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Dagegen ist Facebook Privatsphäre pur: Das weiß Google alles über dich

In der aktuellen Diskussion um Datenschutz steht Facebook im Mittelpunkt der Kritik. Warum andere Datensammler wie Google dabei nicht aus den Augen verloren werden sollten, zeigt ein Twitter-Nutzer.

2 Min. Lesezeit
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(Foto: dpa)

Facebook steht wegen der aktuellen Affäre um missbräuchlich verwendete Nutzerdaten unter Beschuss. Auf Privatsphäre bedachte Nutzer sollten aber nicht vergessen, dass nicht nur Facebook allein alle Daten sammelt, speichert und auswertet, die es in die Hände bekommt. Der irische Webentwickler Dylan Curran hat auf Twitter in einem detaillierten Thread dargelegt, welche Informationen Google und Facebook sammeln — wirklich erschreckend ist vor allem der Umfang der gesammelten Daten.

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Dass Google viel über seine Nutzer weiß und etwa Informationen zu Standorten, Profildaten, Browserverläufen, der Suchhistorie, zu genutzten Geräten oder Gesprächsverläufen in Gmail sammelt, ist seit längerem bekannt. Der Konzern aus dem kalifornischen Mountain View gibt Nutzern sogar einen Einblick in die gesammelten Daten. In diesem t3n.de-Artikel findest du zum Beispiel 6 Links, die zeigen, wie Google dich sieht. Mit den gesammelten Daten zu Personen wie Ort, Geschlecht, Alter, Hobbys, Beruf, Interessen, Beziehungsstatus und wahrscheinlichem Gewicht erstellt Google ein genaues Nutzerprofil, um speziell zugeschnittene Werbung anzeigen zu können.

Google kann Tagesablauf der Nutzer rekonstruieren

Beunruhigend wird es aber spätestens, wenn man sich anzeigen lässt, wie genau Google anhand der mithilfe des Kartendienstes Maps gesammelten Standortdaten den Tagesablauf eines Nutzers rekonstruieren kann. Der Konzern weiß also, wann ein Nutzer aufsteht, wann er zur Arbeit geht, wann und wo er seine Mittagspause verbringt, was er am Abend macht und wann er ins Bett geht – Daten, die sicher nicht nur den Arbeitgeber interessieren würden.

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Über die Takeout-Funktion lässt Google Nutzer die über sie gesammelten Daten herunterladen. (Screenshot: Google/t3n.de)

Über die sogenannte Takeout-Funktion bietet Google seinen Nutzern – ähnlich wie Facebook – eine Möglichkeit, sich die Daten, die Google gesammelt hat herunterzuladen. Bei Curran umfasste diese Datei satte 5,5 Gigabyte, was umgerechnet drei Millionen Word-Dokumenten entspricht. Zum Vergleich: Seine Facebook-Datensammlung war rund 600 Megabyte groß. Dass Facebook darin mitprotokolliert, mit wem und wann Nutzer telefonieren und SMS schreiben, hatte am Wochenende die Facebook-Datenaffäre noch einmal neu angeheizt.

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Bei Google überrascht vor allem der Umfang und die Genauigkeit der Datensammlung. In seinem Twitter-Thread legt Curran einige der über ihn gesammelten Daten offen. So hat allein das Dokument über seine Suchhistorie 90.000 verschiedene Einträge – dass darin auch seine Besuche auf der umstrittenen Filesharing-Website The Pirate Bay verzeichnet sind, zeigt, wie gefährlich die Datensammlung sein könnte.

Interessant ist auch, dass in dem Google-Drive-Ordner auch Dokumente gespeichert sind, die Curran ausdrücklich gelöscht hat, aber auch der Key, mit dem er seine E-Mails verschlüsselt. Ähnliches gilt auch für den E-Mail-Ordner selbst – auch hier sind gelöschte E-Mails sowie Spam weiterhin gespeichert. Den Informationen zufolge hat etwa Google Fit trotz des nachträglichen Löschens und des Zurückziehens der zuvor erteilten Erlaubnis weiterhin alle Daten zu gegangenen Schritten, Meditationen und Yoga-Einheiten weiterhin gespeichert.

