
Elon Musks Engagement auf Twitter sinkt stetig. (Bild: Sergei Elagin / Shutterstock)
Eine Untersuchung zeigt: Während Elon Musks Tweets immer noch eine Menge Engagement haben, sinkt der Wert aber stetig. Nutzer:innen interagieren aber immer mit seinen Tweets. Das berichtet Business Insider.
Im Auftrag von Business Insider hat Huge, ein techfokussiertes Beratungs- und Growth-Unternehmen, die Tweets von Elon Musk untersucht. Insgesamt erhalten Musks Post noch immer Millionen von Likes, Retweets und anderem Engagement. Allerdings sinkt die Anzahl stetig.
Direkt nach Musks Twitter-Übernahme erreichte das Engagement auf Musks Tweets den Höhepunkt – seither gab es einen signifikanten Rückgang. Mittlerweile erreicht Musk ein Engagement von rund fünf Millionen Aktionen pro Woche. Zwar ist das noch viel, aber der Wert liegt nur wenig über dem Level von vor dem Beginn seiner Twitter-Übernahme. Zu dem Zeitpunkt schwankte das Engagement zwischen einer und drei Millionen Reaktionen auf seine Inhalte.
Anhand der Chronologie des Twitter-Verkaufs an Musk ist das Engagement gut nachvollziehbar. Die erste Spitze im Engagement ist zu verzeichnen, als bekannt wurde, dass er mit einem erworbenen Anteil von 9,2 Prozent Twitters größter Aktionär ist. Während im März und April das Hin und Her der Übernahme erfolgte, explodierte das Engagement auf rund durchschnittlich 20 Millionen Reaktionen wöchentlich auf Musks Tweets.
Allerdings sank das Interesse und die Interaktionen mit Musks Posts ab – während er versuchte, sich aus dem Deal zu ziehen, lag das Engagement nur noch bei rund einer Million Reaktionen im wöchentlichen Durchschnitt. Als er offiziell Inhaber des Unternehmens wurde, generierte er bis Ende 2022 oft mehr als zehn Millionen Reaktionen auf seine Tweets pro Woche.
In der Zwischenzeit sind wohl immer wieder vereinzelt Spitzen zu sehen, der Gesamtdurchschnitt gehe allerdings nach unten.
Auf der anderen Seite sei die Anzahl der Tweets um zehn Prozent pro Monat gestiegen. Vor seiner Akquise von Twitter postete er durchschnittlich sieben Mal die Woche. Nun ist er bei rund 21 Tweets die Woche angelangt, was ein Anstieg von 200 Prozent darstellt.
Business Insider führt als Gründe auch die Veränderungen bei Twitter auf: Indem Musk knapp 90 Prozent der Belegschaft gefeuert habe, habe es bei der Plattform und in ihren Funktionen Bugs, Ausfälle und Glitches gegeben. Auf der anderen Seite habe Musk die Hierarchie von User:innen verdreht – vorher waren Verifizierungen für vertrauenswürdige Quellen und relevante Persönlichkeiten, nun sind sie für diejenigen, die sie sich leisten können.
Die Werbeeinnahmen, die Twitters Kerngeschäft sind, sind unter Musk eingebrochen – Twitter bevorzugt seit Musks Übernahme rechtsgerichtete politische Personen und Influencer:innen und gibt den damit verbundenen Verschwörungen eine Bühne. Werbekund:innen ist dieses Klima zu heikel.
Dazu, so Huge, würde die Anzahl der Tweets den Anstieg des Engagements verwässern. Es gebe mittlerweile keinen Unterschied mehr im Engagement pro Original-Tweet während und nach der Übernahme.
Ein Grund für das sinkende Engagement kann auch Musks eigene zunehmende Radikalisierung sein – der Deutschlandfunk und Belltower News haben das analysiert. Diskussionen über Musks Tweets finden nun nicht mehr über Retweets oder Einbettungen statt, die zu weiterem Engagement führen – stattdessen werden bewusst nur Screenshots geteilt. Damit bleibt das Engagement bei denen, die die Aussagen von Musk diskutieren. Das Ziel ist, antisemitische und verschwörungsideologische Aussagen nicht weiter mit Aufmerksamkeit zu befeuern.
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