Die Aktie des Computerspiele-Händlers Gamestop, an der sich in den vergangenen Tagen eine Auseinandersetzung zwischen Hedgefonds und Kleinanlegern entzündet hatte, hat am Dienstag zwischenzeitlich zwei Drittel ihres Wertes verloren. Am Nachmittag erholte sich der Aktienkurs wieder etwas und bewegt sich aktuell um die Marke von 120 US-Dollar herum. Damit steht ein Minus von rund 45 Prozent zu Buche. Schon am Montag war die Aktie mit einem Minus von 30 Prozent aus dem Handel gegangen.
Gamestop-Aktie: Nach Allzeithoch kommt Absturz
Immerhin ist die Gamestop-Aktie damit noch deutlich mehr wert als zu Beginn des Jahres 2021, als Anteile an dem in Bedrängnis geratenen Unternehmen rund 18 Dollar kosteten, wie Spiegel Online schreibt. Aber: Noch am vergangenen Mittwoch hatten zahlreiche Kleinanleger, die sich auch im Reddit-Forum Wallstreetbets informieren, den Aktienkurs auf 350 Dollar hinaufgetrieben. Das bedeutete ein Plus von über 1.700 Prozent gegenüber dem Kursniveau zu Jahresbeginn und brachte Hedgefonds wie Melvin Capital, die auf weiter sinkende Kurse gewettet hatten, hohe Verluste.
Der aktuelle Kurseinbruch dürfte zum einen darin begründet sein, dass viele Kleinanleger ihre Gewinne realisiert und Aktien verkauft haben. Andererseits könnte aber auch die von Brokern wie Robinhood am Donnerstag eingeführten Handelsbeschränkungen für bestimmte Aktien wie Gamestop einen Anteil daran haben. Nutzer der Broker-App können seit einigen Tagen nur eine bestimmte Anzahl von Aktien – zum Teil nur eine – bestimmter Unternehmen erwerben. Dazu gehören neben Gamestop auch Blackberry, AMC Entertainment und Nokia. Auch in Deutschland hatten Broker-Apps wie Trade Republic den Handel mit den von hohen Kursschwankungen betroffenen Aktien zeitweise ausgesetzt oder beschränkt.
Entwicklung rund um Gamestop-Aktie im Visier
Insbesondere Robinhood-Nutzer vermuten hinter den Beschränkungen seitens des Brokers eine Unterstützung für die Hedgefonds, die zum Teil Milliardenverluste hinnehmen mussten. Robinhood und andere App-Betreiber streiten das allerdings ab. Die Angebote seien wegen der hohen Volatilität zum Schutz der Anleger begrenzt worden. Allerdings ist das Vorgehen von Robinhood und anderen Marktteilnehmern derweil in den Fokus des texanischen Generalstaatsanwalts Ken Faxton geraten. Sein Verdacht: „Es stinkt nach Korruption“. Auch die Börsenaufsicht SEC nimmt die Vorgänge rund um die Kursentwicklung der Aktien von Gamestop, Blackberry und anderen Firmen derzeit genauer unter die Lupe.