus Deutschland, die meisten – 153 von ihnen – aus den USA. Da die Strafverfolgungsbehörden Zugang zu den umfangreichen Käuferlisten der Anbieter:innen erhalten haben, droht nun auch Tausenden von Kund:innen in aller Welt eine strafrechtliche Verfolgung.
KI und Atomwaffen: US-Politiker fordern Gesetz
Da die Rolle von KI in unserem Alltag immer größer wird, stellen sich auch immer mehr heiklere Fragen. Etwa die, was KI in Bezug auf Atomwaffen darf – und was nicht. Vier US-Politiker lenken die Aufmerksamkeit nun auf dieses brisante Thema: Drei Demokraten und ein Republikaner wollen ein Gesetz auf den Weg bringen, das es KI verbietet, Atomwaffen zu starten.
Wie US-Senator Edward J. Markey, einer der Initiatoren des Gesetzesvorschlags, betont, sollen „Menschen allein die Macht haben, Atomwaffen zu befehlen, zu kontrollieren und zu starten – nicht Roboter“. Allerdings ist ohnehin schon geregelt, dass die potenziellen Entscheidungen des US-Präsidenten in Hinblick auf einen möglichen Atomwaffeneinsatz von Menschen flankiert werden.
Streit zwischen Elon Musk und Radiosender geht weiter
Elon Musks Auseinandersetzung mit dem Radiosender NPR geht in die nächste Runde: Nachdem NPR seine Twitter-Aktivitäten eingestellt hatte, spielt der Twitter-Chef mit dem Gedanken, den Handle des Senders anderweitig zu vergeben. Bislang werden Account-Namen bei Twitter neu vergeben, wenn ihre Besitzer:innen inaktiv sind. Inaktivität bezieht sich bisher aber auf Logins, nicht auf (nicht) getätigte Tweets.
Das Social-Media-Team von NPR hatte Mitte April seine Aktivitäten auf Twitter eingestellt, da es jüngst von Twitter als „staatlich kontrolliert“ oder „von der Regierung finanziert“ gekennzeichnet worden war. So will sich die Sendergruppe aber nicht bezeichnen lassen.
Die interne Twitter-Politik sei es, „Handles zu recyceln, die definitiv inaktiv sind“, soll Musk nun in einer E-Mail geschrieben haben. Das gelte „für alle Accounts, keine Sonderbehandlung für NPR“. Musks Gebaren wird von Expert:innen als ausgesprochen kritisch eingestuft.
Apple und Google kooperieren beim Kampf gegen Airtags-Stalking
Airtags und andere kleine Ortungsgeräte sind ziemlich praktisch, um verlorene Sachen wiederzufinden. Allerdings werden sie manchmal auch dafür benutzt, um heimlich Leute auszuspionieren. Apple und Google wollen das jetzt gemeinsam unterbinden: Sie haben einen Vorschlag für einen Industriestandard vorgelegt, der sicherstellen soll, dass Bluetooth-Ortungsgeräte wie Airtags nicht missbraucht werden können.
Der Industriestandard ist der erste seiner Art und ermöglicht es, unerwünschtes Tracking zu erkennen und Warnhinweise über iOS- und Android-Plattformen hinweg zu senden. Auch andere Unternehmen, wie etwa Samsung, haben ihre Unterstützung angekündigt. Konzerne, die sich für den Entwurf des Industriestandards interessieren, haben drei Monate Zeit, um ihn zu überprüfen und zu kommentieren. Bis Ende 2023 wollen Apple und Google dann eine Umsetzung des Standards veröffentlichen.
Gehackte Bank- und Kryptokonten im Darknet besonders gefragt
Der Handel mit gehackten Bank- und Kryptokonten ist im Darknet besonders beliebt. Zu diesem Ergebnis ist der „Dark Web Price Index“ des Sicherheitsanbieters Privacy Affairs gekommen. Zu den teuersten Konten, die im Darknet zum Verkauf stehen, gehören laut der Auswertung Logins bei bekannten Banken. So wird etwa ein verifizierter Account der ING für 4.255 Dollar angeboten, ein Geschäftskonto der HSBC in Großbritannien gib es für 4.000 Dollar.
Den Cyberkriminellen geht es beim Ankauf solcher Daten nicht unbedingt darum, diese Konten auch leerzuräumen. Sie nutzen die gehackten Konten vielmehr auch zum Verschieben illegaler Gelder. Untersuchungen zufolge haben Hacker im vergangenen Jahr insgesamt 3,8 Milliarden Dollar erbeutet. Auch die Geldwäsche mit Kryptos hat deutlich zugenommen.
Das war es schon wieder mit dem t3n Daily für heute. Noch viel mehr zu allen Aspekten des digitalen Lebens, des Arbeitslebens und der Zukunft findest du rund um die Uhr auf t3n.de.