Begonnen hatte alles in der Nacht auf den 25. Mai 2024: Da behauptete Elon Musk via X, dass Whatsapp Nacht für Nacht die Daten seiner Nutzer:innen exportiere. Dem widersprach Will Cathcart, der bei Meta für Whatsapp verantwortlich ist. Whatsapp-Nachrichten würden verschlüsselt und nicht exportiert.
Datenschutz versus personalisierte Werbung
Weil Musk aber von Nutzerdaten und nicht von Nachrichten gesprochen hat, liegt der Tesla- und SpaceX-Chef laut manchen Sicherheitsexpert:innen gar nicht so falsch. Schließlich nutzt Meta Daten wie Standort oder Uhrzeiten für personalisierte Werbung über alle seine Dienste hinweg.
Musks Schluss, dass Whatsapp in den Augen einiger Menschen nicht mehr sicher sei, ließ jedenfalls bei Meta die Wogen hochgehen. Denn neben Cathcart meldete sich auch Metas KI-Forschungschef Yann LeCun zu Wort – und griff Musk bei X persönlich an, wie Gizmodo schreibt.
Meta-Manager geht Musk verbal an
Laut LeCun behauptet Musk, er wolle „mit maximaler Gründlichkeit nach der Wahrheit suchen“, verbreitet aber auf X „völlig verrückte Verschwörungstheorien“. In seinem Posting reagierte LeCun auf eine Art Stellenausschreibung für Musks KI-Firma xAI, die der Milliardär auf seinem X-Kanal gepostet hatte.
Der seit 2013 für Meta tätige KI-Forscher LeCun wies darauf hin, dass Musk zuvor erklärt habe, dass KI das Potenzial habe, die Menschheit zu töten. Zudem hatte Musk erklärt, dass die Arbeit von xAI schon im nächsten Jahr erledigt sei – beides natürlich keine guten Voraussetzungen für eine potenzielle Mitarbeit bei dem KI-Unternehmen.
LeCun ließ später noch wissen, dass er Musks Autos, Raketen, Solarmodule und sein Satellitennetzwerk durchaus möge. „Seine rachsüchtige Politik, seine Verschwörungstheorien und sein Hype“ würden ihm dagegen gar nicht gefallen, so LeCun via X.
Streit über wissenschaftliche Leistungen
Musk stellte daraufhin auch LeCuns Expertise infrage. Dieser antwortete mit einem Link zu seiner Google-Scholar-Seite, laut der er seit Januar 2022 über 80 technische Dokumente veröffentlicht habe. Musks Kommentar dazu: „Das ist nichts, du wirst weich. Gib dir mehr Mühe!“
Obwohl LeCun die verbale Auseinandersetzung später als „Urlaubsspaß“ bezeichnete, schien sie doch mit harten Bandagen geführt worden zu sein. Beobachter:innen konnten daran zudem die unterschiedlichen Ansichten der beiden Kontrahenten zum Thema KI ablesen. Während Musk eher schwarz auf eine mögliche KI-Zukunft blickt, sieht LeCun das Ganze deutlich optimistischer.