Die Erde aus dem Weltall: 16 beeindruckende Bilder und ihre Entstehung
Das Universum fasziniert die Menschen wie kaum ein anderes Phänomen. Seit Jahrhunderten richten wir unseren Blick ins All und versuchen, dessen Geheimnisse zu ergründen. Dank Satellitentechnik sowie technischen Meilensteinen – wie den Weltraumteleskopen Hubble und James Webb – kann die moderne Weltraumforschung heute weiter in die Ferne blicken als jemals zuvor und uns an spektakulären Entdeckungen teilhaben lassen.
Für überwältigende Bilder muss man aber nicht zwangsläufig so weit reisen wie das 1,5 Millionen Kilometer entfernte James-Webb-Teleskop. Schon rund 400 Kilometer reichen aus, um einen völlig neuen Blickwinkel auf einen der schönsten Planeten unseres Sonnensystems zu erhaschen: Auf dieser Höhe umkreist die Internationale Raumstation ISS unsere Erde seit mehr als 20 Jahren und schickt immer wieder wunderschöne Aufnahmen des blauen Planeten – wie zum Beispiel von ISS-Astronautin Samatha Cristoforetti.
Das Weltall-Foto mit dem größten Abstand zur Erde schoss übrigens die Nasa-Raumsonde Voyager 1: „Pale Blue Dot“ entstand aus einer Entfernung von sechs Milliarden Kilometern beziehungsweise 40,5 AE (Astronomische Einheiten).
18 atemberaubende Bilder der Erde aus dem Weltall:
Wann wurde das erste Foto der Erde aus dem Weltall geschossen?
Eigentlich sollten die 1942 entwickelten A4-Raketen (kurz für Aggregat 4) Nazi-Deutschland gegen die Alliierten den entscheidenden Vorteil verschaffen. Stattdessen schrieb eine von ihnen auf andere Weise Geschichte: Im Zuge ihres ersten Raumfahrtprogramms ließen die USA eine der im Krieg erbeuteten „Vergeltungswaffen“ am 24. Oktober 1946 in den Orbit steigen. Eine eingebaute 35-Millimeter-Kamera hielt den Aufstieg alle eineinhalb Sekunden auf Schwarzweiß-Film fest – und schoss somit das erste Bild der Erde aus dem Weltraum.
„Blue Marble“ und „Earthrise“ schreiben Fotografie-Geschichte
Kein Zeichen der Nasa-Kontrollnummer „AS17-148-22727“ gibt auch nur den geringsten Hinweis auf die Symbolkraft des Fotos hinter dem kryptischen Namen. Doch „Blue Marble“ ging in die Geschichte ein: An Bord der „Apollo 17“-Raumkapsel warf Astronaut Harrison Schmitt am 17. Dezember 1972 noch mal einen Blick zurück zur Erde – und knipste rund 29.000 Kilometer von zu Hause entfernt ein Foto der vollständig von der Sonne erleuchteten Erde.
Wie eine perfekte kleine Murmel liegt der blaue Planet scheinbar schutzlos im unendlichen Schwarz des Weltalls. Ein Foto dieser Klarheit hatten auch Satellitenbilder bisher noch nicht zustande gebracht – ein Meilenstein der Wissenschaftsfotografie. Kaum weniger einflussreich ist die Aufnahme, die Astronaut William „Bill“ Anders auf der ersten bemannten Mondmission „Apollo 8“ fotografisch festhielt: „Earthrise“ zeigt den Aufgang der Erde über der tristen Mondoberfläche.
„Blue Marble“ und „Earthrise“ veränderten den Blick der Menschheit auf ihren Heimatplaneten. Während der Erde bis dato das Image des unverwüstbaren Bollwerks anhaftete, sorgten diese Aufnahmen für eine spürbare Kehrtwende: Sie zeigen einen kleinen, zerbrechlichen und schützenswerten Punkt in der dunklen Weite eines noch weitestgehend unerforschten Kosmos. Die Aufnahmen werden damit zum Symbol der globalen Umweltbewegung.