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Osiris-Rex: Asteroiden-Probe bringt Nasa-Forscher ins Grübeln

Die Gesteinsproben vom Asteroiden Bennu, die die Raumsonde Osiris-Rex auf die Erde gebracht hat, bringen Nasa-Forscher:innen in mehrerlei Hinsicht ins Grübeln. Sogar völlig neues Werkzeug wird erforderlich.

2 Min.
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Forscher:innen am Probenkanister von Osiris-Rex im Johnson Space Center in Houston, Texas. (Quelle: Nasa/Kimberly Allums)

Vor zweieinhalb Monaten hat die Nasa-Raumsonde Osiris-Rex Teile des Weltraumfelsens Bennu sicher zur Erde zurückgebracht. Erforscht werden konnte die eigentliche Probe indes bisher nicht, wie ein Beitrag im Wissenschaftsmagazin Nature zeigt.

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Schrauben des Probenbehälters nicht zu öffnen

Denn beim Versuch der Öffnung des hochdichten Behältnisses stellten die Forscher:innen am Johnson Space Center in Houston im US-Bundesstaat Texas fest, dass sich zwei der 35 Schrauben, mit denen der Deckel des Probenbehälters befestigt ist, nicht öffnen lassen. Weil herkömmliche Werkzeuge nicht infrage kommen, stellt die US-Raumfahrtbehörde Nasa jetzt neue Schraubenzieher her.

Diese neu zu erstellenden Schraubenzieher müssen aus Materialien hergestellt werden, die die Proben, die sich derzeit in einer mit Stickstoff gefüllten Handschuhbox befinden, nicht kontaminieren. Da das nicht so einfach ist, könnte es tatsächlich noch Wochen dauern, bis die festsitzenden Schrauben gelöst werden können.

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Dennoch sind die Wissenschaftler:innen in Houston nicht zur Untätigkeit verdammt. Denn auch von der Außenhaut des Probenbehälters konnten bereits mehr als 70 Gramm Asteroidenstaub und -kiesel genommen werden. Allein diese Menge ist groß genug, um die Mission nach Nasa-Maßstäben als Erfolg zu werten.

Verblüffende Proben aus brüchigem Gestein

Die Zusammensetzung des Probenmaterials verblüfft die Forscher:innen. Einige der Kieselsteine scheinen dabei eine Kombination chemischer Elemente zu enthalten, die den Forschern Rätsel aufgibt.

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So finden sich kleinere Brocken mit reflektierender Oberfläche, die sie im Vergleich zu den anderen Kieselsteinen hell erscheinen lassen. Unter dem Rasterelektronenmikroskop sei indes zu erkennen, dass es sich lediglich um eine dünne und sehr brüchige Schicht handelt, die letztlich ein dunkleres Inneres preisgibt.

Chemische Analysen ergaben, dass diese helle Oberflächenhaut Magnesium, Natrium und Phosphat enthält. Das sei eine Kombination, die laut Dante Lauretta, Planetenforscher an der Universität von Arizona in Tucson und Leiter der wissenschaftlichen Analyse von Osiris-Rex, in Meteoriten selten oder nie vorkomme. „Das ist momentan ein Kopfkratzer“, lässt er sich zitieren.

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Lauretta sprach am 11. Dezember auf einer Tagung der American Geophysical Union in San Francisco im US-Bundesstaat Kalifornien, wo er die ersten Ergebnisse der Mission vorstellte. Nicht alles an der Probe erstaunt.

Bausteine des Lebens

So finden sich in den 70,3 Gramm bisher extrahierten Materials Bennu-Fragmente, die reich an flüchtigen chemischen Elementen sind, die wohl seit mehr als 4,5 Milliarden Jahren in der Eiseskälte des Alls konserviert worden waren.

„Allein deshalb lohnt sich die ganze Mission“, so Lauretta: „Wir haben jetzt reichlich unberührtes Material aus den Anfängen des Sonnensystems.“ Schon bislang habe sein Team mehr als 1.000 Bennu-Partikel katalogisiert, die größer als ein halber Millimeter sind, so Lauretta.

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Osiris-Rex bringt Rekordprobenmenge zurück

Nicht unerwartet seien ebenso die in der Probe enthaltenen Schichtsilikate sowie Karbonate, Magnetit, Sulfidminerale und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe. Solche organischen Verbindungen wurden bereits in Meteoriten auf der Erde gefunden und könnten an der Entstehung des Lebens auf unserem Planeten beteiligt gewesen sein.

Allein die Probenmenge an der Außenseite des Behälters übersteigt bisherige Probenrückführungen bereits um das Zehnfache. So hatten die Missionen Hayabusa und Hayabusa2 der Japan Aerospace Exploration Agency zu den Asteroiden Itogawa im Jahr 2005 und Ryugu im Jahr 2018 jeweils nicht mehr als einen Teelöffel Material zurückgebracht.

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7 Kommentare
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Dein t3n-Team

alex

Muss dieser Gender Quatsch wirklich sein ?

Antworten
Tom

Was wird sich hier über das Gendern ausgelassen? T3N, weiter so. Ich persönlich Gendere nicht immer sprechend, weil ich es schlicht oft vergesse. Aber ich finde es gut. Bei dir zb Wort „Nasa-Forscher:innen“ habe ich natürlich direkt ein diverseres Bild vor Augen. Unbewusst. Inklusiver. Fairer. Realer. Darum geht es! Sorry, das Patriarchat ist wohl vorbei. Hat ja lange genug gehalten ;)

Antworten
Lars

Die Frage ist ja immer, ob wir es hier mit echten, rückwärtsgewandten, Gendergegner*innen zu tuen haben oder mit Bots …. Wie auch immer, t3n Team, lasst Euch nicht davon abhalten die Sprache modern einzusetzen, wie es sich für eine Technikmagazin gehört!

Antworten
Jenny

Da möchte man einen möglicherweise interessanten Artikel lesen und wird gleich am Beginn mit Ideologischen genderquatsch konfrontiert.

Antworten
Ecki

Bitte lassen Sie das Gendern…. sonst rennen Ihnen demnächst auch die Leser weg!

Antworten
TS

Schrauben werden gedreht, nicht gezogen. Daher spricht man eher von einem Schraubendreher.

Antworten
Thomas Neuner

Ich schließe mich da an.

hört endlich auf mit gendern….

erst recht, wenn die Personengruppe definierbar ist bzw fest steht.
Hier bringt das rein gar nix für den Leser!!!

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