
Die endgültige Genehmigung für den Bau seiner Gigafactory im brandenburgischen Grünheide hat Tesla noch nicht in der Tasche. Aber das Landesamt für Umwelt hat am Montag die Zulassung des vorzeitigen Beginns für einen weiteren Bauabschnitt erteilt. Jetzt könne der kalifornische Elektroautobauer mit der Errichtung von Rammpfählen als Teil der Fundamente beginnen, heißt es in einer entsprechenden Mitteilung.
Tesla-Fabrik: Behörden rechnen mit Genehmigung
Die Zulassung ist möglich geworden, weil die zuständigen Behörden offenbar im sogenannten immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren mit einer Entscheidung zugunsten von Tesla rechnen. Bis zum 3. September können noch Einwände gegen das Vorhaben eingebracht werden. Im Rahmen der zweiten Öffentlichkeitsbeteiligung sind laut Landesamt seit Anfang Juli sechs neue Einwendungen eingegangen, sechs Einwender haben ihre Einwendungen aus der ersten Öffentlichkeitsbeteiligung ergänzt. Dies würde aber insgesamt keine andere Einschätzung der Behörden erforderlich machen.
Konkret mussten die zuständigen Behörden bei der aktuellen Zulassung den Schutz des Grundwassers berücksichtigten. Damit dieser Schutz gewährleistet ist, muss Tesla besondere Anforderungen an das Material der Betonpfähle erfüllen. Außerdem habe der Konzern sicherzustellen, dass bei der Betankung nicht mobiler Rammgeräte keine wassergefährdenden Stoffe in den Boden gelangen würden. Umfangreiche Auflagen gab es auch in puncto Lärmschutz. Hier sollen Lärmmessungen während der Arbeiten sicherstellen, dass die Lärmschutzvorschriften eingehalten werden.
Tesla baut Gigafactory auf eigenes Risiko
Bis zu einer Bewilligung einer endgültigen Baugenehmigung nimmt Tesla die Arbeiten weiter auf eigenes Risiko vor. Sollte das Verfahren wider Erwarten anders ausgehen, müsste Tesla auf eigene Kosten den ursprünglichen Zustand der Fläche wieder herstellen. Mitte Juli hatte Tesla schon eine vorzeitige Genehmigung über den Beginn von Rohbaumaßnahmen für die Gigafactory erhalten – allerdings nur auf schon gerodeten Flächen. Für die Rodung hatte Tesla ebenfalls eine Ausnahmegenehmigung erhalten, zwischendurch hatten Gegner allerdings einen Rodungsstopp durchgesetzt.
Die Sorgen von Kritikern des Projekts bezüglich der Gefährdung der Grundwasserqualität durch die Baumaßnahmen und den Betrieb der Fabrik war Tesla durch eine Planänderung begegnet. Demnach sollen deutlich weniger Betonpfähle im Grundwasser notwendig werden als zunächst gedacht. Statt 15.000 werden laut DPA-Informationen nur noch 500 bis 550 Pfähle benötigt.
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