Anzeige
Anzeige
News
Artikel merken

Google Home: Konzern bestätigt Audio-Mitschnitte und Leak

Google hat bestätigt, dass der Konzern Mitarbeiter einsetzt, die von Google-Home-Lautsprechern oder dem Assistant am Handy aufgenommene Gespräche abhören und transkribieren.

2 Min. Lesezeit
Anzeige
Anzeige

Google Home Max. (Bild Google)

Im April war bekannt geworden, dass Amazon Audiomitschnitte von an die digitale Sprachassistentin gerichteten Befehlen auswerten lässt. Ziel ist, dass Alexa die Befehle der Nutzer künftig besser versteht. Ähnlich geht auch Google vor, wie Berichte aus den Niederlanden und Belgien nahelegen. Google hat die Berichte derweil bestätigt.

Google bestätigt Mitschnitte und Leak

Anzeige
Anzeige

Dem Konzern zufolge dient die Auswertung der Mitschnitte dazu, die Spracherkennungsfunktion zu verbessern. Die Analysen seien wichtig dafür, dass Google Home und der Assistant funktionierten. Überhaupt würden nur 0,2 Prozent der aufgenommenen Befehle und Gespräche transkribiert und analysiert, schreibt Google in einem Blogeintrag. Dabei würden eine ganze Reihe Sicherheitsvorkehrungen getroffen, um die Privatsphäre der Nutzer zu schützen. Google wies zudem darauf hin, dass der Mitarbeiter, der die Informationen und Aufnahmen den Medien zugespielt hat, gegen diese Sicherheitsbestimmungen verstoßen habe.

Zuvor hatte die Plattform VRT NWS nach Erscheinen ihres Berichts über die Amazon-Mitschnitte im Frühjahr die Möglichkeit, Einblick in das Google-System zu nehmen. Dort wird demzufolge ganz ähnlich vorgegangen wie bei Amazon.

Anzeige
Anzeige

Google Home: Mitschnitte enthüllen Identität

In Flandern und den Niederlanden sitzen etwa ein Dutzend eigens angeworbene Vertragsmitarbeiter vor den Audiomitschnitten von Nutzern der smarten Google-Lautsprecher oder der Assistant-App. VRT NWS hatte nach eigenen Angaben über einen Insider Zugriff auf über 1.000 solcher Clips und konfrontierte die entsprechenden Nutzer damit. Diese erkannten ihre Stimmen oder die von Verwandten. Die Aufnahmen enthielten zum Teil sensible Informationen, über die es offenbar nicht schwer war, die dazugehörigen Personen aufzuspüren. Die Mitschnitte liegen den Mitarbeitern eigentlich anonymisiert vor.

Anzeige
Anzeige

Im Normalfall geht es für Google, ähnlich wie bei Amazon, darum, die KI für die Spracherkennung zu trainieren. So bekommen die Mitarbeiter vor allem Aufnahmen vorgelegt, bei denen der Sprachassistent die an ihn gerichteten Befehle nicht interpretieren und umsetzen konnte. Dann hören die Mitarbeiter die Aufnahmen und transkribieren sie ganz genau, damit die KI künftig auch diese und ähnliche Befehle ausführen kann.

Amazon Alexa: Zehn Skills die Echo-Besitzer kennen sollten
Wenn man nachts mal raus muss, will man oft kein Licht machen. Mit dem Kommando „Alexa, starte Nachtlicht“ oder „Alexa, starte Nachtlicht für eine Minute“ (wählbar ist ein Zeitraum von bis zu 90 Sekunden) lässt sich die Beleuchtung des Echo einschalten und geht danach automatisch wieder in den Stand-by-Modus. (Foto: amedley / Shutterstock.com)

1 von 10

Normalerweise starten die Aufnahmen, wenn der Nutzer den Google-Sprachassistenten via „Ok Google“ aktiviert. Allerdings startet die Spracherkennung manchmal auch schon, wenn der Sprachassistent der Meinung ist, etwas Ähnliches wie diesen Befehl gehört zu haben. Laut VRT NWS sollen von den über 1.000 Clips gut 150, also rund 15 Prozent, aufgenommen worden sein, ohne dass die Nutzer den Assistent dazu aufgefordert hätten. Zu hören gewesen sein sollen dadurch etwa Geschäftsgespräche mit sensiblen Inhalten. Aber Nutzer wenden sich auch mit Fragen zu ihren Medikamenten und Ähnlichem an die Maschine.

Anzeige
Anzeige

Google Home und Assistant: Aufnahmen in Arztpraxen

Eine weitere Bedrohung von Datenschutz und Privatsphäre sieht IT-Sicherheitsexperte Bavo Van den Heuvel dem Bericht zufolge darin, dass die Aufnahmen überall möglich seien. So könnten etwa Gespräche in Arztpraxen aufgezeichnet und abgehört werden, ebenso Gespräche bei der Polizei oder in Rechtsanwaltskanzleien. Da dies auch die App am Smartphone betrifft, reicht es nicht, sich keinen smarten Lautsprecher wie Google Home zuzulegen.

Mehr zum Thema:

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
3 Kommentare
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Michael Stegmann

„anhören“ und nicht „abhören“ ist ja wohl die richtige Aussage. Natürlich muss es hier Offenheit und Vorgaben geben, aber Google agiert hier nicht als Geheimdienst der Bürger abhört.
Ich finde es traurig, dass immer gleich so reißerisch formuliert wird um möglichst viel Reichweite mit zweideutigen (Unter)Titel zu bekommen.

Antworten
dennis

Das muss ich Dir völlig Recht geben. Das mehrt sich hier auf t3n. Wird mehr und mehr zu zur Bild.

Antworten
Jörn Brien

Danke für das Feedback, aber „abhören“ meint hier: die Aufnahmen abhören, um sie zu transkribieren. Es geht hier nicht um das Thema Geheimdienst. Allerdings sind solche Daten, die etwa in den Schlafzimmern oder während Geschäftsbesprechungen aufgezeichnet und gespeichert werden, immer auch ein Angriffspunkt, etwa für Hacker oder eben Geheimdienste. Google hat da meines Erachtens eine große Verantwortung.

Antworten

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige