Flugtaxi-Startup Volocopter sagt Börsengang ab – Investor:innen sind sauer
Kürzlich hatte noch alles gut ausgesehen für Volocopter: Tests mit der Schwerlastdrohne Volodrone waren erfolgreich verlaufen und gaben einen Vorgeschmack darauf, wie das Startup in Kooperation mit DB Schenker künftig logistisch arbeiten will.
Volocopter cancelt Spac-Pläne
Wie Finance Forward berichtet, sind Volocopters Pläne, über einen Spac an die Börse Nasdaq zu gehen, gescheitert. „Die Zahlen und Fakten“, so heißt es in dem Brief an die Investor:innen, „machen in den letzten Wochen und Monaten leider mehr als deutlich, dass der aktuelle Zeitpunkt denkbar ungünstig für eine erfolgreiche Spac-Transaktion ist.“ Auch Konkurrent Lilium war erst im September 2021 an die Nasdaq gegangen – ebenfalls über einen Spac.
Der Rückzieher von Volocopter sorgt nun vor allem bei den Crowdinvestor:innen für Unmut. Sie – rund 750 an der Zahl – hatten Volocopter einst das nötige Startkapital zugeschossen. Wäre der Börsengang noch in diesem Jahr geglückt, wären die Investor:innen im Umfang ihrer bisherigen Anteile an dem Spac beteiligt gewesen. So erhalten sie lediglich ihren Einsatz zuzüglich ein Prozent Zinsen. „Wir bekommen unser Geld de facto auf einer Bewertung von sechs Millionen zurück, obwohl das Unternehmen mehr als eine Milliarde wert ist“, kommentiert Investor Kai Thierhoff gegenüber Finance Forward.
Volocopter wollte die Vorgänge im Detail nicht kommentieren.
Was ist eigentlich ein Spac?
Sogenannte Special Purpose Akqusition Companies gibt es in den USA schon länger, aber seit Kurzem setzen auch immer mehr deutsche Startups auf diese Möglichkeit. Dabei handelt es sich um „leere Unternehmenshüllen“, die keiner wirtschaftlichen Aktivität nachgehen, jedoch an einer Börse gelistet sind.
Mit dem Geld, das sie von den Investor:innen eingesammelt haben, kaufen sie dann Unternehmen – oftmals vielversprechende Startups – auf. So war auch Volocopter-Konkurrent Lilium an die Börse gelangt.