„Überstürzt“, „verpfuscht“: Google-Mitarbeiter kritisieren Bard-Ankündigung

Googles KI-Bot Bard hatte – was seine Präsentation anging – nicht den besten Start. Jetzt steht CEO Sundar Pichai für die spontane Ankündigung in der Kritik. (Bild: Shutterstock/Gguy)
Der Öffentlichkeit zugänglich ist Memegen, der interne Meme-Generator von Google, nicht – dennoch (oder vielleicht genau deshalb) wird das forumsähnliche System von Mitarbeitern so gern genutzt, um – mit einem Augenzwinkern – Verwunderung oder auch Kritik über das Gebaren im gehobenen Management zu äußern.
Nach der Ankündigung von Googles ChatGPT-Konkurrenten Bard hat sich der Tonfall offenbar geändert. So wurde das Vorgehen rund um das Announcement in Nachrichten und Memes auf Memegen als „überstürzt“, „verpfuscht“ und „un-Googley“ bezeichnet.
Das berichtet der Nachrichtensender CNBC, der nach eigenen Angaben Zugang zu entsprechenden Nachrichten und Memes hatte. Demzufolge steht vor allem CEO Sundar Pichai für die Art und Weise in der Kritik, wie das Unternehmen die Bard-Ankündigung handhabte. „Lieber Sundar, der Start von Bard und die Entlassungen waren überstürzt, verpfuscht und kurzsichtig“, zitiert der Bericht ein Meme, das ein ernstes Bild von Pichai enthielt. „Bitte kehren Sie zu einer langfristigen Perspektive zurück.“ Das Meme erhielt demnach viel positive Resonanz von den Mitarbeitern.
Tatsächlich hatten sich die spontan einberufenen Veranstaltungen rund um den ChatGPT-Konkurrenten Bard nicht durch professionelle Abläufe ausgezeichnet – auch nicht, was die interne Kommunikation anging: „Die Leute, die einschalten, erwarteten, mehr zu hören, und einige Mitarbeiter wussten nicht einmal von der Veranstaltung. Ein Moderator vergaß, ein Telefon mitzubringen, das für die Demo benötigt wurde“, heißt es im entsprechenden Beitrag von CNBC. Auch bei der offiziellen Demonstration von Bard zeigten sich Fehler und Schwächen – so machte der Google-Bot bereits in der ersten Präsentation einen schweren sachlichen Fehler.
Es verwundert nicht, dass besonders die Abfolge von massenhaften Entlassungen bei Google und dem überstürzten Bard-Announcement Kritik aufkommen lässt. CNBC zitiert ein Meme, das ein Foto des lächelnden Schauspielers Nicolas Cage zeigt – mit der Bildunterschrift: „Entlassungen von 12.000 Menschen lässt die Aktie um 3 Prozent steigen, eine überstürzte KI-Präsentation lässt sie um 8 Prozent fallen.“ Eine Stellungnahme von Google zum Thema gab es dem Bericht zufolge nicht.
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien
Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.
Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.
Dein t3n-Team
Erst gegen AI Content Erstellung wettern und dann selbst ein eine AI Maschine aufbauen. Bei Google weiß man jetzt nciht genau, was Sache ist. Ich hoffe in den nächsten Jahren, dass andere System Chancen auf dem Markt haben.