Für billigere E-Autos: Ford baut erste Fabrik für Eisenphosphat-Akkus

Ford entwickelt neue Lithium-Eisen-Phosphat-Batterien. (Foto: Philip Lange / Shutterstock)
Ford hat sich verpflichtet, Lithium-Eisenphosphat-Akkus in den USA herzustellen. 3,5 Milliarden Dollar lässt sich der Automobilkonzern die zugehörige Fabrik in Marshall kosten.
Ab 2026 sollen 2.500 Mitarbeiter:innen jährlich Akkus mit einer Kapazität von 35 Gigawattstunden produzieren. Die Diversifikation der Lieferkette – Ford stellt weiter Nickel-Kobalt-Akkus (NCM) her – soll eine bessere Verfügbarkeit und Wettbewerbsfähigkeit nach sich ziehen und die Nachfrage stärken. Man verspricht sich günstigere Fahrzeuge davon. Bei Tesla ist der Umstieg bereits weit fortgeschritten, ein Preiskrieg droht.
Die Variante mit Lithium-Ferrous-Phosphate (LFP) hat den großen Vorteil, nicht von seltenen Materialien wie Kobalt und Nickel abhängig zu sein. Sie setzt stattdessen auf Eisenphosphat, einen weit verbreiteten Werkstoff. Das senkt zum einen die Preise. Zum anderen ist der Kobaltabbau im Kongo in Verruf geraten – dort kommt ein hoher Anteil des Metalls her.
LFP-Akkus sind außerdem länger haltbar und erlauben höhere Ladegeschwindigkeiten. Es gibt jedoch auch Nachteile. Die niedrigere Energiedichte lässt nur kleinere Reichweiten der LFP-Batterien zu. Die Packs verbrauchen zudem mehr Platz bei gleicher Leistung. Außerdem vertragen die Akkus schlecht Kälte.

Ford hat die Vor- und Nachteile von LFP- und NCM-Akkus in einer Grafik zusammengefasst. (Grafik: Ford)
Die Fabrik in Michigan baut Ford mit dem chinesischen Batteriekonzern CATL. Viele fernöstliche Hersteller setzen auf die LFP-Chemie. Tesla hat kürzlich verkündet, dass rund die Hälfte der aktuellen Neuwagen mit solchen Modulen ausgeliefert wird. Dabei handelt es sich um die Modelle Y und 3 mit den kleinen Akkugrößen.
Beobachter gehen davon aus, dass Ford die LFP-Akkus als Option herausbringen wird. Der Ford Mustang Mach-E, das aktuelle Elektro-Flaggschiff, wird wohl kaum downgegradet, um LFP-Batterien tragen zu können. Für die volle 100-Kilowattstunden-Kapazität in LFP dürfte die Karosserie nicht reichen, sagen Fachleute. Denkbar wäre eine solche Option aber etwa für den Pick-up F150 Lightning. Beide sollen für Jahre ausverkauft sein. Auch die Transporter-Sparte mit dem E-Transit könnte von LFP-Optionen profitieren.
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