Duckduckgo rankt russische Desinformationen weiter unten – Nutzer:innen protestieren

Die Suchmaschine Duckduckgo gilt als Alternative zu dem Suchmaschinen-Riesen Google. (Foto: Postmodern Studio / Shutterstock)
Die Suchmaschine Duckduckgo hat Seiten mit russischen Desinformationen „heruntergestuft“. Das gab CEO und Gründer Gabriel Weinberg in einem Tweet am 10. März 2022 bekannt. Er sei „angewidert von Russlands Invasion in der Ukraine“ – wie viele andere. Mit seinem Tweet sorgte der Duckduckgo-CEO für Diskussionen.
Auf seinen Ankündigungstweet antworten mehr Twitter-Nutzer:innen als User:innen ihn retweeteten. Laut Mashable ist das ein Hinweis darauf, dass die Nutzer:innen mit dem Tweet-Inhalt von Weinberg nicht einverstanden sind.
„Ihr zensiert also eure User? DDG (Duckduckgo, Anmerkung der Redaktion) entscheiden nun was Desinformationen sind und was nicht? Diese Entscheidung sollte beim User gelassen werden“, kommentiert „andrewwbharvey“. Weinberg reagierte: „Suchmaschinen versuchen per Definition, relevantere Inhalte weiter oben und weniger relevante Inhalte weiter unten zu platzieren – das ist keine Zensur, sondern Relevanz für das Suchranking.“
Keine gänzliche Sperrung von Inhalten
Duckduckgo sperrt die russischen Inhalte, die Desinformationen verbreiten, mit seiner Entscheidung nicht gänzlich. Die Suchmaschine verweist sie auf hintere Plätze, sprich: Die betroffenen Ergebnisse sind weiter unten zu finden. Es ist nicht die erste Reaktion von Duckduckgo auf den Ukraine-Krieg. Anfang März 2022 pausierte die Suchmaschine schon die Zusammenarbeit mit Yandex, einer staatlichen Suchmaschine aus Russland.
Russland setzt während seines Angriffskriegs auf die Ukraine auf Falschinformationen. Bereits 2014 soll Russland Desinformationen eingesetzt haben, beispielsweise bei der Invasion der Krim und des Donbass. Bei der Verbreitung der Fehlinformationen spielt das Internet, als Informationsquelle, eine wichtige Rolle – dazu zählen auch Suchmaschinen wie Duckduckgo.
Duckduckgo gilt als Suchmaschinen-Alternative
Sie gilt als eine alternative Suchmaschine, die beispielsweise nicht wie Google direkt zu einem Konzern gehört. Sie verspricht einen vergleichsweise hohen Datenschutz und will Nutzer:innen beispielsweise vor Tracking schützen.