Gegen Chinas Übermacht: Europäische Gigafactory für E-Auto-Akkus eröffnet

Die Automotive Cells Company (ACC) von Stellantis, Mercedes-Benz und Total Energies will in Europa Batteriezellen für Elektroautos in großem Stil errichten. Erklärtes Ziel des 2020 gegründeten Gemeinschaftsunternehmens: „europäischer Batterie-Champion mit globalen Ambitionen“.
Geplant ist, dass bis 2030 in drei Gigafabriken in Frankreich (Douvrin), Deutschland (Kaiserslautern) und Italien (Termoli) jährlich eine Produktionskapazität von 120 Gigawattstunden erreicht wird – 40 Das würde für zwei Millionen E-Auto-Akkus reichen, wie das Handelsblatt vorrechnet.
Zur Einordnung: Allein Mercedes-Benz bräuchte bei einer Komplettumstellung auf reine Elektroautos bis 2030 jährlich Batterien mit einer Gesamtkapazität von 200 Gigawattstunden. Daher muss der deutsche Autokonzern zusätzlich mit dem Weltmarktführer CATL kooperieren – einem chinesischen Batteriehersteller.
Keine Frage, dass Autobauer aus Deutschland noch länger auf Batterien aus Asien, allen voran China, angewiesen sein dürften. Die Marktmacht der aus Asien stammenden führenden Batteriehersteller soll künftig auch mit den drei geplanten europäischen Gigafactories von ACC beschnitten werden.
Darüber hinaus will Volkswagen in den kommenden Jahren Batteriezellfabriken mit einer Gesamtkapazität von 240 Gigawattstunden errichten. Auch weitere europäische Hersteller wie Renault bauen oder planen die Errichtung von Batteriefabriken.
Aber zurück zu ACC: Das Joint-Venture hat soeben die Eröffnung der ersten Gigafabrik im nordfranzösischen Douvrin gefeiert. Dort sollen zunächst Zellen mit 13,4 Gigawattstunden gefertigt werden. Die Produktionskapazität soll bis 2030 auf 40 Gigawattstunden steigen.
Die Fabrik in Kaiserslautern soll laut Handelsblatt Ende 2025 ihren Betrieb aufnehmen. Insgesamt steckt ACC rund sieben Milliarden Euro in den Bau der drei Gigafactories. Mit 1,3 Milliarden Euro fördern Deutschland und Frankreich die Investition.
Anders als Deutschland will Frankreich übrigens die Zügel anziehen, wenn es um die Kaufprämie für Elektroautos geht. Nach einer geplanten Reform sollen in China produzierte E-Autos von der Förderung faktisch ausgeschlossen werden.
Und auch der Stellantis-Chef Carlos Tavares ist offenbar der Meinung, dass Europa die eigene Industrie vor Elektroautos aus China schützen müsse. „Es wäre vernünftig, das zu tun“, erklärte Tavares auf eine entsprechende Frage von Journalist:innen.
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