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Android Go: Google verspricht flüssiges Android 8.1 Oreo nicht nur für High-End-Smartphones
(Screenshot: Google/t3n)

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Nicht, dass uns allen das nicht alles klar wäre, und nicht, dass nicht nur Google und Facebook Daten in großem Umfang sammeln. Aber eine regelmäßige Erinnerung an die Praxis der Internetkonzerne ist wichtig, um möglicherweise die eigene Einstellung zu überprüfen und eine Beschränkung der Datensammelei verlangen zu können.

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11 Kommentare
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Dein t3n-Team

Holger Ahrens

Schwachfugartikel der Humbuck und Falschdarstellung und Missdeutung als journalistische Erkenntnisse verkauft.
Wie bitte sollen die Google-Services denn sonst arbeiten, wenn sie die Daten nicht haben? Viele Daten gleich schlecht? Wo finde ich bei Deutschen Unternehmen den Take-Out-Prozess? …?
Hier wird mal wieder angeblich schlechter Datenschutz herbeigeredet um Clickbaiting und nationalistisches Bashing zu betreiben.

@t3n: bin für sachlichen und fachlichen Austausch zu haben: lasst uns die Punkte doch mal in ruhe durchgehen und schauen, was von den falschen Darstellungen und Deutungen bleibt.

Mit solchen Artikeln beweist Ihr keine Professionalität und Kompetenz. BILD-Niveau. Schade.

Antworten
Jörn Brien

Und lass mich raten, du hast ja nichts zu verbergen …

Antworten
Holger Ahrens

Gerade von Dir als Autor mit journalistischem Anspruch hätte ich mehr erwartet als dieses ewige undifferenzierte Totschlagargument gegenüber Kritik an Inhalt und Qualität Deines Textes.

Lass uns doch unsere Kompetenzen mal zusammenwerfen und für sachliche Aufklärung zu den Behauptungen sorgen, anstatt abwegige Behauptungen aufzustellen die nur Datenschutz-Fetischisten in ihrem Weltbild unterstützen. Und fürs Clickbaiting gut sind. So kann die t3n beitragen professionell den angemessenen Umgang mit Informationen zu entwickeln anstatt dystopische Untergangsszenarien zu nähren oder Menschen in unsichere Systeme zu treiben.

Antworten
Jörn Brien

„Schwachfugartikel der Humbuck und Falschdarstellung und Missdeutung als journalistische Erkenntnisse verkauft“ -> wir können gern differenziert diskutieren, ähhh, Bojenkommandant. Ganz einfach, ich will Kontrolle über meine Daten, wenn etwas gelöscht wird, will ich, dass es gelöscht ist. Dass ein paar wirtschaftlich arbeitende Konzerne im Besitz von kompletten Bewegungs- und Personenprofilen von Milliarden Nutzern sind, finde ich gelinde gesagt erschreckend. Noch nutzen sie die für maßgeschneiderte Werbung und ihre Services. Wozu in der Zukunft? Dass ein Umsteuern möglich ist, zeigt die Reaktion von Facebook und Google auf die EU-Datenschutzverordnung. Und jetzt du.

Antworten
Holger Ahrens

Hallo Jörn

Schön, dass Du Dich noch einmal meldest. War der Artikel hier zuletzt nicht länger inklusive all der 12 Tweets? Nun werde ich schon paranoid… aber auch so ist der Text aus meiner Sicht irreführend und nicht korrekt.

