Elon Musk soll 250.000 Dollar Schweigegeld für sexuelle Belästigung gezahlt haben
Elon Musk soll eine Flugbegleiterin sexuell belästigt haben. Sein Raumfahrtunternehmen SpaceX habe daraufhin eine Viertel Million US-Dollar bezahlt, damit sie keine Klage anstrengt oder anderweitig über den Fall spricht. Musk soll sich vor ihr entblößt und ihr sehr viel weniger Geld für sexuelle Dienste angeboten haben. Das erzählte eine Freundin der Frau dem Magazin Business Insider und legte entsprechende Dokumente vor.
Der Vorfall soll sich vor sechs Jahren ereignet. Elon Musk schreibt: „Diese wilden Anschuldigungen sind absolut unwahr.“ Er forderte die „Lügnerin“ auf, körperliche Details zu nennen. Er sei Opfer einer politisch motivierten Kampagne. Die vermeintliche Zeugin sei eine „extrem linke Aktivistin“. Musk suggerierte, der Bericht sei Teil einer „Kampagne schmutziger Tricks“, weil er die demokratische Partei kritisiert hatte. Tatsächlich wendete sich das Magazin jedoch bezüglich einer Stellungnahme schon vor den kritischen Äußerungen an Musk. Das Magazin spricht zudem von mehreren sexuellen Belästigungen, die bei Tesla und SpaceX gemeldet worden seien.
Musk-Massage geht in sexuelle Richtung
Im Detail soll sich der Vorgang zwischen Musk und der Flugbegleiterin wie folgt abgespielt haben: Die Pferdenärrin war bereits so gewohnheitsmäßig für Massagen auf den Flügen zuständig, dass das Unternehmen ihr nahegelegt habe, eine entsprechende Lizenz zu erwerben. Allerdings wollte SpaceX dafür weder die Zeit noch die Kosten bezahlen – die Flugbegleiterin lehnte ab. Auf einem Flug nach London verlangte Musk also wie gewöhnlich eine Ganzkörpermassage. Er sei nur mit einem Tuch im Lendenbereich bedeckt gewesen. Während der Massage habe er das Tuch entfernt und ihr seinen erigierten Penis gezeigt. Er habe ihren Schenkel gestreichelt und ihr angeboten, ihr ein Pferd zu kaufen, wenn sie „mehr tun würde“. Sie lehnte ab.
Schichtkürzung und Schweigegeld-Vereinbarung
Die Freundin berichtet, die Flugbegleiterin sei „aufgebracht“ gewesen. In der Folge seien ihre Schichten reduziert worden, was sie als ein Zeichen der Vergeltung sah. Später verstärkte sich bei ihr das Gefühl, sie werde „hinausgedrängt“, weil sie sich weigerte, sich zu prostituieren. 2018 legte sie bei der Personalabteilung von SpaceX Beschwerde ein: Aufgrund des Vorfalls habe ihre Karriere gelitten. Das Unternehmen einigte sich mit der Frau in einem internen, nicht-offiziellen Verfahren auf ein Schweigegeld von 250.000 Dollar. Seither ist es ihr untersagt, sich negativ über Musk oder seine Unternehmen zu äußern. Auch über die Vereinbarung selbst und die Zahlung muss sie demnach schweigen. Mittlerweile hat der Bundesstaat Kalifornien solche Schweige-Vereinbarungen bei Vergleichen wegen sexueller Belästigung, Diskriminierung oder Übergriffen allerdings verboten – außer der oder die Kläger:in verlangen sie selbst.
Musk dementiert und sieht Verschwörung
Business Insider schreibt, man habe Musk zu einer Stellungnahme aufgefordert. Der habe um mehr Bedenkzeit gebeten. Zu der Geschichte gäbe es „noch viel mehr zu erzählen“, schrieb er in einer ersten Reaktion. Zudem sprach er von einem „politisch motivierten Angriff“. Aber schließlich habe er sich doch nicht zur Sache geäußert.
Später wählte er Twitter als Plattform, um zu schreiben, die Vorwürfe seien „absolut unwahr“. Das einzige Ziel des Artikels sei ein Angriff auf ihn, um seinen Versuch zu stören, Twitter zu übernehmen. Musk behauptet, der Artikel sei lange vor der Kontaktaufnahme geschrieben worden und er habe der Redaktion überhaupt nicht geantwortet. Die Informantin des Magazins bezeichnete er als eine Lügnerin und schlug vor, Narben oder Tätowierungen zu nennen, die der Öffentlichkeit nicht bekannt seien. Das könne sie jedoch nicht, weil es den Vorfall nie gegeben habe.
Musk greift Demokraten an und warnt vor Schmutzkampagne
Elon Musk hatte am Mittwoch bereits die demokratische Partei in den USA massiv angegriffen und anschließend davor gewarnt, dass nun mit einer „Kampagne schmutziger Tricks“ aus dieser Richtung zu rechnen sei. Er betonte auch die politische Dimension per Tweet, als der Bericht beim Business Insider herauskam. Der zuständige Redakteur wies darauf hin, dass die Anfrage zur Stellungnahme bereits am Mittwochmorgen um 9 Uhr herausgegangen sei. Das war also Stunden vor Musks Tweet, in dem er die Demokraten als „Partei der Spaltung und des Hasses“ bezeichnete und ankündigte, er erwarte nun eine Schmutzkampagne. Er kündigte die „politische Kampagne“ gegen ihn also an, als er schon von den Enthüllungen wusste.
Ein ganz toller Charakter, fast schon wie sein blonder Kumpel…
Unangenehm für alle Beteiligten. Kann verstehen, dass man sowas – wenn es denn passiert ist, was nicht gesagt ist – vertuschen will. Aber ehrlich gesagt ist dieser Fall so eine komische Sache, dass ich gar nicht mehr weiß, was ich davon halten soll. Pferdeliebhaberin und Massageurin, die Elon Musk auf Flügen massiert, der will mehr, bietet Pferd an, sie verweigert (passt dann offenbar so) und bekommt von SpaceX 250k Schweigegeld???