Elon Musk auf der Vivatech: „Wenn es eine KI-Apokalypse gibt, dann wäre ich gerne noch am Leben, um sie mitzubekommen“

Die Viva Technology ist eine jährlich in Paris stattfindende Konferenz rund um Innovationen und Startups. Regelmäßig lassen sich auch bekannte Namen in Paris blicken. Im vergangenen Jahr machte die viertägige Messe zum Beispiel mit einem Auftritt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf sich aufmerksam. In den Jahren zuvor traten unter anderem schon Meta-Chef Mark Zuckerberg, Jack Ma von Alibaba oder die IBM-CEO Virginia Rometty dort auf.
In diesem Jahr der Stargast: Elon Musk. Rund eine Stunde stellte er sich unter anderem den Fragen von Maurice Lévy, Aufsichtsratschef der französischen Werbeagentur Publicis Groupe und Christel Heidemann, CEO von Orange UK. Das Gespräch drehte sich um die Themen künstliche Intelligenz, die Unternehmen Tesla, SpaceX und Twitter und um grundsätzliche Dinge wie Musks Einstellung zur Redefreiheit.
In Künstlicher Intelligenz sieht Elon Musk die disruptivste Technologie aller Zeiten. Was KI zum Beispiel im Bereich der Kunst hervorbringe sei zwar großartig und auch das autonome Fahren würde durch KIs verbessert, gleichzeitig warnt Musk aber erneut auch vor KI. Er sagt für die Zukunft eine KI voraus, die viel intelligenter sei als der intelligenteste Mensch und plädiert dafür, mit der Entwicklung von KIs zu pausieren, bis wir dessen Entwicklung besser abschätzen könnten und der Bereich reguliert sei.
Doch auch wenn er KIs kritisch sieht, möchte er deren Entwicklung miterleben, selbst wenn diese in einer Katastrophe enden würde. „Sagen wir, es gibt eine KI-Apokalypse, dann möchte ich zu diesem Zeitpunkt noch am Leben sein, um sie mitzubekommen.“
Ein zweites großes Thema war der Kauf von Twitter und die Entwicklung der Plattform seitdem. Warum er Twitter gekauft habe? Schon vor der Übernahme sei sein Twitter-Account einer der größten gewesen und daher habe er ein Gespür dafür bekommen, wie sich die Plattform verändere. „Ich habe gemerkt, dass Twitter eine zersetzende Wirkung auf die Zivilgesellschaft hat. Meine Hoffnung und mein Bestreben war es, dies zu ändern.“
Musk sieht sich dabei auf einem guten Weg. „Von denen, die regelmäßig Twitter nutzen, würden die meisten sagen, dass sich ihre Nutzererfahrungen verbessert hat. Wir sind 90 Prozent der Bots und Scams losgeworden.“ Auch gegen die sexuelle Ausbeutung von Kindern sei man endlich vorgegangen, die es teilweise seit zehn Jahren bei Twitter gegeben hätte. Genauere Zahlen und Belege nennt Musk dafür nicht.
Auf Fakenews und Hassrede bei Twitter angesprochen, bekräftigt Musk erneut seine radikale Sichtweise auf Redefreiheit. „Ich bin ein Fan davon, dass wir so viel Redefreiheit wie möglich haben sollten, soweit es die Gesetze in jedem Land erlauben.“ Dabei dürften Menschen auch Dinge sagen, die anderen nicht gefallen. „Ich möchte, dass es in Ordnung ist, wenn jemand etwas potenziell Beleidigendes sagt.“ Immerhin würden solche beleidigenden Tweets dann aber nicht durch den Algorithmus gefördert und damit weniger sichtbar.
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