Duckduckgo startete 2008 seine Suchmaschine mit der Prämisse, die Daten seiner Nutzer nicht zu sammeln – anders als es der große Konkurrent Google tut. Im selben Jahr brachte Google bereits Chrome auf den Markt. Der Webbrowser war ein voller Erfolg und etablierte sich schnell als weltweit führender Browser. Auf dem Desktop nutzen aktuell 67 Prozent aller Menschen Chrome als ihren Standardbrowser.
Jetzt tritt Duckduckgo erneut in Konkurrenz mit dem übermächtig erscheinenden Google. Das Prinzip ist dabei das gleiche geblieben wie vor 14 Jahren: Der Browser verwendet standardmäßig die private Suchmaschine von Duckduckgo, blockiert Werbetracker auf jeder besuchten Website und zeigt den Nutzern an, wie viele Tracker blockiert wurden. Außerdem sind eine integrierte Option zum Speichern von Passwörtern sowie ein E-Mail-Schutz enthalten.
Popups, die die Cookie-Zustimmung einfordern, werden ebenfalls nicht auftauchen. Der Browser von Duckduckgo blendet diese automatisch aus. Wer die App das erste Mal verwendet, wird gefragt, ob auftauchende Popups automatisiert verwaltet werden sollen. Wird die Erlaubnis erteilt, entscheidet der Browser selbst, welche Cookie-Einstellungen akzeptiert werden – natürlich immer im Sinne maximaler Privatsphäre.
Browser nicht auf Chromium-Basis
Was die App von Duckduckgo von vielen anderen unterscheidet, ist die Art und Weise, wie der Browser aufgebaut ist. Die überwiegende Mehrheit alternativer Webbrowser, darunter Microsofts Edge, Brave, Vivaldi und Opera, verwenden alle abgewandelte Versionen von Googles Browser-Codebasis Chromium und der Browser-Engine Blink. Mozillas Firefox ist einer der wenigen Browser, der dieses von Google erstellte Setup nicht verwendet. Auch Duckduckgo hat Chromium gemieden und stattdessen Apples Webkit- Rendering-System gesetzt. So behält Duckduckgo die vollständige Kontrolle über den Code, was auch Produktmanagerin Beah Burger-Lenehan in einem Beitrag zum Start des Browsers hervorhob.
Vorerst ist der Rollout des Browsers begrenzt. Die Mac-App von Duckduckgo wird als Betaversion veröffentlicht, auf die Benutzer zugreifen können, indem sie sich über die mobile App des Unternehmens auf eine private Warteliste setzen lassen. Der Beta-Start bedeutet auch, dass es noch Änderungen geben kann. Aktuell fehlen unter anderem noch eine Lesezeichenfunktion und eine detaillierte Verlaufsliste.
Die Mac-App wird seit mehr als einem Jahr entwickelt und wurde im Oktober 2021 erstmals bei privaten Tests ausprobiert. Der Browser des Unternehmens für Windows wird gleichzeitig entwickelt, seine Produktion hinkt der der Mac-Version jedoch noch hinterher.