Was mich besonders erschreckt ist, dass Du mit Deinem Kommentar gerade die neutrale journalistische Distanz zum Thema aufgegeben hast, die man sich doch zumindest wünschen darf? Du überträgst Deinen Wunsch nach „Kontrolle über [Deine] Daten“ auf andere und machst das aus einer Perspektive heraus, der IMHO einige fachliche Informationen zu dem dargestellten Produkten fehlen. Es wirkt wie eine Agenda, die beim Blick auf die Geschichte des Leistungsschutzrecht und die Angst der Journalisten und Verlage vor der Digitalisierung schon fast verständlich ist. Und das hier bei t3n?

Aber schauen wir mal in den Artikel, um das ganze sachlich anzugehen:

Die Überschrift ist pures Clickbaiting und unterstellt, dass Google keine Privatsphäre bieten würde. Womit ist das zu begründen? Welche eigenen Erfahrungen oder die kompetenter Fachleute unterstützt diese Behauptung?

Absatz 1-2: Was ist am Umfang erschreckend? Allein eine kleine Info kann schon mehr Schaden anrichten als Gigabytes. Das Trigger-Wort „Datensammler“ darf nicht vergessen werden und suggeriert wieder, dass die Informationen sinnlos gehortet werden. Dem ist garantiert nicht so. Siehe GDPR.

Absatz 4: Aufzählung persönlicher Begebenheiten zur Emotionalisierung und Konstruktion eines potentiellen Konflikts mit dem Arbeitgeber. Das ist doch ein Taschenspielertrick, der in der Konsequenz dazu führt Angst zu nähren, die Leute von persönlicher wie unternehmerischer Entwicklung abhält.

Absatz 5+6: Der Größenvergleich ist ziemlich abwegig; sind Word-Dokumente nun die neuen Fußballfelder, wenn es um das Erklären von Datenmengen geht? Facebook und Google verarbeiten andere Informationen – hier im Zusammenhang mit der Größe dann von besser/schlechte zu sprechen passt IMO nicht. Beim Takeout-Prozess von Google werden alle Applikations-Daten inkl. Dokumente, Mails, Anhänge etc heruntergeladen. Da der Umfang dadurch beliebig groß werden kann ist auch dadurch eine Wertung unsinnig und irreführend. BTW: Der Nutzer bleibt immer [sic!] Eigentümer seiner Daten, wie es neben den Nutzungsbedingungen und Verträgen mit Google (B2C/B2B) die Zertifizierung und Einhaltung von ISO 27018 vorgibt. Das Daten genau sind finde ich auch eher positiv, das kann man doch erwarten. Das auch alle Suchabfragen und URL in der Historie sind – inklusive angeblich illegaler – ist kein Bug sonder ein Feature. Das geht nicht anders, wenn man von den individualisierten Suchergebnissen profitieren möchte. Oder man nutzt den Incognito-Modus. Wann, wo und wie das Log gefährlich werden kann kann niemand sagen – also noch mal ein gutes Mittel um negativ-Meme zu nähren und das Bedrohungsszenario zu stützen. Das geht über Storrytelling hinaus und versucht Schuld für Unfähigkeit wieder wegzudelegieren. Das ist nicht Dir zuzuschreiben hätte aber auch erwähnt werden können.

Absatz 7: Ob Curran verstanden hat, dass „entfernte“ Dokumente auch weiterhin noch in Drive gespeichert sind? Die liegen im virtuellen Papierkorb und sind „endgültig“ zu löschen, wenn er sie nicht mehr will. Ist dokumentiert und einfach nachvollziehbar, wenn man sich drauf einlässt. Auch hier wieder Feature statt Bug. Da hilft auch die Emotionalisierung bezüglich Private-Key-Datei(?) nichts – taugt aber zumindest gut, um einen weiteren Konflikt zu konstruieren, der den Nutzer bedroht. Ähnlich wie in Drive verhält sich der SPAM-Ordner, der Mails allerdings nur für 30 Tage aufbewahrt. Bei den Themen hätte ich mir weniger Unterstellung gewünscht sondern Aufklärung zu den Funktionen und einen journalistischen Fakten-Check.
Zu Google Fit kann ich leider nichts sagen. Möglich, dass die Daten in Drive als Backup lagen. Hier reicht mir die Datenbasis für mögliche Erklärungen nicht aus. Die kritische Nachfrage eines Journalisten könnte das klären.

