Anzeige
Anzeige
News

Check My Ads will Fox News den Werbehahn abdrehen

Wie viele Websites überlebt auch Desinformation durch Werbegelder. Die Organisation Check My Ads will Akteur:innen auf der Blacklist von Werbeplattformen sehen. Neues Ziel: Fox News.

2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Nandini Jammi, Mitgründerin von Check My Ads, in ihrer Kampagne "Fox News is more fragile than you think". (Screenshot: t3n/ Check My Ads via Youtube)


Brand-Safety ist ein wichtiges Stichwort für Marken: Das Werbeumfeld bestimmt, wie die Werbung wahrgenommen wird. Ein negatives Umfeld, beispielsweise bei Inhalten, die Gewalt fördern oder Desinformation verbreiten, führt zu einer negativen Wahrnehmung der Werbung, des beworbenen Produkts und der Marke selbst. Im Ad-Tech-Bereich ist es allerdings schwer, markensicher zu werben – aufgrund der Abhängigkeit von Anbietern wie Google. Immer wieder finden Marken ihre Werbung auf Seiten, auf denen sie nie werben wollten. Davon profitieren auch Seiten, die menschenverachtende und gewaltfördernde Inhalte oder Desinformation verbreiten. Dagegen geht eine Organisation namens Check My Ads vor – und versucht aktuell, Fox News den Geldhahn zuzudrehen.

Fox News als Unterstützer des Sturms auf das Kapitol

Noch immer wird in den USA der Sturm auf das Kapitol von den Behörden untersucht, am 9. Juni begannen die Anhörungen durch den Untersuchungsausschuss des Abgeordnetenhauses. Fox News fiel durch eine durchgängig unterstützende und sympathisierende Berichterstattung des Sturms auf das Kapitol auf. Ein dreiteiliges Fox-Special von Host Tucker Carlson beispielsweise verbreitete Verschwörungsideologien und Desinformation.

Anzeige
Anzeige

Daher haben Claire Atkin und Nandini Jammi, Gründerinnen von Check My Ads, nun den Onlineauftritt von Fox News ins Auge gefasst: Im Fernsehen würden sich Werbetreibende explizit für Werbung auf dem Sender entscheiden, online allerdings werde über Ad-Exchange-Firmen platziert. Werbende haben weder eine Wahl noch wissen sie, dass sie ausgerechnet auf Fox News Anzeigen platzieren. Ob versehentlich oder nicht: Sie finanzieren irreführende und schädliche Seitenbetreiber:innen und Inhalte. „Du kannst nicht behaupten, du hast eine weiße Weste, wenn du auch nur einen Dollar in den Betrieb von Fox News steckst“, sagt Mikel Ellcessor, Chief Operating Officer von Check My Ads gegenüber NPR. Das Ziel der Organisation ist, dass Fox News aus dem Inventar der gängigen Werbeplattformen gestrichen wird – damit würde Fox News ein Teil ihrer Finanzierung wegbrechen. Wirklich gefährlich werde das dem Sender laut NPR aber nicht: Online-Werbung mache nur rund fünf Prozent der Einnahmen aus.

Check My Ads geht an die Wurzel: Werbeanbieter

Anstatt eines Boykotts durch Konsument:innen geht die Gruppe an die Quelle: intransparente Werbeplattformen wie Google. Diese haben meistens Regeln, die besagen, dass keine Inhalte beworben werden, die Gewalt verherrlichen oder demokratiefeindlich sind. Claire Atkin, Mitgründerin von Check My Ads, verweist Plattformen nach eigenem Verständnis lediglich darauf, dass sie ihre eigenen Standards einhalten müssen.

Anzeige
Anzeige

Das Ziel ist, dass Werbeplattformen Desinformationsseiten wie Fox News grundsätzlich aus ihrem Werbeinventar nehmen und auf die Blacklist setzen – und so nicht mehr als „Geldautomat der Desinformations-Industrie“ fungieren. Das hat bereits bei mehreren Personen und Unternehmen funktioniert, die im Zusammenhang stehen mit der Verbreitung von Verschwörungsideologien bis hin zu Morddrohungen, beispielsweise Steve Bannon, Dan Bongino oder Charlie Kirk.

Anzeige
Anzeige

Desinformation gewinnt, Journalismus verliert

Atkin kritisiert in einem Gespräch mit Mozilla, wie Werbende Inhalte ausschließen können – mit inhaltlichen Keywords statt grundsätzlichen Vorgaben. Es sei zwar möglich, nicht neben Inhalten zur Coronapandemie zu erscheinen, aber nicht, Desinformation auszuschließen. Damit würden aber keine schädlichen Publisher ausgeschlossen, sondern ein News-Themenfeld. Das schadet wiederum auch seriösem Journalismus. Laut einer Datenanalyse erhalten Desinformationsseiten 2,6 Milliarden US-Dollar von großen Marken.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige