Der derzeit wegen einer Datenaffäre unter Druck stehende Social-Network-Konzern Facebook will Nutzern die Datenverwaltung künftig deutlich erleichtern. Nutzer sollen die über sie gesammelten Daten an einer zentralen Stelle einsehen und dort auch Einstellungen zum Schutz ihrer Privatsphäre vornehmen können. Zugang zu der neuen Seite sollen Nutzer in den kommenden Wochen erhalten.
Laut Facebook ist für die Initiative für mehr Übersicht bei den Datenschutzeinstellungen aber nicht ursächlich der Gegenwind aufgrund des Datenskandals rund um Cambridge Analytica verantwortlich. Der Konzern arbeitet eigenen Angaben zufolge schon seit einem Jahr an einer entsprechenden zentralen Seite.
Facebook: DSGVO fordert mehr Transparenz für Nutzer
Vielmehr dürfte es Facebook darum gehen, den Anforderungen der kommenden Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der EU gerecht zu werden. Die verlangt unter anderem, dass Nutzer besser nachvollziehen können, welche Daten ein Unternehmen über sie sammelt und wie sie diese Daten löschen können. Die Datenaffäre, die Facebook dutzende Milliarden US-Dollar an Börsenwert und jede Menge prominente Nutzer gekostet hat, dürfte die Entwicklung der Datenschutzseite aber beschleunigt haben.
„Die vergangene Woche hat gezeigt, wie viel mehr wir noch daran arbeiten müssen, unsere Regeln durchzusetzen und den Menschen zu helfen, zu verstehen, wie Facebook funktioniert und welche Wahlmöglichkeiten sie bei ihren Daten haben“, schrieb Facebook in einem Blogpost. Am Mittwoch hat Facebook-Chef Mark Zuckerberg die neue Seite namens „Privacy Shortcuts“ für die App-Version vorgestellt. Mal sehen, ob es mehr ist als eine kosmetische Behandlung.
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