Absatz 8: Da wird es ja noch etwas versöhnlich, auch wenn wieder von „Datensammelei“ gesprochen wird. Die ist im vereinbarten Umfang nötig, um die gewünschten Funktionen für die Nutzer zu realisieren. Ein „schlechtes Gefühl“ sollte durch fachliche Informationen entkräftet werden. Die Personifizierung von vermeintlichem Unheil – hier Google – scheint mir außerdem eine deutsche Tradition zu sein. Das zieht sich durch den gesamten Artikel und viele Texte von Journalisten, die moderne Tools wie Gmail und G Suite wohl noch nie richtig genutzt haben oder bereit sind, einmal aus dem geliebten Framing herauszutreten. Damit tun wir uns in Deutschland keinen Gefallen und lassen andere Nationen davonziehen.

Ich hoffe ich habe es geschafft Dir meine Kritik am Artikel etwas klarer zu machen. Die war auch so vehement, weil ich die weiteren Tweets und enthaltenen Behauptungen mit einbezogen habe, die Du Dir ebenfalls zueigen machst.

Lass uns gern einmal persönlich darüber sprechen. Für Dich und @t3n bin ich vor Veröffentlichung solcher Artikel gern erreichbar.

Grüße
Holger

Paranoia

Möglicherweise sollte man zu spät nachts keine Kommentare schreiben, da die Qualität der Beiträge scheinbar darunter leidet.
Datenschutzfetischisten? Datenschutzbeauftragte sind Menschen wie Sie, die neben oder Hauptberuflich ihren gesetzmäßigen Aufgaben nachgehen.
Meist haben diese ihren Beruf gelernt und mit ausreichend Erfahrung und Wissen hinterlegt, welches für Kommentare im jeweiligen Fachgebiet durchaus von Vorteil sein kann.
Um zu beraten und vor Datenmissbrauch zu schützen, muss man nicht zwangsläufig Fetischist sein.
Ohne zu tief in die Materie zu gehen möchte ich auf die Frage „wie sollen die Google Services, denn sonst arbeiten?“, antworten.
Nicht nur Google, sondern auch alle anderen verantwortliche Stellen, welche mit personenbezogenen Daten arbeiten, haben sich an gültiges Recht zu halten. Für Deutschland bedeutet dies zunächst, dass jegliche Verarbeitung verboten ist, außer man hat ein freiwilliges Einverständnis des Betroffenen oder ein Gesetz verlangt die Verarbeitung…
Im Falle des Einverständnisses, hat vermutlich der Nutzer diese bei der App – Installation erteilt. Leider verstecken sich diese Einverständniserklärungen irgendwo auf Seite xy der AGB, welche Sie sicherlich bei jeder Installation komplett lesen. Daher wissen Sie auch, dass Sie sehr häufig auch sehr weit führende Einverständnisse für Datennutzung erteilen. Häufig weiter, als es für den eigentlichen Dienst der App erforderlich ist. Z.B. Datenzusammenführung und Datenhandel. Datenübermittlung ins Drittland (z.B.: USA). Wenn die Daten dort mal sind, und weiter verarbeitet werden, dann kann man schon mal böse Überraschungen erleben.
Sollte, wie im Bericht ein Wiederspruch zur Datenverarbeitung erfolgt sein und eine Aufforderung zur Datenlöschung, so ist diesem, von der verantwortlichen Stelle, im Rahmen gesetzlicher Vorgaben, Folge zu leisten. Also zu löschen.
Wie sollte man arbeiten? Transparenz, und keine Tausend Einwilligungen zusammenfassen, und zu verstecken. Dies wird in der Politik seit Jahren diskutiert.
Auf jeden Fall aber, dürfen die Daten außerhalb der von Einwilligung gedeckten Verfahren nicht genutzt werden. Dies ist dann wohl illegal.
Keinesfalls würde ich Herrn Brien vorwerfen, einfache Behauptungen aufzustellen, da er vermutlich den Artikel vorher aufwendig recherchiert hat. Um hier die Diskussion tatsächlich ins sachliche zu rücken, würde mich doch sehr interessieren wie Bojenkommandant falsche Darstellungen und Deutungen definiert. Auf dessen Angebot der Punkt für Punkt Bearbeitung gehe ich gerne ein.
Aber jetzt muss Bojenkommandant auf den Punkt kommen. Der nächtliche Beitrag ist mir etwas zu ungenau.
Antworten kann ich leider erst nächste Woche.
Schöne Feiertage und Gruß
Paranoia

