„Vorübergehend auf Eis“ liege sein Deal, Twitter zu kaufen. Das schreibt Elon Musk in einem Tweet. Grund sei ein Bericht des Plattformbetreibers, Fake- und Spam-Konten würden weniger als fünf Prozent der Nutzerbasis ausmachen. Musk will jetzt eine Prüfung dieser Angaben abwarten.
Twitter-Schätzung: Fake- und Spam-Accounts unter 5 Prozent
Anlass ist die Mitteilung des Kurznachrichtendienstes über eine „interne Überprüfung einer Stichprobe“. Sie soll ergeben haben, dass im ersten Quartal 2022 weniger als fünf Prozent der täglich aktiven Nutzer:innen Fake- oder Spam-Accounts sind. Dabei bediente man sich der durchschnittlichen Menge solcher Accounts während jedes Analysezeitraums. Es handelt sich also um eine Fortrechnung früherer Prognosen. Twitter schreibt: „Bei dieser Bestimmung haben wir ein beträchtliches Maß an Urteilsvermögen angewandt.“ Dennoch spiegele die Schätzung der Fake- oder Spam-Konten möglicherweise nicht die tatsächliche Anzahl wider. Diese könne höher liegen.
Twitter: Immer wieder falsche Zahlen
Die Berechnungen des Unternehmens ließen in der Vergangenheit bereits zu wünschen übrig. So musste es kürzlich zugeben, die Anzahl der täglich aktiven Nutzer:innen in den letzten drei Jahren zu hoch angesetzt zu haben. Ein technischer Fehler sei der Grund dafür gewesen. Er habe dazu geführt, dass mehrere Konten als aktiv gezählt wurden, die jedoch nur einem Nutzer oder einer Nutzerin zugeordnet waren. Bis zu 1,9 Millionen User sollen in jedem Quartal falsch berechnet worden sein.
Musk hatte kurz nach dem Abkommen zur Übernahme verkündet, eine seiner Prioritäten bestehe in der Entfernung von Spam-Bots. Schon zuvor hatte er von „Bot-Armeen“ gesprochen, die er verringern wolle. Weitere Punkte waren „freie Meinungsäußerung“, mit der er unter anderem die Selbstkontrolle gegen Hass und Hetze auf der Plattform meint. Zudem wolle er die Ranking-Algorithmen offenlegen.
Twitter wehrte sich zunächst gegen die Übernahme und kündigte eine „Giftpille“ an. In dem besagten Bericht warnt das Unternehmen davor, dass Werbekunden aufgrund der „potenziellen Unsicherheit bezüglich unserer künftigen Pläne und Strategien“ abspringen könnten.