Facebook, Whatsapp, Youtube: Was ihr tun müsst, wenn euer Account gehackt wurde
Immer wieder kommt es vor, dass Accounts diverser Dienste gehackt werden. Das liegt in den meisten Fällen nicht daran, dass die Dienste unzureichende Sicherheitsmaßnahmen bieten. Tatsächlich liegt es häufiger daran, dass wir immer dieselben Passwörter nutzen oder etwa unsere Mail-Adressen an mehreren Stellen im Netz eintragen – sei es für Gewinnspiele, Newsletter oder als Kontakt über Social Media.
Dementsprechend kann es schnell passieren, dass auch ihr früher oder später das Ziel von Hacker:innen werdet. Damit ihr euch schnell gegen die Account-Übernahme wehren könnt, haben wir euch hier nicht nur allgemeine Tipps zusammengefasst. Ihr findet in unserem Ratgeber auch die Vorgehensweisen, um euren Account auf den beliebtesten Plattformen wiederzubekommen.
Allgemeine Tipps, wenn euer Account gehackt wurde
Wurde einer eurer Accounts kompromittiert, solltet ihr euch nicht nur bemühen, wieder Zugriff zu bekommen. Ihr müsst euch auch fragen, wie die Hacker:innen darauf zugreifen konnten. Denn oftmals liegt es daran, dass eure Mail-Adressen und Passwörter in den Händen der Kriminellen gelandet sind.
Das ist vor allem dann ein Problem, wenn ihr dieselben Login-Daten bei mehreren Diensten nutzt. So könnte beispielsweise euer Facebook-Konto gehackt werden und damit wäre auch euer Instagram-Account in Gefahr. Sobald ihr also wieder Zugriff habt, solltet ihr schnellstmöglich die Login-Daten bei anderen Diensten ändern.
Oftmals reicht es schon aus, eine neue Mail-Adresse zu erstellen, diese als neuen Login zu nutzen und das Passwort zu wechseln. Fällt euch gerade Letzteres schwer, solltet ihr einen Blick auf unsere Liste der besten Passwortmanager werfen. Über die Programme müsst ihr euch nur ein komplexeres Master-Passwort merken. Die restlichen Login-Daten speichern die Manager in eurem Account.
Zudem hilft es, wenn ihr eure Kontakte auf Facebook, Whatsapp und Co. über den Hack informiert. Angreifer:innen versuchen oft, andere mit eurem Profil in die Falle zu locken. Wissen sie Bescheid, können sie Nachrichten der Hacker:innen ignorieren und euch helfen, indem sie das Profil melden.
Facebook bietet euch eine eigene Hilfe-Seite, die der Wiederherstellung eures Kontos dient. Auf dieser werden euch mehrere Multiple-Choice-Fragen gestellt. Etwa, warum ihr glaubt, dass euer Facebook-Account übernommen wurde und ob ihr euch noch bei eurem Konto anmelden könnt. Daraus ergeben sich Empfehlungen, wie ihr weiter vorgehen solltet.
Habt ihr beispielsweise noch Zugriff auf euer Mail-Konto, solltet ihr Facebook aufrufen und dort „Passwort vergessen“ auswählen. Habt ihr die nachfolgenden Schritte befolgt, könnt ihr ein neues Passwort setzen und somit die Angreifer:innen aussperren. Habt ihr keinen Zugriff mehr, müsst ihr einem anderen Facebook-Link folgen.
Über diesen Link müsst ihr einige Informationen zu eurem Account eingeben, um euch zu verifizieren. Anschließend kann der Facebook-Support euch wieder Zugriff auf euren Account gewähren. Sollte die Seite keinen Erfolg versprechen, könnt ihr euch per Kontaktformular an den Support wenden und euer Problem schildern.
Wie Facebook bietet auch Instagram eine eigene Hilfe-Seite für gehackte Accounts. Diese führt euch dann zu einer Support-Anfrage weiter, über die ihr einige Fragen zu eurem Konto beantworten müsst. Hier gebt ihr etwa ein, wie eure Mail-Adresse für den Login lautet oder welche Telefonnummer ihr mit eurem Account verknüpft habt.