Antworten
Holger Ahrens

Ich habe Datenschutzbeauftragte zu keinem Zeitpunkt mit Datenschutzfetischisten gleichgesetzt. Meist machen erstere im Rahmen ihrer Kompetenzen und Fähigkeiten einen guten Job, um Unternehmen nicht am Arbeiten zu hindern. Sind leider (noch) gefangen im Spannungsfeld 90er-Gesetze sowie altem Mindset und Technologien der Neuzeit. Das ändert sich durch die GDPR und das BDSG (neu) 2018 ja nun glücklicherweise sodass wir mit vielen Themen entspannter umgehen können.

Google hält sich an geltendes Recht und ist bereits lange vor vielen anderen Anbietern GDPR==DSGVO compliant geworden. Da wo etwas anzupassen ist arbeiten sie konstruktiv mit, wie zum Beispiel der ADVV-Prozess rund um Google Analytics zeigt.

Wer Services nutzt und die AGB oder Nutzungsbedingungen nicht liest, akzeptiert was drin steht. Dafür gibt es keine Ausrede. Die Schuld am Unwohlsein und ggf nicht gewollten Effekten oder selbst eingegangenen Risiken kann man man nicht delegieren. Das klingt nach Kindern, die sagen „das war ich nicht“ wenn sie was umgeworfen haben.
Und das sich Geschäftsmodelle weiterentwickeln müssen ist doch auch nachvollziehbar. Daher passt man Nutzungsbedingungen an. Die Alternative wäre Stillstand.

Ich höre leider zu oft die Aussage „alle Unternehmen außerhalb DE sind böse/unsicher/…“. Oder pauschal „diese großen Konzerne“. Sehr nationalistisch. Sehr vereinfachend. Und weltfremd.
Wann unterstützen web.de, T-Online und Co. zum Beispiel endlich Zwei-Faktor-Authentifikation, wie das die großen internationalen Unternehmen seit Jahren zum Schutz ihrer Nutzer tun?

Herrn Brien unterstützt durch Art und Unterstellungen im Artikel ein negatives Mem und trägt damit aktiv zur Innovations-Verhinderung unserer Gesellschaft bei. Die Tweets der Privatperson selbst spiegeln im Kern Fakten wieder – beinhalten aber darüber hinaus auch viele Behauptungen und Unterstellungen größtenteils falsch oder zumindest böswillig ausgelegt sind.
Was nun Aufgabe eines guten Journalisten wäre: zweite Quelle + Einordnung + Überprüfung des Wahrheitsgehaltes + Recherche von Fakten und Gründen für die dargestellten Informationen.

Hier sollte @t3n mehr Wert auf Qualität legen, die ich im einfachen Nachreden und einfachen Übersetzen nicht erkennen kann. Daher meine Kritik – und das Angebot in Zukunft sachlich+fachlich zu unterstützen.

