Fisker, das Elektroauto-Startup des dänischen Fahrzeugdesigners Henrik Fisker, hatte im Januar auf der CES den schon zuvor angeteaserten E-SUV Ocean in einer seriennahen Prototypversion gezeigt. Anders als beim schon 2016 angekündigten, bisher aber nicht erschienenen Fisker Emotion und seinem innerhalb einer Minute aufladbaren Feststoffakku will der Hersteller beim Ocean offenbar schnell Nägel mit Köpfen machen. Das E-Fahrzeug soll Ende 2022 in die Produktion gehen, wie Fisker in einer Präsentation an potenzielle Investoren erklärt.
Fisker: Börsengang der etwas anderen Art
Das Geld für die Produktion will Fisker über einen Börsengang der etwas anderen Art erlösen, der laut Reuters bis zu einer Milliarde US-Dollar einbringen könnte. Dazu soll Fisker mit dem von der Investmentfirma Apollo Global Management gegründeten Unternehmen Spartan Energy Acquisition Corporation fusionieren. Über die Fusion wäre Fisker automatisch an der Börse notiert. Die Transaktion soll im vierten Quartal abgeschlossen sein. Ähnlich war vor wenigen Wochen auch schon Tesla-Rivale Nikola an die Börse gegangen, wie Electrive berichtet.
Den Ocean will Fisker übrigens nicht mit eigener Infrastruktur herstellen, sondern setzt auf Partner aus der Autoindustrie. So soll Fisker mit VW über die Nutzung von dessen modularer Elektroautoplattform MEB verhandeln. Der auf der CES gezeigte Ocean-Prototyp soll auf Basis der MEB-Plattform entwickelt worden sein. Interessanterweise war die Audi-Tochter Italdesign an der Entwicklung des Fisker Ocean beteiligt. Ob VW Fisker die Nutzung seiner Plattform für eine Großserie überlässt, ist aber noch nicht entschieden.
Fisker plant zwei weitere E-Autos auf MEB-Basis
Sollte die Vereinbarung in trockenen Tüchern sein, will Fisker The Verge zufolge Ende 2021 zunächst einmal eine kleine Serie von bis zu 100 Vorproduktionswagen bauen lassen. Die Massenproduktion soll Ende 2022 starten. Fisker soll Investoren gegenüber schon angekündigt haben, dass es zwei weitere Elektroautos auf MEB-Basis plane. Der oben schon erwähnte Fisker Emotion mit angeblich bis zu 650 Kilometern Reichweite könnte jedenfalls 2023 in die Produktion gehen, wenn es nach den Gerüchten am Markt geht.
Der Fisker Ocean soll in den USA jedenfalls für unter 30.000 US-Dollar an den Start gehen – einberechnet ist da schon die Umweltprämie. Der Elektro-SUB mit seiner 80-Kilowattstunden-Batterie soll mit einer Ladung zwischen 400 und 480 Kilometer weit fahren können. Dank Solarzellen auf dem Dach sollen pro Jahr weitere 1.600 Kilometer drin sein. Ob, wann und zu welchem Preis der Fisker Ocean hierzulande erscheinen wird, ist unklar.
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