Ex-Nasa-Chef schimpft: Artemis-Mondmissionen zu komplex, zu teuer, zu gefährlich
Michael Griffin, Ex-Chef der US-Raumfahrtbehörde Nasa, hat seinem Ärger über das Artemis-Mondprogramm seiner ehemaligen Behörde vor einem Unterausschuss des US-Repräsentantenhauses Luft gemacht. Das berichtet Ars Technica.
Griffin schimpft wie ein Rohrspatz über die Nasa
„Ich werde direkt sein“, sagte Griffin und nahm tatsächlich kein Blatt vor den Mund: „Meiner Meinung nach ist das Artemis-Programm übermäßig komplex, unrealistisch teuer, gefährdet die Sicherheit der Besatzung, birgt ein sehr hohes Risiko hinsichtlich seines Erfolgs und es ist höchst unwahrscheinlich, dass es rechtzeitig fertig wird, selbst wenn es erfolgreich wäre.“
Insgesamt sei das Artemis-Programm ein Fehler, ist Griffin scher. Statt sich mit etwas so überkomplexem wie dem Artemis-Programm herumzuschlagen, müsse sich die Nasa auf das Wesentliche beschränken und schlicht so schnell wie möglich zum Mond fliegen. Immerhin dürfe China die Nasa und ihre Partner nicht bei der Rückkehr zum Mond schlagen. Die Raumfahrtbehörde müsse daher das Mondprogramm „neu starten“ und „den ganzen Unsinn mit der kommerziellen Raumfahrt“ aufgeben.
Griffin hat auch einen Plan für eine beschleunigte Mondmission vorgelegt. Der sieht dem gescheiterten Constellation-Programm der Nullerjahre sehr ähnlich und basiert auf Raumfahrzeugen, die es bislang nicht gibt.
Griffin mag die kommerzielle Raumfahrt nicht
Griffin gilt als Kritiker der kommerziellen Raumfahrt. Er schlägt vor, die Verträge mit den Artemis-Partnern SpaceX und Blue Origin „zum Wohle der Regierung“ zu kündigen, denn die seien ohnehin „übermäßig teuer“. Zudem solle die US-Regierung die kommerzielle Raumfahrt ganz grundsätzlich nicht für nationale Zwecke nutzen, befand Griffin.
Der 73-jährige Griffin ist im Gespräch, erneut Nasa-Chef zu werden, sollte Donald Trump die US-Präsidentschaftswahl gewinnen.
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