Sam Bankman-Fried und der Luxus: So absurd gab der FTX-Gründer sein Geld aus
Im November 2022 musste die einst größte Kryptobörse der Welt Konkurs anmelden. FTX verfügte nicht mehr über genügend Rücklagen, um Abhebungen der Kund:innen zu bedienen.
FTX: „Epischer“ Betrug und Verschwendungssucht
Insgesamt geht es um Milliarden US-Dollar. Dem Firmengründer Sam Bankman-Fried wird von der US-Staatsanwaltschaft „epischer“ Betrug vorgeworfen. Außerdem führten der FTX-Gründer und seine Führungskräfte einen enorm verschwenderischen Lebensstil.
Nicht zuletzt eine chaotische Buchführung verhindert wohl, dass Bankman-Fried und seine Mitstreiter:innen den Überblick über die Ausgaben behalten konnten. Und die waren zum Teil gigantisch, wie aus den Gerichtsakten hervorgeht.
Flugzeuge, Immobilien, Partys und Spenden
Den Konkursanwält:innen zufolge soll Alameda Research, der FTX angeschlossene Hedgefonds, einen 65 Milliarden Dollar schweren Kredit bei FTX aufgenommen haben. Das Geld sei zum großen Teil für Flugzeuge und Immobilien, Partys sowie Spenden an Politiker:innen ausgegeben worden, schreibt Businessinsider.
Viel Geld steckte FTX etwa in Immobilien. Laut Gerichtsdokumenten soll das Unternehmen allein auf den Bahamas Häuser und Eigentumswohnungen im Wert von über 250 Millionen Dollar besitzen.
Bankman-Fried lebte in 30-Millionen-Penthouse
Bankman-Fried soll bis zu seiner Verhaftung auf den Bahamas in einem Penthouse gewohnt haben, das 30 Millionen Dollar gekostet hatte. Weitere 15 Millionen Dollar sollen innerhalb von nur neun Monaten in Luxushotels und Unterkünfte auf den Bahamas geflossen sein.
John Samuel Trabucco, Co-CEO von Alameda, soll neben millionenschweren Immobilien eine 16-Meter-Yacht von FTX bezahlt bekommen haben. Kostenpunkt: 2,5 Millionen Dollar. Ebenso viel zahlte FTX dem Ex-Basketballer Shaquille O’Neal für die Hauptrolle in einem Werbespot.
Privatflugzeuge liefern Amazon-Pakete
Noch kurioser mutet allerdings eine Ausgabe an, die eine Fluggesellschaft und Amazon-Pakete verbindet. Weil der E-Commerce-Konzern nicht auf die Bahamas liefert, wo sich das FTX-Hauptquartier befand, schloss die Kryptobörse einen Deal über die Bereitstellung von Privatflugzeugen.
Diese sollten dann die Amazon-Bestellungen für Firma und Mitarbeiter:innen von einen Depot in Miami direkt auf die Insel fliegen. Zwischen Januar und September 2022 sollen allein für Flüge 3,9 Millionen Dollar ausgegeben worden sein, plus über 500.000 Dollar für Porto und Lieferung.
Mitarbeiter: 200 Dollar täglich für Essen
Ebenfalls erstaunlich sind die Posten für Essenslieferungen. In nur wenigen Monaten flossen laut den Gerichtsunterlagen fast 360.000 Dollar an den Anbieter Doordash. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass FTX US seinen Mitarbeiter:innen täglich 200 Dollar an Doordash-Essensbons gezahlt haben soll.
Das alles sind aber Peanuts, wenn es darum geht, wieviel Geld FTX und Alameda an die jeweiligen Führungskräfte bezahlt haben soll – nämlich 3,2 Milliarden Dollar. Laut Anwält:innen sollen 2,2 Milliarden Dollar davon an Bankman-Fried persönlich gegangen sein.