Elon Musk meint es ernst mit seinen Übernahmeplänen. Daran kann, nachdem er jetzt über Finanzzusagen über 46,5 Milliarden US-Dollar für den Twitter-Kauf verfügt, kein Zweifel bestehen. Nun plant er offenbar die Gründung einer Dachmarke, unter der er Tesla, SpaceX und Twitter vereinen könnte. In einem ersten Schritt geht er allerdings noch nicht über die volle Distanz.
Musk gründet X-Holdings
So hat Musk in der vergangenen Woche drei (statt eines) neue Unternehmen gegründet – nämlich die „X Holdings“, jeweils kombiniert mit den römischen Zahlen I, II und III. Elon Musk wird in I und II als „President“, „Treasurer“ und „Secretary“ und in III als „Member“ geführt. Die Gründungen hat er im US-Bundesstaat Delaware eingereicht.
Wie Bloomberg berichtet, wollen Musk und seine Investitionspartner eines der Unternehmen mit Kapital ausstatten, um den Kauf von Twitter-Aktien im Rahmen eines Übernahmeangebots zu finanzieren. Eine andere Tochtergesellschaft soll dann mit dem Social-Media-Unternehmen fusionieren. Das geht aus den bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereichten Unterlagen hervor.
Genaue Planung noch unklar
Die genaue Vorgehensweise bleibt vorerst unklar. So kann nicht mit Sicherheit gesagt werden, ob Musk die drei Holdings rechtlich verbinden will, um etwa SpaceX und Tesla unter einen einheitlichen Schirm zu bekommen. Ebenso fehlen in der bisherigen Betrachtungen die beiden Unternehmen The Boring Company und Neuralink völlig.
Während einer Diskussion mit Chris Anderson von TED in der vergangenen Woche hatte Musk immerhin die Errichtung einer übergreifenden Holding nicht ausgeschlossen, deren Gründung aber als „schwierig“ charakterisiert. Denn Tesla sei börsennotiert und die „Investorenbasis von Tesla und SpaceX, und sicherlich auch von Boring Co. und Neuralink, sind recht unterschiedlich.“
Mutterkonzern namens X, eine „gute Idee“
Dass es Musk bei den aktuellen Gründungen letztlich tatsächlich um die Errichtung einer Muttergesellschaft gehen könnte, schließen Beobachtende besonders aus zwei Indizien. Zum einen hatte der Multimilliardär bereits 2012 über die Gründung einer Muttergesellschaft nachgedacht. Zum anderen verkündete er im Jahr 2020, dass er den Namen X im Kontext einer möglichen Muttergesellschaft für „eine gute Idee“ halte.
Hinzu kommt, dass Musk Domaineigner von X.com ist. Ursprünglich hieß so das von ihm gegründete Online-Zahlungsunternehmen, das er schließlich mit Paypal fusioniert hat. Die Domain hatte er 2017 für einige Millionen Dollar zurückgekauft.
Zudem lauten alle Holdings auf Kombinationen mit X. Bei verständiger Würdigung aller Umstände dürfte wohl eine Spekulation in diese Richtung nicht zu gewagt erscheinen.
Jedenfalls stünde Musk noch etlicher Regelungsbedarf ins Haus, bevor er in die Fußstapfen des Ex-Google-, jetzt Alphabet-Konzerns treten könnte. Vor allem die diverse Eignerstruktur seiner sonstigen Ventures dürfte ihm Mühe bereiten. So sagte er im Talk mit Chris Anderson denn auch: „Es ist nicht so einfach, diese Dinge zu kombinieren.“