Im Supercharger-Netz von Tesla gilt die Station im kalifornischen Firebaugh als größte Station. Der größte Tesla-Standort in Europa im norwegischen Nebbenes umfasst 44 Supercharger. Mit geplanten 52 Schnellladepunkten könnte der von EnBW geplante Flagship-Ladepark am Kamener Kreuz in Nordrhein-Westfalen also tatsächlich größter öffentlicher Schnellladepark Europas werden.
E-Auto-Schnellladepark – Restaurant: nein, Klo: ja
Die Stromtankstelle soll an jedem einzelnen der HPC-Schnellladepunkte eine Ladeleistung von bis zu 300 Kilowatt haben. Damit ließe sich – ein entsprechendes Fahrzeug vorausgesetzt – in fünf Minuten Strom für 100 Kilometer Reichweite laden. Anders als bei herkömmlichen Autobahntankstellen soll es in dem geplanten Schnellladepark selbst lediglich eine Toilette geben. Restaurants und Einkaufsgeschäfte befinden sich laut EnBW aber in „unmittelbarer Umgebung“.
An den überdachten und beleuchteten Schnellladepunkten soll dem Unternehmen zufolge zu 100 Prozent Ökostrom getankt werden können. Kostenpunkt: zwischen 39 und 49 Eurocent pro Kilowattstunde. Für die notwendige Energie sorgt eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 120 Kilowatt. Überschüssige Energie, so EnBW, soll ins örtliche Netz eingespeist werden. Der Schnellladepark soll im vierten Quartal 2021 eröffnet werden.
EnBW will 2025 rund 2.500 Schnellladestandorte haben
Zu den Kosten für den Bau des neuen Standorts Kamen hat sich EnBW nicht geäußert. Der Konzern investiert eigenen Angaben zufolge aber jährlich 100 Millionen Euro in den flächendeckenden Ausbau einer Schnellladeinfrastruktur. Seit Anfang 2020 sind deutschlandweit 13 große Schnellladeparks und mehr als 350 Schnellladestandorte im urbanen und suburbanen Raum fertiggestellt worden. Bis 2025 will EnBW in Deutschland 2.500 Schnellladestandorte betreiben.