Absatzprobleme? Tesla entlässt Hunderte Leiharbeiter seiner Gigafactory Grünheide

Anfang April 2023 hatte Tesla nach eigenen Angaben noch Probleme, den geplanten Drei-Schicht-Betrieb zu starten – in Ermangelung von Fachkräften. Jetzt sollen wohl mehrere Hundert Leiharbeiter:innen entlassen werden.
Zudem sollen Sonderschichten im zweiten Quartal gestrichen und die regulären Arbeitsschichten von drei auf zweieinhalb gekürzt werden. Das berichtet Business Insider unter Berufung auf eine interne E-Mail.
Deutet das auf Absatzprobleme hin? Tesla widersprach dieser Annahme gegenüber der Nachrichtenagentur DPA. Einem entsprechenden Statement des kalifornischen E-Autokonzerns zufolge befinde sich die Gigafactory in der Nähe von Berlin „weiterhin erfolgreich im Hochlauf“.
Leiharbeiter:innen würden weiterhin benötigt, so Tesla, „jedoch in einem geringeren Umfang“. Um wie viele Personen es sich dabei handele, teilte das Unternehmen nicht mit. Nur soviel: Tesla werde mit einer „großen Anzahl“ an Leiharbeiter:innen weiterarbeiten.
Dem RBB zufolge arbeiten mehrere Hundert Leiharbeiter:innen bei Tesla in Grünheide. Allzu viele dürften also nach den Entlassungen nicht übrig bleiben. Insgesamt arbeiten 10.000 Menschen in der Gigafactory in Brandenburg.
Zuletzt fertigten die Tesla-Angestellten rund 5.000 E-Autos pro Woche. Das würde rund 250.000 Fahrzeugen im Jahr entsprechen. Geplant war aber ursprünglich schon in der ersten Ausbaustufe eine Verdoppelung der Fertigungskapazität auf 500.000 E-Autos pro Jahr – mit rund 12.000 Angestellten.
Irgendwann sollen in Grünheide sogar eine Million Teslas vom Band rollen. Einen Zeitplan hat Tesla aber noch nicht bekanntgegeben. Eine noch im April angekündigte vierte Schicht dürfte aber zunächst einmal vom Tisch sein.
Ob das am Fachkräftemangel liegt? In den vergangenen Monaten war Tesla insbesondere auf der Suche nach Instandhalter:innen, Elektriker:innen, Maschinen- und Anlagenführer:innen sowie Schichtleiter:innen und Meister:innen. Möglich, dass die Leiharbeiter:innen nicht über die gesuchten Qualifikationen verfügen.
Bei der IG Metall war man jedenfalls über die Entlassungen nicht erfreut. Zum einen sei jeder Stellenabbau schmerzlich, so Dirk Schulze, Bezirksleiter der IG-Metall.
Der Gewerkschafter forderte Tesla zudem auf, den Rückgang der Produktion zu nutzen, „um die Beschäftigten zu entlasten“. Schließlich sei der Arbeitsdruck bei Tesla „ohnehin sehr hoch“.
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