Elon Musk will Twitter für bestimmte Nutzerkreise kostenpflichtig machen – vielleicht

Elon Musk überlegt, wie er Kapital aus seiner 44-Milliarden-Dollar-Anschaffung schlagen kann. (Bild: DPA)
Elon Musk hat angekündigt, Twitter werde für „Casual User“ kostenlos bleiben, jedoch sollen kommerzielle und staatliche Organisationen „vielleicht einen kleinen Beitrag“ leisten. Es sind nicht seine ersten Pläne, aus dem Dienst Kapital zu schlagen. Nun fragen sich Nutzer:innen auf der jüngst für 44 Milliarden US-Dollar übernommenen Plattform, zu welcher Gruppe sie gehören. Es brandeten in der Vergangenheit mehrere Wellen der Kritik über den Deal auf: Viele User:innen befürchten etwa, dass Hetze den Dienst fluten könnte. Der reichste Mensch der Welt hatte angekündigt, mehr „Meinungsfreiheit“ zuzulassen.
Musk hat demnach zwei Zielgruppen für eventuelle Gebühren ausgemacht: Unternehmen und Regierungsstellen. Letztere verwenden den Dienst häufig, um allgemeine Mitteilungen der Öffentlichkeit kundzutun. Dafür könnten sie in Zukunft zur Kasse gebeten werden. In einigen Ländern nutzen Behörden bereits andere Kanäle, so lässt die ukrainische Regierung über Telegram und Signal Nachrichten für die Bürger verteilen. Deutsche Behörden schwenken zunehmend auf Mastodon um. Die Europäische Union hat jüngst eigene Dienste für diesen Zweck gestartet, die ebenfalls auf quelloffenen Alternativen wie etwa Mastodon basieren.
Die andere Einnahmequelle sollen Unternehmen bilden, die Twitter zur Kund:innenbindung oder Werbung verwenden. Musk hatte bereits verraten, dass er überlegt, für das Zitieren und Einbetten von Tweets Gebühren zu verlangen. Parallel will er den kostenpflichtigen Premium-Dienst Twitter Blue günstiger anbieten und dort Werbung verbieten. Dieser Tweet ist jedoch nicht mehr online. Reuters berichtet unter Berufung auf anonyme Quellen, dass Musk Banken versprochen haben soll, dass Twitter nach seiner Übernahme „genug“ Geld einspielen werde. Sie sollen daraufhin eine Kreditzusage gegeben haben.
Unklar ist die Definition von „Casual Users“, für die Twitter kostenlos bleiben soll. Zählen auch Nutzer:innen dazu, die quasi beruflich auf dem Netzwerk unterwegs sind? Mehrfach fiel die Frage, ob Journalist:innen zu den „Casual Users“ gehören, oder ob sie in Zukunft zur Kasse gebeten werden sollen. Kommentare schlagen zunächst eine Kennzeichnung vor, welche Profile von kommerziellen, von staatlichen und privaten Akteuren betrieben werden. Weitere Fragen tauchten nach NGO (karitative Nicht-Regierungsorganisationen) auf und danach, ob ein Milliardär, der kaum Steuern zahlt, mit Steuergeldern bezahlt werden sollte.
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