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Geldwäscheverdacht: US-Staatsanwälte weiten Ermittlungen bei Binance aus

Hat Binance zu wenig gegen Geldwäsche getan? Seit einigen Jahren gehen US-Ermittler dieser Frage nach – und sammeln nun auch Informationen bei US-Hedgefonds.

2 Min.
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Hat Binance zu wenig gegen Geldwäsche getan? (Foto: ymcgraphic / Shutterstock)

US-Staatsanwälte schauen bei Binance genauer hin – weil sie schon seit einiger Zeit den Verdacht haben, dass die Kryptobörse ein Paradies für Geldwäscher gewesen sein könnte. Aktuell durchleuchten die Ermittler die Beziehungen einiger Krypto-Hedgefonds zu Binance.

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Sie haben Vorladungen erhalten, um ihre Kommunikation mit der Kryptobörse offenlegen, wie die Washington Post berichtet. Ob es zu einer Anklage gegen die Kryptobörse oder die betreffenden Hedgefonds kommt, ist jedoch ungewiss: Die Staatsanwaltschaft sammelt derzeit noch Material, ob Binance gegen den sogenannten Bank Secrecy Act verstoßen haben könnte.

Laut dem Bericht könnten die Ermittler auch eine außergerichtliche Einigung mit Binance anstreben.

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Immer wieder Hinweise auf Geldwäsche

Die Geldwäsche-Vorwürfe gegen Binance sind nicht neu. Schon seit Monaten berichtet die Nachrichtenagentur Reuters über angeblich illegale Aktivitäten auf der Plattform. Mangelhafte Kontrollen sollen dort illegale Geldflüsse ermöglicht haben.

So reichte es in den Anfangszeiten von Binance wohl aus, sich lediglich mit einer E-Mail-Adresse anzumelden, eine klare Identifizierung der Kunden fand nicht statt. Vor allem Kriminelle aus Russland und Nordkorea sollen das ausgenutzt haben, um anonym Geld zu transferieren.

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Zwischen 2017 und 2021 sollen so umgerechnet 2,35 Milliarden US-Dollar über Binance gewaschen worden sein. Einige Transaktionen sollen auch gegen die US-Sanktionen gegen den Iran verstoßen haben.

Schon seit einigen Jahren laufen daher in den USA Ermittlungen gegen Binance. Allerdings waren sich die Bundesstaatsanwälten laut dem Reuters-Bericht zuletzt uneins darüber, wie „aggressiv“ man gegen das Unternehmen und Führungskräfte wie Firmenchef Changpeng Zhao vorgehen soll.

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Schon Ende 2020 forderten die Ermittler Binance auf, interne Papiere über Maßnahmen zur Bekämpfung von Geldwäsche sowie die Kommunikation der Führungskräfte offenzulegen.

Binance selbst beteuert, den laxen Umgang mit der Kundenidentifizierung mittlerweile abgestellt zu haben. Man habe stark in Compliance-Programme investiert, eng mit den Strafverfolgungsbehörden zusammengearbeitet und neue Technologien entwickelt, um Kriminelle auf der Plattform zu identifizieren. Bereits im August 2021 hatte Binance sogar einen ehemaligen Kriminalbeamten des US-Finanzministeriums als Global-Money-Laundering-Reporting-Officer an Bord geholt.

Allerdings steht man dort auch auf dem Standpunkt, dass die Offshore-Börse binance.com nicht in den USA tätig und somit nicht verpflichtet ist, sich beim Financial Crimes Enforcement Network (FinCEN) des Finanzministeriums zu registrieren, was eine Grundvoraussetzung für die Einhaltung des Bank Secrecy Act ist.

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Investoren ziehen Geld ab

Die erweiterten Ermittlungen kommen für Binance mitten im Kryptowinter höchst ungelegen, zumal CEO Changpeng Zhao derzeit sehr bemüht ist, die Kryptobörse als reguliertes Unternehmen zu präsentieren. Denn nach der Pleite der Handelsplattform FTX ist die Unsicherheit im Markt groß und das bekommt auch die nach Volumen größte Kryptowährungsbörse zu spüren.

Laut Forbes haben Investoren zuletzt in weniger als 60 Tagen ganze zwölf Milliarden US-Dollar an Assets abgezogen, was fast einem Viertel der gesamten Vermögenswerte auf der Exchange entspricht. Trotz der Versicherung von CEO Zhao, dass sich die Situation stabilisiert hat, haben sich die Abflüsse zuletzt noch beschleunigt: Laut den Daten des Kryptodatenunternehmens Defillama zogen Kunden allein am vergangenen Freitag netto 360 Millionen Dollar ab.

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