Antworten
Dutchman

Ich vermute… nein bin überzeugt, dass Google der größere Datensammler ist…. NUR
Die Daten kommen nicht in Händen dubioser Firmen.
Facebook verkauft ungeniert eure Daten… mit eurer Zustimmung… also seit ihr damit einverstanden… weshalb daher so einen Aufstand.
Um Google kommt man als Inet-User FAST nicht herum, aber meine Daten sind noch nicht auf der Straße gelandet.
Als Android-User ist mir Google allemal lieber als MS/Apple und Konsorten.
Was glaubt Ihr weiß Apple?
Was glaubt Ihr weiß MS?
Was glaubt Ihr weiß Facebook samt WhatsApp?
Was glaubt Ihr weiß der Staat?
Wir nutzen ein intransparentes Medium namens Internet. Lebe damit, oder schau Fernehen.

Antworten
Gustel

Ende Mai tritt die DSGVO in Europa in Kraft. Ich bezweifle, dass es damit gelingt die Datensammelwut der großen Player wie Google, Facebook und Co, einzudämmen und transparenter zu machen.
Leider ist zu befürchten, dass die Rechtsverdreher der Abmahnindustrie sich auf die kleinen Anbieter und Blogbetreiber konzentrieren werden und Kasse machen.

Antworten
Paranoia

Gerade die Einstellung „Lebe damit oder schau Fernseh“ ist eben jene, wenn auch teils bewundernswerte Grundlage zur Entziehung der Freiheitsrechte, auf Raten.
Das Problem ist doch, dass eben vermutlich alle hemmungslos Daten sammeln und diese verknüpfen und handeln. Regierungen genauso, wie Facebook ,Google, Amazon, Apple oder auch Payback…
Es juckt keinen. Erst, wenn man selbst Opfer dieser Sammelwut wird. Wenn man in einem Flughafen der USA vom Heimatministerium zurückgewiesen wird, aufgrund einer Verwechslung. Wenn ein SEK vor der Tür steht, da man im Cafe, zufällig am Nebentisch eines Terrorverdächtigen saß. Wenn man nach Anmeldung im Hotel, Besuch von der Polizei bekommt aufgrund einer Namensgleichheit…Das ist sehr selten, kommt aber alles vor. Wenn man ständig von Unternehmen angerufen wird, die einem was verkaufen möchten? Das kommt schon öfter vor und nervt total.
Einfach damit leben, ist die falsche Einstellung. Denn nicht ohne Grund ist unsere Freiheit verfassungsrechtlich geschützt. Selbst Regierungen, sollen nicht alles wissen und sammeln dürfen. Denn was die eine Regierung aufgrund beschlossener Gesetze, möglicherweise sogar mit positiver Gesinnung sammelt. Z.B.: medizinische Daten zur Krebsforschung, Könnte die nächste Regierung bereits schon mit negativer Zweckänderung gegen den Bürger wenden. Wenn dann die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung mit einem Risikoaufschlag versehen werden.
Ich möchte daher als Betroffener und das ist jeder von uns, transparent über den jeweiligen Zweck der Datenerhebung aufgeklärt werden und mich ohne Nachteile auch mal dagegen entscheiden dürfen. Ich erwarte, dass Daten, sobald nicht mehr erforderlich, auch gelöscht werden.
Ja, ich erwarte, dass Gesetze auch von Unternehmen befolgt werden, und dass Regierungen stärker Kontrollieren und Sanktionieren. Mit der DSGVO können Bußgelder bis zu 4% des Jahresumsatzes fällig werden. Die bisherigen Strafen waren aus der Kaffeekasse bezahlbar.
Die Spanier hatten „whats up“ und Facebook bereits mit der bisherigen 300000€ Obergrenze belegt. Lachhaft wenn man an die Umsätze und Gewinne denkt, die mit den illegalen Datensammeln erzielt werden.
Gegen die Unternehmen kann man als Kunde vorgehen. Dies gleicht dem Kampf mit den Windmühlen. Es wird kein Handy mehr gekauft, wenn alle nur noch mit Fingerabdrucksensor bestückt sind. Verlorene Passwörter kann ich durch neue ersetzen. Verlorene Fingerabdrücke?
Wer klont mich virtuell, wenn er meine Fingerabdrücke und den Irisscan hat und wann steht ein SEK deswegen vor meiner Tür.
Bekommen meine Kinder den einen oder anderen Job nicht, weil dem zukünftigen Chef deren Hobby nicht gefällt, welches er bei Facebook in Erfahrung bringen konnte? Oder war ein politisches Statement zu rechts, zu links oder zu extrem mittig?
Selbst das Fernsehschauen heißt damit leben, wenn die Kiste am W-LAN hängt. Gestensteuerung = Kamera. Jeder Fernseh, jede Alexa, Cartana und Siri, als auch Windows 10, ja bald jedes Spielzeug eine Wanze. Und wer von euch hat die jeweiligen AGB gelesen? Wer hat bewusst nicht gekauft?
Ich werde mich weiterhin wehren, damit leben zu müssen. Ist dieser Beitrag jetzt noch Meinungsfreiheit, oder schon präventiv als „könnte vielleicht irgendwann mal unangenehm werdender, der Typ“, also als preverbalterrorverdächtig zu werten? Die aktuelle Regierung sammelt den Beitrag schon mal und die nächste schickt das SEK? Hoffentlich hält sich yeebase media an die Löschfristen.
Also lebt damit oder wehrt euch dagegen, wo immer möglich.
Gruß
Paranoia

