Mit dem Kirin 980 schlägt Huawei die Konkurrenz um die Vorstellung des ersten Sieben-Nanometer-Prozessors der Welt. Weder Qualcomm noch Samsung oder Apple haben eine entsprechende Mobilarchitektur am Start. Entwickelt und gefertigt wird der Chip zusammen mit TSMC, die unter anderem auch für Apple produzieren. Durch die neue Fertigung von TSMC werde es ermöglicht, beim Kirin 980 „6,9 Milliarden Transistoren auf eine ‚Die‘-Größe von einen Quadratzentimeter zu packen – 1,6-mal mehr als bei der Generation zuvor,“ erklärt Huawei.
Kirin 980: 8-Kern-Prozessor 20 Prozent schneller als der Vorgänger
Huawei zufolge rechnet der neue Octa-Core-Prozessor 20 Prozent schneller und verbraucht 40 Prozent weniger Energie als der Kirin 970, der vor genau einem Jahr angekündigt wurde. Im Kirin 980 feiert der Cortex-76-Kern von ARM Premiere, der im Vergleich zur Vorgänger-Generation einen Leistungsgzuwachs von 75 Prozent und eine Energieersparnis von 58 Prozent liefert. Im Kirin-Chip sind insgesamt vier der neuen Kerne untergebracht: Zwei von ihnen sind für hohe Leistung, zwei weitere für hohe Effizienz. Vier zusätzliche Cortex-A55-Kerne sind ebenso auf Effizienz getrimmt. Ein von Huawei entwickeltes Flex-Scheduling-System sorgt dafür, dass die passenden Kerne für die richtigen Aufgaben angesprochen werden. Jeweils zwei der großen Kerne decken Leistungsspitzen und kontinuierlich hohe Beanspruchung ab, während die leichten und alltäglichen Aufgaben von den energieeffizienten Kernen erledigt werden. Die höhere Taktrate des SoC ermögliche schnelleres Starten von Apps, ein besseres Multitasking und eine flüssigere User-Experience.
Unterstützt wird das SoC von einer neuen Mali-G76-GPU, die dem Unternehmen zufolge zu einer hohen Gaming-Performance führen soll. Huawei spricht von einer Leistungssteigerung in Form von 46 Prozent höherer Rechenleistung und 178 Prozent geringerem Energieverbauch im Vergleich zum Vorgänger. Die neue GPU macht sich ferner Machine Learning zunutze, um höhere Rechenanforderungen zu erkennen und notwendige Ressourcen bereitzustellen.
Kirin 980: 2 NPU für mehr Machine-Learning
Mit dem Kirin 970 hatte Huawei den weltweit ersten Prozessor mit einem Koprozessor für künstliche Intelligenz integriert, um KI-Funktionen auf dem Gerät und nicht in der Cloud zu ermöglichen. Damit lasse sich einerseits die Latenz erhöhen, aber auch Stabilität und Datenschutz.
Schon auf der Ifa 2017 sagte Richard Yu, dass die ins Gerät integrierten Sensoren eine Menge an Echtzeit-, szenariospezifischen und auch personalisierten Daten produzierten. Durch die neuen Möglichkeiten der On-Board-NPU sollen Smartphones und andere Geräte der Besitzer intelligenter werden und Dienste bieten, die weit personalisierter und sofort abrufbar seien.
Durch den Einsatz von zwei NPU im Kirin 980 soll die KI-Performance verdoppelt werden. Weiterhin werden KI-Frameworks wie Tensorflow, Tensorflow Lite und Caffe unterstützt.
Kirin 980: Neuer Bildprozessor, schnelles LTE und mehr
Huawei hatte mit dem P20 Pro gezeigt, dass sie sehr gute Kameras bauen können. Mit dem neuen Bildprozessor, der im Kirin 980 steckt, soll die Erfolgsgeschichte fortgesetzt werden. Die mittlerweile vierte Generation des proprietären Chips, der auf dem SoC sitzt, liefere eine 46 Prozent höhere Datendurchsatzrate als der Vorgänger. Überdies sei die Unterstützung für Multi-Kamera-Konfigurationen verbessert worden. Zudem wurde die Reproduktion von HDR-Farben optimiert.
Die neue Bildprozessor-Generation (Image Signal Processor; ISP) helfe auch bei der Entfernung von Bildartefakten, um eine noch bessere Rauschunterdrückung bei Dunkelheit zu erzielen. Ein weiteres überarbeitetes Feature sei Motion-Tracking, mit dem Objekte auch bei Bewegung erkannt werden können. Auch bei Videos habe man nachgelegt: Mehrere Clips können dank einer neuen Pipeline mit einer 33 Prozent kürzeren Verzögerung geschossen werden.
Als Netzausrüster legt Huawei bei seinem Kirin 980 auch bei LTE-Geschwindigkeiten vor: Das neue Model unterstützt LTE-Cat.21., mit dem theoretisch Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 1,4 Gigabit pro Sekunde erreicht werden können. Eine verbesserte Carrier-Aggregation über Frequenzbänder hinweg ist ebenso mit von der Partie.
Der neue Octa-Core-Prozessor wird zuerst im Huawei Mate 20 Pro zum Einsatz kommen. Das neue Top-Smartphone wird Mitte Oktober vorgestellt.
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„Huawei spricht von […] 178 Prozent geringerem Energieverbauch im Vergleich zum Vorgänger.“
Und ich dachte immer 100% weniger von Irgendwas wäre 0. Wusste nicht dass man mehr als 100% einsparen kann.
Ja richtig: das Ding erzeugt seinen eigenen Strom ;)