Habt ihr auf Instagram Bilder von euch gepostet und wurden diese von den Hacker:innen noch nicht gelöscht, bittet euch Instagram zudem um ein Beweisvideo. Wie ihr dieses aufnehmt, sagt euch der Hilfsassistent Schritt für Schritt. In dem Video müsst ihr euren Kopf in verschiedene Richtungen drehen, um zu beweisen, dass ihr eine echte Person seid. Der Vorteil: Durch das Video sollte die Wiederherstellung eures Accounts schneller gehen. Wenn keine Fotos mehr vorhanden sind, fragt der Support weitere Informationen von euch ab, um euch zu verifizieren.
Haben Hacker:innen euer Whatsapp-Konto übernommen, könnt ihr sie in der Regel schnell wieder aussperren. Ihr müsst euch dafür lediglich erneut bei Whatsapp mit eurer Handynummer anmelden. Ihr bekommt anschließend einen sechsstelligen Code, den ihr eingeben müsst, um euch zu verifizieren. Sobald ihr diesen Vorgang abgeschlossen habt, werden alle weiteren User:innen aus eurem Account geworfen.
Etwas kniffliger ist das Ganze, wenn die Hacker:innen auch Zugriff auf eure Telefonnummer haben – etwa, weil euer Handy gestohlen wurde. In diesem Fall solltet ihr euren Mobilfunkanbieter kontaktieren und die SIM-Karte im gestohlenen Gerät sperren lassen. Anschließend bestellt ihr eine neue SIM mit derselben Nummer nach. Dann wiederholt ihr den Anmeldeprozess auf einem neuen Smartphone, um die Hacker:innen vom alten Gerät auszusperren. Da die alte SIM deaktiviert wurde, können sie sich nicht noch einmal anmelden.
Google und Youtube
Da euer Youtube-Konto mit eurem Google-Account zusammenhängt, ist der Wiederherstellungsprozess für beide identisch. Um euren Google-Account zurückzubekommen, müsst ihr euch hier mit dem Konto anmelden und der Anleitung folgen. Wie bei anderen Diensten werdet ihr nach einigen Eckdaten zu eurem Konto gefragt.
Am Ende der Anleitung müsst ihr euer Passwort zurücksetzen. Wählt anschließend ein starkes Passwort, um euch künftig zu schützen. Wurden Änderungen an eurem Youtube-Kanal vorgenommen und Inhalte gelöscht, solltet ihr euch anschließend an den X-Account des Youtube-Supports wenden. Seid ihr Teil des Creator-Programms von Youtube steht euch auch der Weg über deren spezialisierten Support offen.
Apple
Apple rät euch, zunächst euer Passwort über die Login-Maske zurückzusetzen. Anschließend könnt ihr euch über den Link in eurer Apple-ID einloggen und alle Informationen wiederherstellen, die die Hacker:innen möglicherweise abgeändert haben. Sollte dieser Vorgang nicht klappen, hilft euch eine andere Hilfeseite von Apple namens „iForgot“ weiter. Hier müsst ihr dann weitere Details zu eurem Account eingeben, um euch zu verifizieren.
Bei Linkedin solltet ihr zunächst ein Formular ausfüllen, wenn ihr glaubt, dass Dritte Zugriff auf euer Konto haben. Darin müsst ihr den betroffenen Account, hinterlegte Mail-Adressen und einen Grund angeben, warum ihr denkt, dass der Account übernommen wurde. Zudem rät Linkedin dazu, dass ihr euer Passwort zurücksetzt, falls ihr noch Zugriff auf euren Mail-Account habt, den ihr für Linkedin nutzt.
X
Bei X könnt ihr ebenfalls ein Formular ausfüllen, um euer Passwort zurückzusetzen. Hier gebt ihr euren Nutzernamen, die zugehörige Telefonnummer oder eure Mail-Adresse ein. Anschließend müsst ihr euren Account mit einem sicheren Passwort schützen. Klappt das nicht mehr, müsst ihr eine Anfrage an den Support stellen. X fragt euch hier etwa danach, wann ihr das letzte Mal auf euren Account zugreifen konntet und welche Bestätigungsmethode ihr genutzt habt, um den Account zu erstellen.