Antworten
Dutchman

Hallo Paranoia,
nomen est omen?
Ich meinte mit meinem letzten Satz, dass der Titel Google für den vermeintlich SCHLIMMEREN Datensammler sieht.
UND DAS IST EBEN IMNO NICHT SO.
Daten sammeln tun alle und wir können LEIDER!!! nicht viel dagegen tun. JA LEIDER!!!
Ich sehe die kritischen Ansätze durchaus genauso wie Sie. Facebook und WhatsApp sind beide bei mir NICHT installiert.
Gerade höre ich im Radio, dass Facebook „die Sache mit den Nutzerdaten“ erst in einigen Jahren lösen kann.
Apple und MS Betriebssysteme gefallen mir nicht… So… was bleibt? Googles Android.
Alles, was Sie schreiben, findet meine Zustimmung.
Aber um unsere Smartphones nutzen zu können und auch große Vorteile genießen zu können muss ich damit leben, dass Google meine Daten speichert… Übrigens… KANN AUCH ZU MEINER ENTLASTUNG SEIN! Schon auch darüber nachgedacht?
Versicherungsgesellschaften, die einen Preisnachlass von 50% in Aussicht stellen, um dafür meine Nutzerdaten auswerten zu können… Ich lehne es ab, mache mich gleich wieder verdächtig?
In unserem Land kann ein Gustl Mollath unschuldig ins Gefängnis kommen. Ganz ohne Smartphone!
Ein Bundeswehrsoldat wurde in der Nähe von einer Moschee gesehen… vermeintlich!!! Es war ein Verwechslungsfehler. Ganz ohne Smartphone. Karriere am Ende… Entschuldigung??? Fehlanzeige!!!
Wie gesagt, stimme ich fast jeden Punkt zu, aber Opfer der Justiz kann man ohne und mit Smartphone werden.
Ich passe so gut wie es geht auf, was auf mein Smartphone kommt, aber SICHER bin ich im Netz nicht… Vermutlich in Zukunft NOCH VIEL WENIGER.
Wer diese Unsicherheiten nicht ertragen kann, oder will, kann immer noch zu einem Nokia 2110 greifen.
Aufpassen ist OK, aber wehren??? ICH BIN IM BILDE, ich denke alle T3N-Leser.
PS: Ich nutze keinen TOR-Browser… noch nicht… weil ich mich dadurch wieder verdächtig mache, von wem, oder für was auch immer.
Viele Grüße
Dutchman

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